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0291 - Brücke zwischen den Sternen

Titel: 0291 - Brücke zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in den intergalaktischen Leerraum vor und ging schließlich ohne Zwischenfall in den Linearraum.
    Ein paar Stunden vergingen, in denen die Bildschirme vom schweren, konturlosen Grau des Linearraums erfüllt waren und die einzelnen, grellen Lichtpunkte der Sterne des Beta-Nebels schließlich zu einem weißleuchtenden Fleck mit verwaschenen Rändern verschmolzen.
    Timo erkundigte sich, was aus seiner Beute geworden war. Man enttäuschte ihn. Niemand hatte bisher Zeit gefunden, sich darum zu kümmern. Ein paar Neugierige, die nichts anderes zu tun hatten, beschäftigten sich mit den Mikrofilmen. Das war alles. Bis jetzt hatten sie herausgefunden, daß es sich keinesfalls um Unterhaltungsfilme handelte, mehr nicht. Er war enttäuscht, denn die ganze Zeit über hatte er sich der leisen Hoffnung hingegeben, die Filme könnten das Geheimnis entschleiern, das Solo umgab und ihm Unbehagen bereitete.
    Der einsame Planet hielt seine Gedanken weiterhin gefangen. Er rief sich die Ausdehnung der unterirdischen Anlagen in Erinnerung zurück und stellte fest, daß der Stützpunkt Solo trotz seiner geringen Besatzung größer und bedeutender war als die terranischen Stützpunkte in Alpha, Beta und Andromeda, mit der Ausnahme von Gleam. Er hatte bislang noch keine Zeit oder keinen Anlaß gefunden, darüber nachzudenken, und die Feststellung überraschte ihn. Die Tefroder mußten bei den Kämpfen im Beta-Nebel mit ziemlich hohen Verlusten rechnen, wenn sie Solo so reichhaltig ausstatteten.
    Für die HELIPON allerdings war der Stützpunkt das rettende Wunder gewesen. Timo malte sich schaudernd aus, was geschehen wäre, wenn die Halbfeld-Projektoren nicht gerade in jenem günstigsten aller Augenblicke versagt hätten, in dem das Schiff, sobald es in den Einstein-Raum zurückkehrte, mit der Nase auf Solo stoßen mußte. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein solches Ereignis zustandekam, war bedrückend gering. Unglaublich gering, fand Timo. Fast kam einem der Gedanke, daß Solo sich nicht von ungefähr dort befand.
    Die Vorstellung, daß eine unbekannte Macht Solo der HELIPON in den Weg geschoben hatte, so daß sie ihn unbedingt finden mußte, wenn sie aus dem Linearraum auftauchte, faszinierte Timo eine Zeitlang. Er spielte mit der Idee und untersuchte sie. Es dauerte ziemlich lange, bis sein gesunder Verstand wieder die Oberhand gewann. Niemand schob eine Sonne mit einem Planeten nach Belieben in der Gegend herum. Und niemand hatte wissen können, wann und an welcher Stelle die Projektoren der HELIPON ausfallen würden.
    Er fing an, Gespenster zu sehen. Solo ging ihm auf die Nerven.
    Er mußte etwas dagegen unternehmen. Zum zweitenmal versuchte er sein Glück mit Arbeiten. Er meldete sich im Kommandostand, und Tsin Muno beorderte ihn auf seinen Posten.
    Es gab nicht viel zu tun, aber Timo machte sich zu schaffen. Er berechnete hypothetische Kurse, und die Faszination fünfdimensionaler Mathematik begann auf ihn zu wirken.
    Solo verschwand im Hintergrund seines Bewußtseins. Dabei war er der Wahrheit bis auf Haaresbreite nahgekommen und hätte nur noch ein paar Minuten ungestörten Nachdenkens gebraucht, um sie zu erkennen - und seinem Schicksal einen völlig anderen Verlauf zu geben.
     
    *
     
    Der Schrotschuß-Transmitter bot das gewohnte Bild, als die HELIPON am Ende ihrer Reise aus dem Linearraum hervorbrach und Kurs auf die Doppelsonne nahm. Der Ring der Asteroiden und kosmischen Trümmerstücke umgab das Zweigestirn mit einem leuchtenden, haloartigen Schleier. Tsin Muno dirigierte sein Schiff bis auf die übliche Distanz an den Stützpunktplanetoiden Kalif heran und brachte es auf eine Parkbahn, so daß es mit Kalif und anderen, kleineren Asteroiden zusammen die Doppelsonne umlief.
    Er selbst flog in Begleitung seines Zweiten Offiziers mit einem Raumgleiter nach Kalif hinüber und erstattete dort Bericht.
    Inzwischen nahm sich ein Überholkommando der HELIPON an.
    Das Schiff wurde einer gründlichen Prüfung unterzogen.
    Beanstandete Teile wurden ausgewechselt. Die Männer des Kommandos arbeiteten mit verbissenem Eifer, als stünde auf dem Fahrplan der HELIPON, daß sie in wenigen Stunden wieder starten müsse.
    Timo Benz erfuhr von den Männern, daß es im Schrotschuß-System nur noch einhundertundfünfzig Schiffe der Wachflotte gab.
    Alle anderen Einheiten waren abgezogen worden. Die Instabilitätserscheinungen des Transmitters nahmen an Häufigkeit und Intensität zu. Pro Zwanzigstundenperiode war die Strecke nach Kahalo nicht

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