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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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Beamter in der gleichen Uniform stieg jetzt aus seinem Streifenwagen, der etwa zehn Schritte vor dem verunglückten Wagen stand. Er trug ein Handfeuerlöschgerät, ging auf den brennenden Wagen zu und machte sich daran, die Flammen mit Schaum zu ersticken.
    William kurbelte das Seitenfenster herunter.
    »Wie ist das passiert, Sergeant?«
    Der Polizist zuckte die Achseln.
    »Sieht so aus, als wäre sie mit voller Wucht gegen einen der Bäume gefahren. Der Wagen muß zurückgeprallt sein und hat dann Feuer gefangen. Wahrscheinlich wurde sie vorher herausgeschleudert.«
    »Ist sie tot?«
    »Ja, es ist nichts mehr zu machen. — Wohin wollen Sie?«
    »Nach Waterbury.«
    Der Polizist warf einen Blick auf die Straße.
    »Ich fürchte, Sie kommen an dem Wagen nicht vorbei. Wir werden ihn zur Seite schieben müssen.«
    Dem anderen Beamten war es unterdessen gelungen, den brennenden Mercury zu löschen.
    »Am besten helfen Sie uns. Alleine schaffen wir es nicht.«
    Williams öffnete die Tür und kletter-. te aus dem Fahrerhaus. Ted Lower stieg ebenfalls aus, wobei er sein Gewehr mitnahm.
    Der Cop sah die Waffe und die Pistole, die Williams an einem Gurt trug.
    »Sind Sie ein Geldtransporter?« fragte er.
    Williams nickte. »Ja, machen wir bitte schnell, damit wir weiterfahren können. Die Leute, für die wir unterwegs sind, werden leicht nervös, wenn wir nur ein wenig überfällig sind.«
    Sie gingen auf den Mercury zu. Williams warf einen scheuen Blick auf den reglosen Körper der Frau, unter dem der Asphalt rot und feucht schimmerte.
    Der zweite Polizist begrüßte sie mit einem Kopfnicken. Er legte den Feuerlöscher aus der Hand.
    Williams suchte eine Stelle, wo er anfassen konnte, ohne sich die Haut der Hände zu versengen.
    »Sie werden ihn vorne anheben müssen!« rief er den Polizisten zu. »Die Vorderräder lassen sich bestimmt nicht mehr drehen. — Ted, schieb du hinten, wenn die Cops vorne angehoben haben.«
    Er stemmte sich gegen den Wagen. Dabei fiel sein Blick auf die Stiefel des Polizeibeamten. Ihm fiel auf, daß es schwarze Stiefel waren. Nanu, dachte er, tragen die Connecticut-Polizisten nicht braune Stiefel? Bevor er auch nur weiter darüber nachdenken konnte, geschah es. Die beiden Männer in Polizei-Uniformen zogen gleichzeitig ihre Pistolen und feuerten.
    ***
    Das Telefon schrillte, während ich mir meinen morgendlichen Kaffee kochte. Ich stellte die Heizplatte ab, ging in den Wohnraum hinüber und meldete mich.
    Shotbeens bellende Stimme schlug an mein Ohr.
    »Hör zu, G-man! Ich will dir nur sagen, daß euer Schützling, den ihr mir so warm ans Herz gelegt, den ihr mir aufgezwängt habt, mich ausgerechnet dann im Stich läßt, wenn ich jede Hand für die Wochenendausgabe brauche.«
    Eine Sekunde lang kapierte ich nicht, wovon er sprach.
    »Was redest du vom Wochenende, Shot. Wir haben Dienstag!«
    Er lachte krächzend und höhnisch. »Bin ich ein G-man, der sich mit allem, was er unternimmt, Zeit lassen kann bis zum jüngsten Gericht! Warum auch nicht? Wir zahlen’s ja, wir! Die Wochenendausgabe einer anständigen Zeitung wird am Wochenanfang vorbereitet, du Ignorant. Jeder verantwortliche Redakteur…«
    Bevor Shotbeen einen längeren Vortrag über das Zeitungswesen vom Stapel ließ, unterbrach ich ihn.
    »Adina Lavaro ist nicht gekommen?«
    »Wovon rede ich denn die ganze Zeit?« schnauzte er.
    »Es ist acht Uhr dreißig, Shot. Sie kann sich verspätet haben. Hast du im Hotel angerufen?«
    »Klar, da ist sie nicht. Sie ist gestern abend weggegangen und nicht zurückgekommen.«
    »Shot, ich komme sofort zu dir.« Selbstverständlich verzichtete ich auf den Kaffee. Zwanzig Minuten später stand ich in Shotbeens maßlos unordentlichem Büro.
    Unser Freund Shotbeen war ein bulliger Kerl mit dem Gemüt eines Kindes. Da er das wußte und es für eine Schwäche hielt, versuchte er, seine Umgebung durch lautes und grobes Schimpfen einzuschüchtern, das niemand mehr fürchtete, der ihn länger als acht Tage kannte. Seine Zeitung, die »Mirrow News«, war ein Blatt, das nicht zu leben und zu sterben vermochte, obwohl Shot es mit spannenden Geschichten bis zum Platzen vollstopfte.
    Wie bei fast jedem Zeitungsmann stand auf Shotbeens Schreibtisch eine gefüllte Kaffeekanne. Ich nahm mir eine Tasse aus seinem Bücherschrank und füllte sie.
    »Ich will alle Einzelheiten wissen, Shot«, sagte ich.
    »Gibt nicht viel Einzelheiten«, bellte er. »Sie ging gestern um fünf Uhr nachmittags weg. Der Portier übergab

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