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0290 - Der tödliche Golem

0290 - Der tödliche Golem

Titel: 0290 - Der tödliche Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sir James. »John war schon des öfteren verschollen, auch Bill Conolly, deshalb sollten wir die Flinte nicht ins Korn werfen Wir warten ab.«
    »Wie lange?«
    »Ich bin auf jeden Fall für Sie erreichbar, Suko.« Sir James drückte sich vor einer Antwort und legte auf.
    Suko tat es ihm nach. Er saß da und starrte auf den Apparat, seine Mundwinkel zuckten. Er dachte daran, daß die Hölle wirklich alle Trümpfe auf ihrer Seite hatte. Asmodis war es gelungen, das Sinclair-Team in eine Falle laufen zu lassen, und dieser Falle konnten sie nicht mehr entrinnen. Sie hatten sich in diesem wahrhaft teuflischen Netz gefangen, in dem der Satan wie eine Spinne lauerte.
    Vielleicht hatte er schon zugeschlagen.
    Als über den Nacken des Chinesen ein sanfter Luftzug strich, drehte Suko sich um.
    Shao hatte die Tür geöffnet und stand auf der Schwelle. Sie schaute ihren Freund an. Auch sie war blaß geworden. Ihr Gesicht zeigte die Spuren der Anstrengung, denn in den vergangenen Tagen waren sie durch mehrere Höllen gegangen.
    »Nichts«, sagte Suko.
    Shao hob die schmalen Schultern. »Ich wollte dich eigentlich zum Essen holen.«
    Der Chinese lachte. »Glaubst du wirklich, daß ich jetzt hunger habe?«
    »Aber du mußt etwas zu dir nehmen.«
    »Nein, bitte!«
    »Tu es Johnny zum Gefallen. Er soll so wenig wie möglich merken. Vorhin hat er schon wieder gefragt. Ich weiß bald nicht mehr, was ich ihm noch sagen soll.«
    »Schon gut, ich komme.« Suko stemmte sich aus dem Stuhl und ging langsam auf Shao zu.
    Sie machte ihm Platz. Vor ihr blieb er stehen. Mit den Fingern strich er über ihre Wange. »Nur die Hoffnung nicht aufgeben«, sagte er mit leiser Stimme.
    »Glaubst du denn daran?«
    »Es fällt mir schwer.«
    Die beiden gingen in das Eßzimmer, wo Johnny bereits am Tisch mit Messer und Gabel in den Hände wartete und bekannt gab, daß er Hunger hatte.
    »Du bekommst ja gleich was«, sagte Shao lächelnd und an Suko gewandt: »Er hat sich Spaghettis gewünscht.«
    »Die esse ich auch gern.«
    »Sollen wir ein Wettessen machen, Suko?«
    »Warum nicht?«
    »Habe ich mit Daddy auch schon gemacht.«
    »Und wer hat gewonnen?«
    »Ich natürlich«, antwortete Johnny voller Überzeugung. »Shao kann auch gut kochen. Es schmeckt mir so, als hätte Mummy alles gemacht. Wann kommt sie eigentlich wieder?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Suko.
    »Daddy will sie doch holen, nicht?«
    Shao kam mit der Schüssel ins Zimmer, schaute Suko an und nickte heftig. »Natürlich, Johnny.«
    »Ist Mummy so weit weg?«
    »In London ist sie nicht mehr.«
    »Wo denn?«
    »Das hat den Daddy nicht gesagt.«
    »Vielleicht im Urwald?«
    Suko lachte. »Das nicht, aber sie hat auch viel zu tun. Du weißt doch, daß deine Mummy sich hin und wieder um die Geschäfte kümmern muß. Und da macht sie eben mal eine Reise.«
    Shao hob den Deckel ab. »So, mein Kleiner, jetzt wird nicht mehr geredet, sondern gegessen.«
    »Darf ich zuerst?« fragte Johnny.
    »Natürlich.« Shao gab ihm, was er so gern mochte. Auch Soße bekam Johnny.
    Die Chinesin hatte mit Gewürzen aus ihrer Heimat abgeschmeckt, und Johnny war nicht mehr zu halten.
    Suko aß nur wenig. Nicht einmal die Hälfte von dem, was Johnny auf dem Teller hatte.
    Shao und Suko schwiegen während des Essens. Johnny sagte auch nichts. Er hatte mit den langen Nudeln zu kämpfen, bekam auch etwas zu trinken, und nach zwanzig Minuten war er satt. »Jetzt kann ich nicht mehr«, sagte er leise.
    »Das reichte auch.«
    »Du hast ja noch etwas auf dem Teller, Suko!« Johnny lachte. »Dann habe ich gewonnen.«
    »Das hast du.«
    »Gibt's auch eine Belohnung?«
    »Klar. Waschen und dann ins Bett.«
    »Schade.«
    »Komm, Johnny, es ist schon spät genug.«
    Suko nickte und stand ebenfalls auf. »Ich gehe noch mal durch den Garten.«
    Wie so oft drehte er seine Runden. Schaute überall hin, als suchte er seine Freunde, aber von ihnen war nichts zu sehen. Ein warmer Tag hatte sich verabschiedet. Der Sommer kämpfte noch, aber er mußte den Kampf verlieren, denn der Herbst ließ sich nicht aufhalten.
    Die Gärten vor und hinter ihm lagen in einer trügerischen Ruhe. Es war keiner da, der etwas sagte oder sich meldete, und Suko kam sich so unendlich allein vor.
    Im Bad brannte Licht. Er hörte auch Wasser rauschen und dachte wieder an seine Freunde.
    In der Hölle verschollen, so formulierte er. Der Teufel hatte gesiegt und seine Erzfeinde mit in sein ureigenstes Reich genommen. Dort konnte er sie vernichten.
    Wenn das

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