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0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
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Halunken gewesen sein. Fünf Einschüsse! Stellt euch das vor! Fünf Kugeln auf einen einzigen Mann…«
    ***
    »Kommt«, sagte ich. »Wir unterhalten uns in unserem Office darüber.«
    Zusammen mit den fünf Jungen fuhren wir hinauf. Im Office stellten wir ein paar Stühle auf, die wir aus den Nachbarzimmern ausliehen, damit für alle ein Sitzplatz vorhanden war.
    »Der Reihe nach«, sagte ich. »Roger! Wann haben Sie Snicky das letzte Mal gesehen?«
    »Gestern Abend gegen zehn. Wir gingen zusammen nach Hause.«
    »War er irgendwie verändert? Hatten Sie das Gefühl, er könnte sich bedroht fühlen?«
    Roger Hell rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Er hatte die Unterarme auf den Oberschenkeln hegen, die Hände gefaltet und den Oberkörper weit vorgebeugt. Trotzig starrte er auf seine Schuhspitzen.
    »Ich hab’s doch nicht ernst genommen«, sagte er leise.
    »Was?« fragte ich schnell. »Was haben Sie nicht ernst genommen?«
    »Er sagte, er würde heute früh nicht zur Arbeit gehen.«
    »Warum nicht?«
    »Ach, das ist eine ganze Geschichte. Bei uns in der Gegend scheint sich ein Racket breitgemacht zu haben. Ich habe den Verdacht, dass meine Eltern auch Geld an die Gangster bezahlen, aber sie geben es nicht zu. Vielleicht wollen sie mich nicht in die Geschichte reinziehen.«
    »Gut, weiter!«
    »Snicky sagte gestern Abend, er hätte herausgefunden, wer der Boss von dieser Bande wäre. Ich wollt’s natürlich nicht glauben. Ich habe ihn aufgezogen, er möchte wohl angeben oder so was. Aber er blieb dabei, er wüsste es.«
    »Sie haben doch sicher gefragt, wer denn dieser Boß sei?«
    »Natürlich. Aber Snicky sagte, das würde er uns heute Abend sagen. Er wäre seiner Sache noch nicht ganz sicher. Erst müsste er sich noch restlos davon überzeugen. Und das wollte er heute früh machen.«
    »Wie denn?«
    »Das habe ich ihn auch gefragt. Aber er sagte es nicht. Wir würden uns wundem, sagte er nur. Ich habe das alles doch nicht ernst genommen! Ich dachte, Snicky gibt vielleicht ’ne Welle an. Ich konnte doch nicht wissen, dass er es ernst meinte! Woher hätte ich denn das wissen sollen?«
    Er senkte seinen Kopf noch tiefer, so dass es unmöglich war, sein Gesicht zu erkennen. Nur das verräterische Zucken der Schultern zeigte wieder an, dass er lautlos vor sich hin weinte.
    »Ich mache Ihnen keinen Vorwurf, Roger«, sagte ich. »Das hätte wohl niemand ernst genommen. Ich wahrscheinlich auch nicht. Es steht ja auch noch gar nicht fest, ob diese Äußerungen Snickys etwas mit seinem-Tod zu tun haben.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an und sah Phil fragend an. Statt einer Antwort griff Phil zum Telefon. Er wählte einen Hausanschluss und fragte: »Wer hat heute die Leitung unserer Mordkommission?«
    Er nickte, drückte die Gabel nieder, ließ sie wieder emporschnellen und wählte ein zweites Mal die zweistellige Nummer eines Hausanschlusses. Danach sagte er: »Komm doch mal rüber in unser Office, Brian. Hier ist Phil Decker. Ich fürchte, wir haben eine Sache für deine Mordkommission«
    Er legte den Hörer auf. Wir warteten schweigend, bis Brian Doolake hereinkam. Phil machte ihn mit den Jungen bekannt und schilderte kurz, wie wir die jungen Burschen kennengelernt hatten. Anschließend gab er den Inhalt unserer Unterhaltung mit Roger Hell wieder.
    »Dazu möchte ich noch einige Fragen stellen«, murmelte Brian nach kurzem Nachdenken. »Wieso sind Sie alle heute nicht zu Ihrer gewohnten Arbeit gegangen?«
    »Wir waren ja«, sagte Roger Hell. »Aber vor ’ner knappen Stunde rief mich der Vater von Snicky an. Sie haben ihn gefunden. Tot. Ich habe natürlich sofort nach Urlaub gefragt, die anderen angerufen und bin mit einem Taxi hingefahren.«
    »Wohin?«
    »Na, an die Stelle, wo sie Snicky gefunden haben«
    »Und wo ist das?«
    »In der stillgelegten Fabrik droben in der 98. Straße.«
    Phil und ich rissen ruckartig die Köpfe hoch. Die stillgelegte Fabrik in der 98. Straße? Das war ja in der Tat ein merkwürdiges Zusammentreffen!
    »Dann weiß die Polizei also schon von der Sache?« fragte Phil.
    »Sicher«, nickte Roger Hell. »Spielende Kinder haben Snicky gefunden. Die haben dann auch die Stadtpolizei alarmiert. Und von der Polizei haben es die Eltern erfahren. Und von Snickys-Vater weiß ich es.«
    Ich griff zum Telefon und rief das Büro der Mordkommission Manhattan Ost an. Ich sagte die Einzelheiten und wurde danach mit Detective-Lieutenant Holder verbunden.
    »Hallo, Cotton«, sagte er, nachdem ich ihm

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