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0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

Titel: 0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die dritte Mahnung war aus Blei
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sagen, Mrs. Martin«, bedauerte ich. »Und das ist auch der Haken bei der Geschichte: Sie müssen warten auf etwas Unangenehmes, von dem Sie wissen, dass es bestimmt kommt. Lassen Sie sich davon unter keinen Umständen verrückt machen. Setzen Sie sich jetzt hin und zwingen Sie sich, ein Buch zu lesen. Oder spielen Sie mit Miss Winter eine Partie Schach. Hinterher nehmen Sie eine Schlaftablette, vielleicht auch zwei, damit Sie unter allen Umständen schlafen diese Nacht. Es kann zwar sein, dass der Anruf schon diese Nacht kommt, aber ich glaube es nicht.«
    Ich streckte ihr zum Abschied meine Hand hin, und sie drückte sie mit seltener Wärme, als wolle sie so einen Dank sagen, wofür ihr im Augenblick die Worte fehlten.
    »Ich hoffe, er kommt bald, dieser Anruf«, flüsterte sie leise. »Ich wünschte, dass alles schon vorbei wäre!«
    ***
    Ich war schon in aller Frühe auf den Beinen. Den letzten Rest von Müdigkeit, der in meinen Gliedern steckte, vertrieb ich durch eine kalte Dusche.
    Später fuhr ich hinunter ins Erdgeschoss und bestellte mir in der Snackbar mein Frühstück. Der heiße Kaffee schaffte auch in meinem Gehirn Ordnung, und ich fühlte mich völlig fit, obwohl ich wenig geschlafen hatte.
    Als ich das Districtgebäude durch den Hintereingang, von der Garage herkommend, betrat, kam mir Phil entgegen, der durch den Haupteingang gekommen sein musste.
    »Was willst du denn schon so früh in diesem Kasten?«, erkundigte er sich nach der Begrüßung.
    »Ich bin so früh gekommen, um mir die Ergebnisse der Fahndung nach Bill Parker anzusehen. Außerdem will ich Hank Norman noch einmal auf den Zahn fühlen und den anderen Gangstern.«
    »Ich hatte diesen Gedanken auch«, sagte Phil. »Womit fangen wir denn jetzt an?«
    »Besorge du doch die Berichte! Ich werde in der Zwischenzeit die Gangster ins Vernehmungszimmer holen lassen«, schlug ich vor.
    In meinem Office gab ich gleich die nötigen Anordnungen.
    Nach kurzer Zeit kam Phil schon mit den Fahndungsberichten zurück. Wir ackerten sie gemeinsam durch. Es waren alles Fehlanzeigen! Obwohl wir den Gangster wie eine Stecknadel suchten, hatten wir nicht eine Spur von ihm gefunden.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Phil schließlich. »Parker kann doch nicht von der Bildfläche verschwunden sein. Er hat doch auch das Geld von dem Kaufhauskönig kassiert, und zwar ohne Maske. Danach muss er sich doch sicher fühlen.«
    »Er wird einen Unterschlupf haben, wo er untergetaucht ist«, vermutete ich. »Vielleicht sollten wir einige Spitzel ansetzen, die sich in der Unterwelt Umsehen. Möglich, dass wir auf diese Weise einen brauchbaren Tipp bekommen. Andererseits muss Parker aus seinem Schlupfwinkel heraus, wenn er sich mit Mrs. Martin in Verbindung setzen will. Denn dass diese Erpressung auch auf sein Konto geht, liegt ja auf der Hand.«
    Fred Nagara steckte seinen Kopf ins Zimmer und meldete: »Die Burschen sind im Vernehmungszimmer!«
    »Wir kommen sofort«, sagte ich und schob die Meldungen auf meinem Schreibtisch zusammen. Ich stand auf und ging mit Phil hinüber.
    Hank Norman saß auf dem Stuhl. Böse funkelte er mich an.
    »Na, Normen, haben Sie sich endlich überlegt, ob Sie sprechen wollen?«, erkundigte ich mich und setzte mich ihm genau gegenüber.
    Seine einzige Antwort war ein Grunzen, wobei er mir einen verächtlichen Blick zuwarf.
    »Bei Ihrer Erfahrung müssten Sie doch eigentlich wissen, Norman, wie die Richter und Geschworenen bei Leuten reagieren, die verstockt sind.«
    »Ihr seid ja keine Richter«, brummte der Gangster frech und lachte höhnisch.
    »Wollen wir auch nicht sein, Mann«, fuhr ich ihn an. »Wir wollen aber von Ihnen wissen, warum Sie Jonny Malloy, einen Gangster Ihrer Bande, erschossen haben!«
    »Hab ihn nicht erschossen«, grunzte der Gangster.
    »Dann waren es Ihre anderen Leute, Norman!«, funkte Phil dazwischen.
    Der Gangster streckte seine Beine weit von sich und versuchte, sich möglichst bequem auf dem harten Stuhl zu platzieren. Er machte eine gelangweilte Miene, als ginge ihn das alles nichts an.
    »Fragt sie doch! Ich weiß nichts«, sagte er. »Und ohne meinen Anwalt werde ich auch nichts aussagen.«
    »Wer gehört noch mit zu Ihrer Bande?«
    Hank Norman ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    »Sucht sie doch!«, grinste er ungerührt.
    Ich bluffte: »Wir haben einen schon gefunden!«
    »Dann fragt ihn doch, ob er mit mir zusammengearbeitet hat«, schlug Hank Norman hämisch grinsend vor.
    »Wir können ihn nicht mehr

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