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029 - Verfluchte aus dem Jenseits

029 - Verfluchte aus dem Jenseits

Titel: 029 - Verfluchte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gekleidete Frau,
die das füllige Haar hochgesteckt hatte und ein seidenes Kopftuch trug, um sich
vor dem Fahrtwind zu schützen. Die Beifahrerin trug eine Brille mit dunklen
Gläsern.
     
    ●
     
    Neugierig
blickte James Coutrey auf das Paar in dem Porsche. Der Wagen rollte langsam auf
ihn zu. Die Frau war dezent geschminkt, und der Duft eines teuren, angenehmen
Parfüms ging von ihr aus. »Sie sind James Coutrey, der Wirt, nicht wahr?« sagte
die Frau unvermittelt.
    »Richtig,
Mylady«, erwiderte der Angesprochene. Es verwunderte ihn nicht, daß diese Frau
ihn mit Namen ansprach. Der verletzte, mit einem Pflaster versehene Finger
begann zu pochen und zu schmerzen.
    »Dann
werden wir uns des öfteren sehen, nehme ich an«, fuhr die Fremde fort, und ihre
Hand näherte sich spielerisch dem linken Brillenbügel, als wollte sie die
Brille abnehmen. Aber sie tat es nicht. »Ich wohne seit gestern hier. Droben im
Crowden-House. Ich bin eine echte Crowden, habe lange in den Staaten gelebt und
bin nun zurückgekommen. Die Bucht gefällt mir, der Blick auf das Meer, die
Einsamkeit… Natur, wie man sie nur noch selten findet.«
    »Wie
recht Sie haben, Mylady!«
    »Mein
Name ist Eleonora, Mister Coutrey…« Sie streckte ihm die schlanke,
weißbehandschuhte Hand entgegen und Coutrey ergriff sie. »Ich bin neu hier. Ich
werde viele Dinge benötigen. Außer wohnen muß der Mensch auch essen und
trinken. Wären Sie interessiert daran, regelmäßig die Getränke in meinem Haus
anzuliefern? Das Geschäft für Sie würde sich lohnen. Ich habe nicht vor, dort
oben zu versauern und mich zurückzuziehen. In das Crowden-House soll Leben
einziehen, und die Menschen in Shovernon und Umgebung sollen wissen, daß eine
Crowden zu leben versteht. Ich möchte das Image eines Namens zurechtrücken, der
in ein seltsames Zwielicht geraten ist. Zu Unrecht, wie mir scheint!«
    »Die
Menschen, Mylady, brauchen ihre Götter und ihre Dämonen.«
    »Ein
wahres Wort, Mister Coutrey. Ich sehe, Sie sind ein vernünftiger Mann, und ich
bin sicher, daß wir gut miteinander auskommen werden… Ich benötige Bier und
Mineralwasser, Fruchtsaftgetränke, und natürlich eine Auswahl
unterschiedlichster Spirituosen. Vom Likör über den Sherry bis zum kostbarsten
Whisky soll und darf in der Palette nichts fehlen. Können Sie das alles
liefern, Mister Coutrey?«
    »Mit
Vergnügen, Mylady.«
    »Wunderbar.
Dann erwarte ich Sie am späten Nachmittag oben im Haus. Eine frühzeitigere
Lieferung empfiehlt sich nicht, da ich mich bis dahin in Traighli aufhalten und
Einkäufe tätigen werde. Es ist noch viel zu besorgen. Das Haus ist
heruntergekommen, es muß komplett neu eingerichtet werden. Mein Neffe…«, mit
diesen Worten deutete sie auf den Fahrer des Porsche, »kann Ihnen dann auch
behilflich sein, die Kästen und Kartons mit den Flaschen ins Haus zu tragen.«
    »Das
kriegen wir schon hin«, sagte Klaus Thorwald munter und nickte. »Vier Hände
schaffen mehr als zwei, Mister Coutrey.«
    »Da
haben Sie recht.«
    Eleonora
nahm ihre Brille ab. Sie hatte wunderschöne blaue Augen und seidige Wimpern.
Die Art, wie sie sich gab, wirkte frisch und jugendlich, wie sie sich kleidete,
sympathisch. Daß alles nur ein großes, makabres Theater war, das Coutrey und
Thorwald vorgespielt wurde, ahnte keiner von ihnen. Die Augen waren nicht echt,
sondern aus Glas und stammten aus einem geheimen, nur der von den Toten
Zurückgekehrten bekannten Versteck… Eleonora Crowden konnte mit ihnen nicht
sehen. Sie waren nichts weiter als eine Attrappe, um ihre Tarnung so perfekt
wie möglich zu machen… Sie registrierte mit anderen Sinnen. Klaus Thorwald fuhr
los.
    James
Coutrey stellte sich mitten auf die Straße, stützte sich auf den verwitterten
Besenstiel und blickte dem Fahrzeug nach, bis er es nicht mehr sah. Coutrey
brummte etwas in seinen Bart. Es klang zufrieden. Das Geschäft wollte er sich
nicht entgehen lassen…
     
    ●
     
    Während
des Fluges zurück nach Montrose wechselten sie kaum ein Wort miteinander,
obwohl es soviel gab, das sie gemeinsam interessierte und beschäftigte, nach
den mysteriösen Vorfällen erst recht.
    Morna
Ulbrandson und Iwan Kunaritschew hingen ihren Gedanken nach. Was hinter ihnen
lag, war eigentlich unerklärbar, und doch gab es eine Erklärung für alles. Auch
für das Verschwinden einer ganzen Villa und zahlreicher Menschen, die sich zum
Zeitpunkt des Ereignisses dort aufhielten. X-RAY-7 warf einen kritischen Blick
auf die Tankuhr. »Der

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