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0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

Titel: 0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die dritte Mahnung war aus Blei
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Central Station treffen.
    Dann fuhr ich los.
    Phil erwartete mich schon in einer ruhigen Ecke der Snackbar. Als ich kam, stand er auf und warf ein Geldstück in die Musikbox. Lautstark setzte sich das Ding in Bewegung und überflutete den Raum mit blechernem Lärm.
    »Du konntest auch ’ne bessere Platte aussuchen«, sagte ich zur Begrüßung und setze mich an den kleinen Tisch.
    »Du sollst ja nicht mit einem musikalischen Ohrenschmaus verwöhnt werden«, sagte Phil grinsend. »Hauptsache, der Kasten macht Lärm, damit wir uns ungestört unterhalten können.«
    Ich ließ mir von dem blonden Mädchen mit den übermäßig stark geschminkten Lippen einen Kaffee bringen. Als sie wieder gegangen war, fragte Phil: »Was ist denn los, Jerry? Warum soll ich den Job am Bahnhof auf geben? Und warum hat Smith den Koffer wieder abgeholt?«
    Ich erzählte ihm in groben Zügen die Story.
    Phil wurde sehr nachdenklich.
    »Die ganze Geschichte kommt mir spanisch vor«, sagte er. »Ich bin eben fast von einem Koffer erschlagen worden. Ich fange langsam an zu glauben, dass das kein Zufall war.«
    Auf meine erstaunte Frage schilderte mir Phil den Vorfall.
    Jetzt wurde ich nachdenklich. »Ich habe gleich vermutet, dass die Gangster einen Vertrauensmann in der Gepäckaufbewahrung sitzen haben, sonst hätten sie nie so schnell erfahren können, dass du dort zum Schein Dienst gemacht hast. Ich glaube, hier müssen wir den Hebel ansetzen. Wahrscheinlich ist das ein Mann, der erst vor Kurzem angefangen hat.«
    »Ich habe zwar versucht, mich unauffällig ein bisschen in dem Laden umzuhören«, sagte Phil. »Ich habe kaum etwas erfahren, dazu war auch die Zeit zu kurz.«
    »Ich glaube, wir sollten uns die Leute mal etwas genauer unter die Lupe nehmen«, schlug ich vor.
    Phil nickte und trank den Rest seines Kaffees aus.
    Ich legte ein Geldstück auf das blanke Holz des Tisches und stand auf. Phil und ich verließen die Snackbar und gingen hinüber zu dem Ameisenhaufen, der den Namen Central Station trägt.
    »Wir sollten möglichst unauffällig vorgehen«, schlug Phil vor.
    »Wir müssen«, berichtigte ich ihn. »Der-Vertrauensmann der Gangster, das heißt, wenn es ihn gibt, darf natürlich keinen Wind von der Geschichte bekommen. Kennst du zufällig den Mann, der den Laden da managt?«
    »Das ist ein gewisser Hoss«, antwortete Phil. »Das scheint ein ganz vernünftiger Mann zu sein.«
    »Okay, dann werden wir uns den Mann mal kaufen. Am besten lassen wir ihn in das Büro der Bahnpolizei kommen, da werden wir uns mit ihm am unauffälligsten unterhalten können.«
    ***
    Die Leute von der Bahnpolizei hatten nichts gegen unseren Wunsch einzuwenden, nachdem ich ihnen meinen Dienstausweis unter die Nase gehalten hatte. Sie verständigten auch diesen Hoss, der nach kurzer Zeit erschien.
    Sein erster Blick fiel auf Phil.
    »Was hat denn der ausgefressen?«, fragte er einen der Bahnpolizisten, der gerade das Office verlassen wollte und deutete auf Phil. »Das ist doch der Mann, der heute neu bei uns angefangen hat.«
    Der Bahnpolizist grinste. »Das ist ein ganz schwerer Junge«, sagte er und verließ das Zimmer.
    Hoss wich einen Schritt zurück und machte ganz große Augen.
    »Mein Kollege und ich«, erklärte ich ihm, »wir beide sind vom FBI und brauchen Ihre Hilfe, Hoss.«
    Jetzt wurden seine Augen noch größer. »Was?«, staunte er. »Sie sind G-man? Das hätte ich nie geglaubt.«
    »Das soll man uns auch nicht an der Nasenspitze ansehen«, lachte ich. »Aber kommen wir zur Sache. Wir sind hinter einem Mann her, der wahrscheinlich an der Gepäckannahme Dienst tut. Wir wissen nicht, wie der Mann heißt, wissen nicht, wie er aussieht. Sie kennen Ihre Leute am besten, Hoss, vielleicht können Sie uns helfen, den Mann zu finden.«
    »Das wird verdammt schwer sein, wenn Sie überhaupt nichts von dem Mann, den Sie suchen, wissen«, sagte Hoss. »Ich kenne meine Leute alle, obwohl wir in drei Schichten arbeiten. Aber ich kenne sie alle, weil ich mit meiner Dienstzeit immer wechsele. Aber trotzdem wüsste ich nicht, dass es unter meinen Leuten einen Mann gibt, für den sich das FBI interessieren könnte.«
    »Haben Sie vielleicht Personalunterlagen?«, fragte ich.
    »Nein«, kam die Antwort. »Die sind alle bei der Personalstelle. Und die Brüder sind jetzt um diese Zeit nicht mehr zu erreichen. Da müssen Sie schon bis morgen früh warten. Wissen Sie denn überhaupt nichts von dem Mann, hinter dem Sie her sind?«
    »Er ist meiner Meinung noch nicht

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