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0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

Titel: 0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die dritte Mahnung war aus Blei
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schicken mir nur die Untersuchungsergebnisse so bald es geht. Natürlich auch das Material, das Sie bis jetzt ermittelt haben.«
    Ich verabschiedete mich von ihm ehe er Einwände erheben konnte. Mit Phil ging ich über den Weg, der mit Steinplatten ausgelegt war, zum Haus hinüber. In der Tür traf ich den Arzt.
    »Wird es möglich sein, die Frau zu vernehmen?«, erkundigte ich mich. »Ich verspreche Ihnen, dass wir sie wie ein rohes Ei behandeln werden, Doc.«
    »Ich kenne Sie, Cotton«, sagte der Medizinmann, mit dem wir schon einige Male gearbeitet hatten. »Also, meinetwegen können Sie ihr ein paar Fragen stellen; aber bitte machen Sie es so kurz, wie es geht. Sie hat einen schweren Schock hinter sich.«
    »Danke, Doc«, murmelte ich und tippte an die Hutkrempe. »Sie können sich darauf verlassen, dass wir sie schonen werden. Aber einige Fragen sind leider unumgänglich, und ich glaube, es hilft uns sehr, wenn wir sie möglichst bald stellen.«
    ***
    Wir fanden Margret Martin in dem großen Wohnzimmer. Sie lag auf einer Couch und wollte bei unserem Eintreten aufstehen. Ich murmelte einige Worte des Beileids und sagte dann: »Bleiben Sie liegen, Mrs. Martin. Ich glaube, dass das nach der Spritze besser für Sie ist. Wir können uns auch so unterhalten. Außerdem habe ich nur einige wenige Fragen an Sie.«
    »Fragen Sie nur, Agent Cotton«, sagte sie fest. »Ich weiß, dass das sein muss. Nehmen Sie keine Rücksicht auf mich! Ich will, dass man den Mörder findet. Ich will, dass man ihn bald findet. Ach, hätte Nick doch nur auf mich gehört«, jammerte sie.
    »Wieso?«, fragte ich.
    »Gleich, als der erste Erpresserbrief kam, riet ich ihm, sich an das FBI zu wenden. Er wollte das Schreiben einfach ignorieren, denn er glaubte nicht daran, dass die Gangster mit ihrer Drohung Emst machen würden. Er glaubte es auch nicht, als der zweite Brief kam, in dem die genauen Instruktionen standen, wie und wo das Geld an die Gangster übergeben werden sollte.«
    »Haben Sie die beiden Briefe noch Mrs. Martin?«'unterbrach ich sie.
    Die junge Frau nickte und deutete mit der Hand auf den Schreibtisch. »Da liegen sie. Holen Sie sich die Briefe. In der linken Schublade müssen sie sein. Ich habe gesehen, dass Nick, mein Mann, sie dorthin gelegt hat.«
    Ich gab Phil einen Wink und öffnete die Schublade. Die junge Frau schluchzte wieder, hatte sich aber doch ziemlich in der Gewalt. Phil kam mit den Briefen und zeigte sie mir.
    »Das hatte ich mir fast gedacht!«, entfuhr es mir. »Es sind die gleichen Briefe wie auch bei Sullivan und Smith«, fügte ich leise, für die junge Frau unhörbar, hinzu. »Das beweist, dass wir die Bande doch nicht ganz kassiert haben. Mindestens noch einer der Gangster muss frei sein und sein Unwesen treiben.«
    Phil nickte. Ein anderer Schluss war gar nicht möglich. Der Mord an Nick Martin bewies uns, dass es so sein musste und das der Kaufhauskönig Holger Smith in einer großen Gefahr schwebte.
    Phil musste den gleichen Gedanken gehabt haben. »Ein Glück, dass du Smith bewachen lässt«, flüsterte er leise. »Wir sollen noch einen Kollegen zu seinem Schutz abstellen, denn hier haben die Gangster bewiesen, wie brutal sie sind. Ich möchte nicht, dass man auch Smith noch tötet.«
    Ich nickte. Ich wandte mich wieder an Mrs. Martin. »Sind Sie damit einverstanden, dass wir eine Kollegin bei Ihnen einquartieren, Mrs. Martin?«, fragte ich.
    Sie fuhr auf. »Meinen Sie, dass es sein muss?«, lautete die erschrockene Gegenfrage. »Meinen Sie, dass die Gangster auch mich…«
    Sie sprach den Satz nicht aus. Wir wussten aber auch, was sie meinte.
    »Ich will hoffen, dass man wenigstens Sie jetzt in Ruhe lässt«, versuchte ich sie zu beruhigen. »Aber ich weiß es nicht. Und deswegen ist es vielleicht besser, wenn ständig jemand bei Ihnen ist, der Sie beschützen kann. Es ist natürlich nur für den äußersten Notfall.«
    »Ich verstehe«, sagte die junge Frau verzweifelt. »Ich habe nichts dagegen. Bitte, tun Sie alles, was sein muss, um den Mörder meines Mannes zu finden!«
    Im Stillen gelobte ich mir, den Gangster zu finden, koste es, was es wolle.
    ***
    »Ein Mann wurde ermordet, Mr. Smith«, sagte ich, »und Sie schweben auch in großer Gefahr. Ich muss Sie darauf hinweisen, denn es wäre verantwortungslos von mir, wenn ich das Gefährliche der Situation beschönigen wollte.«
    »Dann sind die Gangster also doch nicht alle von Ihnen geschnappt worden«, stellte der Kaufhauskönig fest, und ich

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