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0290 - Der tödliche Golem

0290 - Der tödliche Golem

Titel: 0290 - Der tödliche Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich eintrat, so wußte Suko nicht, wie es weitergehen sollte. Auf seinem Rücken bildete sich eine Gänsehaut. Dafür zeigte sich nicht allein die Kälte verantwortlich, sondern auch sein innerer Zustand.
    Das seelische Gleichgewicht des Chinesen war gekippt, und er fühlte sich wie am Boden zerstört.
    Hatten sie Fehler gemacht? Hatte er sich verrechnet? War die Hölle und damit Asmodis von ihnen allen unterschätzt worden? Wenn er näher darüber nachdachte, glaubte er schon daran, daß dies so gewesen sein könnte.
    Im Garten war nichts. Wie so oft, aber Suko brauchte einfach den Gang und die frische Luft.
    Als er wieder ins Haus gehen wollte, begegnete ihm die Wölfin. Nadine sprang herbei, blieb neben ihm stehen und rieb ihren Körper an seinen Beinen.
    Suko bückte sich. Seine Hand zerwühlte ihr Fell. »Ich glaube fast, Nadine, daß wir bald allein auf der Welt stehen werden. John, Bill und Sheila…« Er schluckte, stellte sich wieder hin und betrat das Haus, wo er Shaos Stimme aus dem Kinderzimmer hörte.
    Sie betete mit Johnny.
    Suko betrat ebenfalls den Raum. Seine Freundin saß auf der Bettkante.
    Fast lautlos schob sich auch Nadine hinein und nahm neben Johnnys Bett Platz. Dort blieb sie die Nacht über hocken, um mit Argusaugen über den Jungen zu wachen.
    Auch Suko sagte dem Jungen gute Nacht. Dann verließ er das Zimmer.
    Shao folgte ihm wenig später.
    Sie sprach das aus, was der Chinese ebenfalls dachte. »Wieder liegt eine Nacht vor uns.«
    »Die verflixt lang werden kann.«
    »Willst du noch mal mit Sir James sprechen?«
    Suko hob die Schultern. »Was hätte es für einen Sinn? Sollte sich etwas ändern, werden wir es früh genug erfahren.«
    »Deine Nerven möchte ich haben.«
    Suko winkte ab. »Die sind wie von Mäusen angenagt worden«, erklärte er. Sie hatten mittlerweile den Wohnraum erreicht und nahmen dort Platz. Shao stellte den Apparat an. Eine politische Diskussion flimmerte über den Schirm.
    »Schalt um«, bat Suko.
    »Ich kann auch ganz ausschalten.«
    »Nein, nein, laß mal.«
    So schauten sie zu und hörten die Fragen eines Quizmasters, die nicht gerade originell waren.
    Als Suko nach einigen Minuten zur Seite schaute, war Shao eingeschlafen. Die Natur forderte ihr Recht. Shao hatte in der vergangenen Nacht kaum ein Auge zugetan. Suko schaute weiterhin auf den Schirm, und die Zeit verrann wie zähflüssiger Sirup.
    Johnny blieb ruhig. Einmal kam Nadine, schaute kurz, drehte den Kopf und trottete davon.
    Auch die Wölfin merkte natürlich, was geschehen war. In ihr steckte die Seele eines Menschen, und sie hätte gern geholfen, doch es war nicht möglich.
    Da schrillte das Telefon.
    Suko hatte den Fernseher ausgeschaltet, das Geräusch klang in der Stille dreimal so laut, und der Chinese schoß förmlich aus dem Sessel hoch. Auch Shao wurde wach. Sie schaute auf den Rücken ihres Freundes und sah, daß Suko den Hörer hart gegen sein Ohr preßte.
    Eine wichtige Nachricht, das spürte sie, obwohl sie nichts verstand. Suko nickte ein paarmal und erkundigte sich dann nach einem Ort mit dem Namen Nurgess.
    Shaos Spannung wuchs. Sie zitterte am gesamten Leib, denn der Fall, das merkte sie, war in eine entscheidende Phase getreten. Als Suko auflegte, sprang auch Shao aus dem Sessel.
    Der Chinese drehte sich um. Die beiden schauten sich in die Augen, und das Gesicht des Mannes wirkte hart, wie in Stein gemeißelt.
    »Und?«
    »Sie leben«, sagte Suko.
    Mund und Augen öffneten sich bei Shao. Über ihre Lippen drang ein erschreckter Ruf. Ihr Herz begann zu trommeln, und sie preßte ihre Hand auf die Brust.
    »Wo?«
    Suko hob die Schultern. »Nicht hier in London. Fast an der schottischen Grenze.«
    »Aber wie kommen sie dahin?«
    »Ich weiß es nicht. Sir James rief an, ich sprach nicht mit John selbst.«
    »Und wie geht es weiter?«
    »Ich lasse euch allein.«
    »Du willst weg?«
    »Ja, ich muß jetzt. Bill ist verletzt, John befindet sich in Gefahr. Ein Ungeheuer verfolgt die beiden. Ein gewaltiger Golem…«
    »Kannst du denn allein etwas ausrichten?«
    »Nein, Shao.«
    »Dann ist es doch…«
    Suko schüttelte den Kopf. »Ich bekomme Unterstützung, Militär. Ausgebildete Einzelkämpfer stehen mir zur Verfügung. Auch ein Flugzeug. Ich muß mich sofort auf den Weg machen.«
    »Und wenn hier etwas passiert?«
    »Shao, es ist ein Risiko, das wir eingehen müssen, aber momentan konzentriert sich alles auf John Sinclair und Bill Conolly. Verstehst du, daß ich muß.«
    Shao nickte,

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