Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

Titel: 0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die dritte Mahnung war aus Blei
Vom Netzwerk:
fragen, denn Bill Parker wurde von Ihnen erschossen!«, schleuderte ich ihm an den Kopf.
    Er zuckte zusammen und wurde bleich wie eine frisch getünchte Wand.
    »Ich habe mit Bill, diesem Schwein, nichts mehr zu tun«, keuchte er. »Ich hab ihn nicht erschossen! Huxley wird ihn auf dem Gewissen haben. Ich war es nicht, G-man. Ich hab ’n reines Gewissen!«
    »Sie haben Bill aber gekannt, und er gehörte zu Ihrer Bande?«, fragte ich schnell, denn ich wollte ihn nicht zur Ruhe kommen lassen.
    Aber ich.hatte ihn unterschätzt. Er hatte sich schneller gefangen, als ich gedacht hatte. Wütend sprang er auf und kam bis an den Schreibtisch. Er funkelte mich aus hasserfüllten Augen böse an und zischte: »Du hast mich reinlegen wollen, G-man. Aber es nutzt dir nichts, ich werde keinen Ton mehr sagen.«
    »Sie haben doch eben selbst zugegeben, dass Bill Parker Ihnen bekannt ist«, trumpfte ich auf. »Wer ist Huxley?«
    »Nicht ein Wort werde ich sagen, verlasst euch darauf, ihr verdammten Schnüffler«, zischte er.
    Er machte dieses Versprechen wahr. Das Einzige, was er noch von sich gab, waren Verwünschungen, und die nutzten uns nichts.
    Nach einer Weile ließ ich ihn abführen und von Fred Nagara einen der anderen Gangster hereinholen. Fred brachte zuerst Eddy Webster, der nur noch anderthalb Ohren hatte.
    Webster war noch schweigsamer als sein Boss und der dritte Gangster, Peter Brian, verhielt sich ebenso. Nicht ein einziges Wort von Bedeutung konnten wir aus ihnen herausbringen. Bei ihnen verfing auch mein Trick nicht, dass ich ihnen als Bluff einen angeblichen Mord an Bill Parker anhängte. Sie ließen meine Anschuldigung so über sich ergehen wie eine Kuh, die mitten auf der Weide in einen Regenguss kommt. Sie streckten ihre Beine steif von sich und schauten mich blöde an.
    »Was machen wir jetzt?« wollte Phil wissen, als Nagara mit dem Gangster verschwunden war.
    »Wir haben noch das Mädchen«, erklärte ich ihm. »Sie wird sprechen. Sie hat ja auch Norman verpfiffen.«
    Aber auch in dieser Vermutung sollte ich mich getäuscht haben. Eve Malloy, Schwester des erschossenen Gangsters, reagierte auf meine Frage nach Bill Parker ganz anders, als ich erwartet hatte.
    »Lassen Sie Bill aus dem Spiel«, fordert sie mich auf. »Ich werde Ihnen nichts von ihm erzählen. Bill hat mit dem Mord an meinem Bruder nichts zu tun.«
    »Gehört Bill Parker mit zu der Gang?«, wollte ich wissen.
    »Er hat Krach mit Norman«, sagte sie zweideutig.
    »Wer ist Huxley?«, fragte ich weiter.
    Einen Augenblick starrte sie mich erstaunt an. Dann erwiderte sie zögernd: »Er hat auch Krach mit Norman.«
    Auf alle weiteren Fragen erhielt ich nur eine Antwort: »Lassen die die beiden in Ruhe. Die haben nichts mit dem Mord an meinem Bruder zu schaffen. Ich werde sie nicht verpfeifen.«
    Dabei blieb sie, obwohl ich ihr mit aller Eindringlichkeit ins Gewissen redete. Gegen dieses Verhalten kam ich nicht an. Resigniert ließ ich auch sie abführen.
    »Eines haben wir auf jeden Fall herausbekommen«, sagte Phil. »Wir wissen jetzt, dass Parker noch einen Komplizen hat. Das ist dieser Huxley.«
    »Die beiden«, vermutete ich, »scheinen mal zu Normans Bande gehört zu haben. Sie haben dann Krach gekriegt und einen eigenen Verein auf gemacht…«
    »… und dabei noch einen Teil von den Erpresserbriefen mitgenommen, die Hank Norman gebraucht hat. Jetzt wird mir auch klar, wieso wir bei dem Kaufhauskönig und bei Mrs. Martin die Erpresserbriefe finden konnten, nachdem wir Hank Norman schon längst kassiert hatten.«
    »Mrs. Martin«, unterbrach ich ihn. »Wir müssen uns erkundigten, ob es da etwas Neues gegeben hat. Hast du eine Meldung von unserer Telefonüberwachung gesehen?«
    Phil schüttelte verneinend den Kopf. Ich angelte mir das Telefon heran und wählte die Nummer der Martin.
    Ann Winter, unsere Kollegin, meldete sich. Ich erkundigte mich nach dem Stand der Dinge.
    »Kein Anruf, kein neuer Brief, obwohl die erste Post schon vorbei ist«, berichtete Ann Winter. »Mrs. Martin hat sich gut gehalten. Ihre Standpauke gestern war nicht ohne Wirkung. Sie hat sogar fest geschlafen. Also hier ist alles okay.«
    »In Ordnung«, sagte ich erleichtert und legte auf.
    Wenn ich zehn Minuten später angerufen hätte, wäre ich allerdings anderer Meinung gewesen.
    ***
    Margret Martin trat aus dem Badezimmer heraus auf den Flur. Sie blickte Ann Winter erwartungsvoll an und fragte stockend: »Wer war das?«
    »Das war Agent Cotton«, erzählte Ann Winter

Weitere Kostenlose Bücher