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0291 - Brücke zwischen den Sternen

Titel: 0291 - Brücke zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und es war bittere Ironie, sie nach demselben Plan in den Kampf zu schicken, der für das Vierzigfache ihrer Zahl entworfen worden war.
    Für die HELIPON war kein Platz in diesem Plan. Sie war ein Außenseiter und konnte tun, was ihr beliebte. Timo ertappte sich dabei, wie er zu Tsin Munos Schaltpult hinaufstarrte, um nicht zu versäumen, wie Tsin sich entscheiden würde. Er stand hoch aufgerichtet hinter dem Pult, das Mikrophon in der Hand, mit dem gleichen, ausdruckslosen Gesicht, mit dem er von derselben Stelle aus drei Wochen lang die Wahnsinnsfahrten seines Schiffes dirigiert hatte.
    „Sie haben das gehört!" gellte seine Stimme. „Alle Mann auf Gefechtsstation. Ortung, geben Sie mir die entsprechenden Daten."
    Es knackte in den Lautsprechern. Eine nüchterne, ruhige Stimme antwortete: „Abstand elf, Sir. Sehr dichter Pulk. Etwa fünfzehntausend Einheiten. Geschwindigkeit - neunzig Prozent Licht." Und plötzlich gar nicht mehr so ruhig, als käme ihr die Bedeutung des Geschehens eben erst zu Bewußtsein, fügte die Stimme hinzu: „Sie kommen direkt auf uns zu, Sir!"
    „Wir gehen ihnen entgegen", entschied Tsin. Timo traute seinen Ohren nicht. Er fühlte den Drang, aufzuspringen und laut zu protestieren. „Nur indem wir sie verwirren, haben wir eine Chance zu entkommen. Unser Ziel ist Gleam. Die Achte Flotte muß gewarnt werden."
    Schwerfällig setzte sich das riesige Schiff in Bewegung. Die Triebwerke hatten stillgelegen. In der nächsten halben Stunde würden sie nur mit einem Teil ihrer Kraft arbeiten und sich langsam zu ihrer Nennleistung aufschwingen. Timo rechnete fieberhaft.
    Abstand elf Astronomische Einheiten, Geschwindigkeit neunzig Prozent Licht. In achtzig Minuten würden die Tefroder an der Doppelsonne vorbei über den Schrotschuß-Stützpunkt hinwegschießen. Viel früher noch würden sie das Feuer eröffnen und den Asteroidenring mit schweren Salven eindecken.
    Die Lage war hoffnungslos. Langsam drang Timo die Erkenntnis zu Bewußtsein und erfüllte ihn mit dem Gefühl einer eigenartigen Leere. Der Puls dröhnte ihm in den Ohren wie ein Gong.
    Einhundertundfünfzig Schiffe und eine Bodenstation gegen fünfzehntausend Feindeinheiten. In zwei Stunden wurde es im Schrotschuß-System keinen Terraner mehr geben.
    Er schnallte sich fest. Seine Dienste wurden nicht gebraucht. Der Kurs nach Gleam war in den Computern verankert. Er hatte nichts weiter zu tun als zuzuschauen, wie sich die Raumschlacht entwickelte.
    Die Frage tauchte wieder auf, wie die Tefroder hierher gekommen waren. Timo fand die Antwort nicht, aber etwas anderes ging ihm so plötzlich und mit so unerwarteter Klarheit auf, daß es schon lange an der Schwelle seines Bewußtseins gelegen und nur auf den rechten Augenblick gewartet haben mußte.
    Er wußte auf einmal, was es mit Solo auf sich hatte.
     
    *
     
    Irgendwie hatten die Tefroder eine Möglichkeit entdeckt, Strecken von mehr als hunderttausend Lichtjahren ohne Transmitter zu überwinden. Sie wußten von der Existenz des terranischen Stützpunkts im Schrotschuß-System, und ihr Schachzug, diese wichtigste Basis des Gegners anzugreifen und zu vernichten, war logisch. Sie kannten die Stärke der gegnerischen Flotte nicht. Um sicherzugehen, mußten sie mit einem möglichst großen Verband angreifen. Auf jedem Langstreckenflug gab es Ausfälle. Man mußte ihre Zahl so gering wie möglich halten. Einheiten, die unterwegs Schaden erlitten und nicht mehr Schritt halten können, mußten die Möglichkeit erhalten, Reparaturen auszuführen. Ohne die Möglichkeit waren sie verloren, denn ringsum wimmelte das All von Gegnern - Maahks und Terranern.
    Timo wußte nicht, wie viele solcher Reparatur-Stationen es auf dem Weg von Andromeda nach Schrotschuß gab, aber Solo war eine von ihnen. Der kausale Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen, von denen die Positronik behauptet hatte, sie könnten unmöglich aus purem Zufall gleichzeitig eintreten, war gefunden.
    Solo lag auf dem Weg von Andromeda nach Schrotschuß. Die HELIPON war auf den Planeten gestoßen, weil sie sich auf eben diesem Weg befand. Drei Wochen lang hatte ihr Kurs Dutzende von Malen dicht an Solo vorbeigeführt - im Linearraum. Auf dem letzten Flug hatten die Projektoren versagt. Das war der einzige Zufall gewesen - sie versagten im richtigen Augenblick.
    Der Abstand zwischen der HELIPON und dem feindlichen Flottenverband schwand mit atemberaubender Schnelligkeit. Die Doppelsonne war längst zu einem rötlichen Lichtfleck

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