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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Menschen…«
    »Ich glaube nicht, daß er lebte«, sagte Nicole.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er sah seine Gefährtin nachdenklich an, dann nickte er.
    »Vielleicht hast du recht. Aber dann werden wir herausfinden müssen, warum er bei Tageslicht aktiv sein konnte. Komm, fahren wir weiter. Ich bin sicher, daß wir Bill auf Anhieb finden werden. Ich hab’s im Gefühl.«
    »Sofern Euryale uns nicht vorher findet…«, unkte Nicole.
    ***
    Aus der Ferne erkannte Euryale, daß der erste Anschlag nicht gelungen war. Ihr Sklave, der Zombie, hatte sich zu ungeschickt angestellt. Offenbar hatte er noch zu viel eigenes Denkvermögen besessen. Das gefiel Euryale nicht.
    Sicher, Zamorra hatte sterben sollen. Das sollte er immer noch. Aber nicht auf diese primitive und leicht abzuwehrende Art. Der Zombie war zu voreilig gewesen, hatte den Tod jetzt schon herbeiführen wollen. Das konnte einfach nicht gutgehen. Eigentlich hatte er Zamorra nur in die Falle führen sollen.
    Und als er entlarvt wurde, hatte er die Nerven verloren.
    Euryale rätselte, wie das möglich war. War ihre Kontrolle doch nicht so absolut? Nun, beim nächsten Mal würde sie darauf achten. Fehlschläge waren dazu da, aus ihnen zu lernen. Ärgerlich war nur, daß Zamorra jetzt wachsam war.
    Die Falle mußte sorgfältiger aufgebaut werden.
    Euryale hatte da schon eine Idee…
    ***
    Kurz vor Mittag schafften sie es endlich, aufzubrechen. Tendyke setzte sich hinter das Lenkrad des vorsintflutlichen Wagens, den Bill zwischenzeitlich aufgetankt hatte. Wang kauerte sich neben ihn. Bill und Manuela saßen hinten. Tendyke fuhr los. Als sie das Dorf hinter sich liegen hatten, atmete er auf.
    »Ab sofort werde ich um diese Art der Zivilisation stets einen großen Bogen machen«, verkündete er und gab Gas, als sie nach einer Weile die etwas breitere Straße erreichten, die zur Haupt Verkehrslinie führte.
    »Mir gefällt nicht so recht, daß wir uns immer weiter von dem Tempel entfernen«, sagte Bill. »Irgendwie brauche ich bei solchen Abenteuern immer den generellen Überblick. Und der fehlt mir jetzt.«
    Tendyke antwortete nicht. Er wirkte geistig abwesend. Bill bedauerte, in diesem Moment nicht seine Augen sehen zu können. Irgendwie hatte er das Gefühl, als versuche Tendyke, eine Gedankenverbindung herzustellen. Suchte er Kontakt mit Zamorra? Und - wenn er ein Telepath war, warum gab er es dann nicht offen zu? Warum spielte er Verstecken? Immerhin war diese fantastische Fähigkeit für die Angehörigen der Zamorra-Crew doch nichts Ungewöhnliches mehr! Zamorra selbst vermochte unter bestimmten Voraussetzungen Gedanken anderer Menschen wenigstens in den Grundzügen zu erfassen, die Druiden vom Silbermond und Merlin konnten sich gedanklich miteinander verständigen, Fenrir, der Wolf war ebenso Telepath wie die Zwillinge Monica und Uschi Peters… es gab weitaus fantastischere Dinge als diese fast schon normale Fähigkeit. Aber Tendyke machte ein großes Geheimnis daraus.
    Das verstand Bill nicht so recht. Der Mann war doch hier unter Eingeweihten!
    Sie waren vielleicht gerade zwei Kilometer weit gefahren, als die Falle zuschlug.
    Aus dem Graben rechts und links der schmalen Straße erhoben sich Gestalten. Bill sah marmorne Helligkeit. Eine der Gestalten stand jäh dem Wagen im Weg. Tendyke stieg auf die Bremse, riß am Lenkrad. Das Fahrzeug brach aus, schleuderte über den rutschigen, schlecht befestigten Straßenbelag und sauste haarscharf an der Gestalt vorbei, kam von der Straße ab… und prallte mit einem dumpfen Laut gegen einen weiteren massiven Körper. Blech verformte sich kreischend und knallend. Stein platzte auseinander, Splitter flogen durch die Luft. Einer zog eine Schramme über Bills Stirn. Der Historiker warf sich aus dem Wagen. Mit einem dumpfen »Wwwwupp« schoß eine Stichflamme aus der Motorhaube hervor.
    »Der Wagen explodiert!« schrie Tendyke und beförderte Wang mit einem Fußtritt aus dem Fahrzeug. Bill sah Manuela abspringen und einer der unheimlichen Gestalten direkt in die Arme laufen. Die Kreaturen bewegten sich seltsamen abgehackt und sprunghaft, als würden sie von einem Stroboskop beleuchtet. Tendyke zog den Colt und schoß. Steinsplitter wurden losgeschlagen, als die Kugeln auf Marmor trafen. Bill fühlte einen hämmernden Faustschlag gegen seinen Rücken, einen stechenden Schmerz, und dann kam die Straße auf ihn zu. Augenblicke später drang das dröhnende Geräusch einer Explosion an sein Ohr.
    Der Tank des

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