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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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aber ich kann nicht dienen. Es gibt keinen Besitzer der Crash Inn. Das Haus steht auf der Abbruchliste und ist seit drei Monaten unbewohnt.«
    »Unmöglich! In abbruchreifen Häusern stehen keine Tische und Stühle, und Lichtleitungen werden nicht unterbrochen.«
    »Stimmt im Normalfall, aber das Haus gehört einer Immobiliengesellschaft, die die Einrichtung der Crash Inn wegen rückständiger Mietzahlungen beschlagnahmen ließ. Sie hat noch keinen Käufer für den' Kram gefunden. Darum steht er noch darin.«
    »Auch das Telefon?«
    Phil nichte. »Ja, es wurde nie abgemeldet. — Hör zu, Jerry! Du brauchst dich nicht darüber zu wundern. Ich habe mit dem Besitzer der Immobiliengesellschaft gesprochen. Der Mann heißt Slyman, und er ist ein windiger Bursche. Ich bin sicher, daß er auf jedes noch so schräge Geschäft eingeht, und wenn ein Mann in seinem Büro aufkreuzt und ihm sagt, daß er die ehemalige Crash Inn für irgendwelche Zwecke benutzen will, so wird Slyman zwar nach der Höhe der Miete, aber nicht nach dem Zweck fragen.«
    »Zum Teufel, du mußt doch in dem Laden Spuren entdeckt haben, daß sich Leute darin aufgehalten haben. Aschenbecher voll Zigarettenkippen, oder sä etwas…«
    »Selbstverständlich! Ich habe sie Slyman unter die Nase gehalten. Er zappelte und behauptete, er könne sich das nicht erklären. Unbekannte müßten das Haus widerrechtlich und ohne sein Wissen benutzt haben.«
    »Man sollte ihn Robert Ruff gegenüberstellen.«
    »Das habi ich getan, und ich habe sie beide genau beobachtet. Sie behaupteten, sich nie gesehen zu haben, und ich glaube, sie sagten sogar die Wahrheit.«
    »Willst du damit sagen, daß Ruff nicht in dieser ehemaligen Crash Inn war?«
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Nein, aber w'arum sagst du nicht, alles sei nur eine Fata Morgana gewesen?«
    Phil lachte. »Dein augenblicklicher Zustand spricht dagegen. Ich sah noch niemanden, dem eine Fata Morgana eine Gehirnerschütterung beibrachte.«
    »Gib mir mal eine Zigarette«, sagte ich.
    Phil nahm zögernd die Schachtel aus der Tasche.
    »Was sagt der Arzt dazu?«
    »Er hat es verboten. Also gib schon her!«
    Während ich rauchte, entwicktelte ich Phil, wie sich nach meiner Ansicht die Dinge wirklich zugetragen hatten.
    »Ragullio hat die Wahrheit gesagt. Ruff hielt sich in der Crash Inn auf. Mit welchen Leuten er dort zusammen war, weiß ich nicht. Vielleicht waren es die Burschen, die in der 163. Straße das Schützenfest veranstaltet haben. Während ich draußen in der Dunkelheit herumkroch, rief Ragullio seinen Boß an. Ich nehme an, daß der Gangster eine ganze Weile gezögert hat, ob er seinen Chef warnen oder sich selbst aus dem Staube machen sollte. Schließlich entschloß er sich doch zur Warnung, und zwar per Telefon. Wo der Kerl herkam, der mich niederschlug, weiß ich nicht. Ich nehme an, daß er in einem Wagen saß und ziemlich überrascht war, als ich da im Dunkeln herumtapste, zuerst nicht wußte, was er machen sollte, dann aber lautlos aus dem Wagen kletterte und mich hinterrücks niederschlug.«
    Ich grinste ein wenig. »Weißt du, Phil, ich kann mir vorstellen, wie die Kerle um mich herumgestanden haben und berieten, was sie mit mir machen sollten. Wahrscheinlich waren einige dafür, mich restlos auszulöschen, aber sicherlich waren andere dagegen. Es ist etwas anderes, einen G-man auf der Straße zusammenzuschießen oder ihn an einem bestimmten Ort zu ermorden, wenn man nicht weiß, welche Leute der G-man informiert hat, bevor er zu der bestimmten Stelle ging. — Jedenfalls verzichteten sie darauf, mich umzubringen, sondern machten sich aus dem Staube, um ihre Alibis zu sichern. Ruff dürfte den Rest der Nacht dazu benutzt haben, sich und seinen Leuten bombensichere Alibis zusammenzubauen.«
    »Das erklärt nicht, warum die Gangster in der 163. Straße so meilenweit danebengeschossen haben«, erklärte Phil.
    »Dafür ist die Erklärung einfach. Sie haben miserabel gezielt.«
    »Vielleicht haben sie sehr sorgfältig gezielt«, antwortete Phil.
    »Unsinn, dann hätten sie doch…!«
    Ich stockte, sah Phil an und fragte: »Du meinst, sie hätten nicht treffen wollen?«
    »Ich finde nur, daß sie so ungeheuer danebenschossen, daß es beinahe wie Absicht aussieht.«
    Ich dachte eine ganze Weile nach, aber ich konnte einfach keinen Sinn darin erkennen, warum mir irgendwer einen nicht ernstgemeinten Feuerzauber vormachen sollte.
    »Ich glaube, Phil, wir sollten nicht zuviel hinter den Ereignissen vermuten. Die

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