0290 - Koordinaten ins Jenseits
sah Rhodan fest an. „Ich bitte darum, die Entscheidung jetzt zu fällen."
Rhodan gab den Blick zurück. In seinen Augen war ein Leuchten, das Wärme und Verstehen verriet.
„Ich sehe keinen Grund, eine Bestrafung auszusprechen, Oberstleutnant. Sie haben nur Ihre Pflicht getan. Und in diesem speziellen Fall sind sowohl Beweggründe wie auch Resultat positiv. Ich danke Ihnen." Sein Blick wanderte weiter zu den Zwillingen und zu Redhorse. „Und was Sie angeht, meine Herren, so möchte ich das nächste Mal von Ihren Absichten vorher in Kenntnis gesetzt werden. Das ist alles, was ich von Ihnen verlange."
Redhorse und die Zwillinge nickten, gaben aber keine Antwort.
Alle schwiegen, aber alle wußten auch, daß sie das Schlimmste überstanden hatten - nämlich die Rechtfertigung vor Rhodan.
Lediglich Gucky schien unzufrieden.
„Und was ist mit mir?" fragte er. „Warum werde ich nicht verwarnt? Bin ich weniger als die anderen?" Er richtete sich drohend auf, um sofort wieder zusammenzufallen. „Weil ich kein Terraner bin ...?"
Rhodan blieb ernst, als er antwortete: „Eine Verwarnung wäre ziemlich zwecklos, mein kleiner Freund.
Du machst ja ohnehin das, was du willst. Und was deine letzte Bemerkung angeht, so weißt du ja, wie wir alle darüber denken, nicht wahr?"
Gucky nickte verlegen.
Er wußte es nur zu genau.
Rhodan wartete noch einige Sekunden, dann nickte er Brent Huise zu.
„Wir gehen auf den ursprünglichen Kurs. Geben Sie den anderen Schiffen Bescheid. Simultan - Linearflug in zehn Minuten."
Huise salutierte und verließ die Messe.
Auf dem Orientierungsschirm, der in jedem größeren Raum vorhanden war, standen die fremden Sterne. Rhodan sah sie, aber er dachte nicht an sie und ihr Licht.
Er dachte daran, daß ihre Energie vielleicht doch mehr als nur bloße Energie war. Er dachte daran, daß es vielleicht Leben war.
Leben, wie kein Mensch es sich jemals vorstellen konnte.
Leben, dem er eines Tages vielleicht begegnen könnte ...
ENDE
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