Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
Vom Netzwerk:
Kerle haben einfach danebengeschossen.«
    ***
    Ich brauchte rund zehn Tage, um mich leidlich zu erholen. Phil machte während dieser Zeit Robert Ruff die Hölle heiß. Er trieb sich ununterbrochen im Italienerviertel herum. Er sprach mit Hunderten. Er bemühte sich, ihnen die Angst vor Robert Ruff zu nehmen.
    ***
    Von außen unterschied sich der Wagen nicht sehr von einem normalen Lastwagen. Er trug auch keine Beschriftung, die auf seinen Verwendungszweck hinwies. Man hätte ihn also für einen Gemüsetransporter oder einen Fleischwagen halten können, denn die GMT Company legte Wert darauf, daß ihre Fahrzeuge so harmlos wie möglich aussahen.
    Dennoch betrug der Wert der Ladung etwas mehr als eine Million Dollar, und niemand, dem die Ladung in die Hände geriet, brauchte sich die Mühe zu machen, den Dollarwert durch Verkaufen zu realisieren, denn Dollarscheine waren die Ladung — Dollarscheine, nach Wert sortiert, gebündelt und in massive Säcke verpackt. Die GMT Company war und ist eine renommierte Gold- und Geldtransportgesellschaft, die eine Reihe der bedeutendsten Banken und Konzerne zu ihren Kunden zählt.
    Die mehr als eine Million Dollar, die der unauffällige Laster der GMT an diesem Dienstagmorgen über die Bundesstraße 384 nach Waterbury fuhr, war für die Garriet-Bankfiliale in Waterbury bestimmt. Die große, neu gebaute Stahlgesellschaft in Waterbury wickelte ihre Lohnzahlungen über die Filiale in Waterbury ab, aber da praktisch niemand Einzahlungen bei der Filiale vornahm, brauchte sie in unregelmäßigen Abständen Nachschub in Bargeld aus New York.
    Am Steuer des Geldtransporters saß John Williams, der seit zwölf Jahren für die GMT Company fuhr. Neben ihm duselte, das Gewehr im Arm, Ted Lower, ebenfalls seit rund zehn Jahren im Dienste der Firma. Im Innern des hermetisch verschlossenen Laderaumes bewachte Allan Made die Geldsäcke.
    Zu dieser frühen Stunde gab es auf der Straße Nr. 384 keinen Verkehr, denn die Straße führte nicht über Waterbury hinaus. Sie war praktisch wegen der Stahlgesellschaft angelegt worden, um die Zulieferungstransporte zu ermöglichen, aber später stellte sich heraus, daß sie so gut wie überflüssig war, denn die Connecticut-Eisenbahn-Gesellschaft ließ eine Stichlinie nach Waterbury bauen, und da sie für Stahl- und Schrott-Transporte einen ungewöhlich niedrigen Tarif einräumte, verzichtete die Waterbury-Steel auf den Straßentransport. .
    Eine Folge dieser Ereignisse war, daß die 384. Straße nicht besonders gut ausgebaut war. Die Randbefestigung war nicht mehr durchgeführt worden. Niemand hatte sich bereitgefunden, brüchige Asphaltstrecken auszubessern.
    Williams kannte die Strecke gut. Er wußte, wann er den Fuß vom Gas nehmen mußte, um nicht mit hoher Fahrt über ein mit Schlaglöchern übersätes Straßenstück zu rasen und die Achsen zu gefährden, und er reagierte fast mechanisch.
    Vom Meilenstein 58 ab wurde die Straße für ein paar Dutzend Meilen ganz gut. Als er diese Stelle passiert hatte, trat Williams den Gashebel durch. Zwar kam jetzt eine nicht übersehbare Kurve, aber William wußte, daß die Kurve flach war, und daß er sie, ohne zu bremsen, durchfahren konnte.
    Und doch trat er in dem Augenblick, da er aus der Kurve wieder in die Gerade einbog, so heftig auf die Bremse, daß Lower nach vorne fiel und erschreckt aus dem Halbschlaf hochfuhr.
    »He…!« schrie er, stützte sich ab und erstarrte, als er sah, was auf der Straße geschehen war.
    »Mein Gott!« flüsterte Lower.
    Williams, der im ersten Schreck heftig auf die Bremse gestiegen war, lockerte den Druck und ließ den Wagen im Schrittempo auf den Polizeibeamten zurollen, der in der Mitte der Straße stand und mit erhobener Hand das Haltezeichen gab, aber es war klar, daß Williams ohnedies nicht hätte weiterfahren können. Quer über der Straße stand ein Mercury, aus dem die hellen Flammen schlugen. Die Motorhaube des Wagens war völlig eingedrückt, die Türen standen offen, ein brennender Sitz hing schräg heraus. Die Straße war mit Glassplittern und Blechteilen übersät, aber den schrecklichsten Anblick bot der Körper einer jungen Frau, der wenige Schritte vor dem brennenden Wagen auf der Straße lag, die Arme ausgebreitet, den Kopf schräg zur Seite gedreht.
    Der Polizist in der Uniform der Connecticut-Government-Police kam, immer noch die Hand erhoben, auf den Laster zu und trat dann zur Seite, als Williams den Wagen vollständig zum Stehen brachte. Ein zweiter

Weitere Kostenlose Bücher