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0292 - Der Bahnhof im Weltraum

Titel: 0292 - Der Bahnhof im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Nein, Ganzvater. Es ist alles still."
    Das Licht innerhalb der Zentrale flackerte. Deprok stieß einen Fluch aus. Hoffentlich hielten die Notaggregate noch solange durch, bis es der Sippe gelungen war, die notwendigen Ersatzteile zur Reparatur der Energiestation in einem anderen Schiff zu stehlen.
    Deprok erhob sich von seinem Platz. In diesem Augenblick erlosch das Licht endgültig. Deprok maunzte erbittert, hastete zur Liege des Halbvaters hinüber und versetzte Vank Errak einen heftigen Hieb.
    „Wer schlägt mich?" schrie Vank Errak ängstlich.
    Deprok rieb sich befriedigt seine riesigen Hände und schlängelte aus der Zentrale.
    „Seine Manieren werden immer unangenehmer", beklagte sich Halbvater Vank Errak bei der Mutter.
    „Du solltest nicht so abfällig von ihm sprechen", klang Ranks Stimme von der für her. „Er stand immerhin zweimal im Endkampf um die große Wazala-Ehre."
    „Und er hat zweimal verloren", erinnerte Vank Errak höhnisch.
    „Die Luft in unserem Schiff wird immer schlechter, die Nahrung knapper. Wenn die anderen Sippen von unserer Verfassung erfahren, haben wir die längste Zeit ein eigenes Schiff besessen.
    Dann können wir unser Schiff mit anderen Sippen teilen. Ich wage nicht daran zu denken, wie man unsere Sippenwürde durch den Schmutz ziehen wird."
    Inzwischen war Kraterhak Kan Deprok auf den Gang hinausgetreten. Die Notbeleuchtung erhellte die Umgebung nur unvollständig. Deprok hielt einen vorbeihastenden Soldaten an.
    „Was ist passiert?" erkundigte er sich gereizt.
    Der Soldat erkannte, wen er vor sich hatte, und rülpste ehrerbietig.
    „Die Kundschafter kommen zurück, Sippenältester" informierte er Deprok.
    Der Soldat war eine Mutter mit schönem Fell, wie Deprok trotz des schlechten Lichtes feststellte. Wenn ein Halbvater zugegen gewesen wäre, hätte Deprok ihr vielleicht den Hof gemacht, so aber wandten sich seine Gedanken sofort den wichtigeren Dingen zu.
    „Was hat der Energieausfall mit den Kundschaftern zu tun?"
    erkundigte sich Deprok.
    „Sie kommen über den äußeren Lift" berichtete der Soldat.
    Deprok zuckte zusammen, als hätte er einen elektrischen Schlag erhalten.
    „Über den Lift?" heulte er wütend. „Was hat das zu bedeuten?
    Der Lift verschlingt soviel Energie, daß das halbe Schiff in Dunkelheit liegt."
    „Die Kundschafter haben zwei Gefangene gemacht", sagte der Soldat.
    „Mütter?" fragte Deprok interessiert.
    „Nein, es sind Fremde."
    „Fremde?" schnauzte Deprok enttäuscht. „Was sollen diese zusätzlichen Fresser auf meinem Schiff?"
    „Sie kommen aus dem Weltraum. Der Große Waza hatte ihre beiden Raumschiffe bereits vernichtet."
    Der Soldat und Deprok rülpsten ehrfurchtsvoll, als der Name des Großen Waza fiel.
    „Ich werde mir die Kerle ansehen", entschied der Ganzvater. Als der Soldat davongehen wollte, hielt Deprok ihn am Arm fest.
    „Wir können uns einmal im Bordobservatorium treffen", schlug er vor.
    Die Mutter kicherte verlegen und schlängelte davon. Deprok sah ihr noch einen Augenblick nach, dann hastete er weiter. Als er in der Schleuse ankam, sah er drei Kundschafter, zwei Ganzväter und eine kleingewachsene Mutter. Sie waren gerade dabei, einem der Fremden den Helm abzunehmen. Deprok stieß die Kundschafter zur Seite und starrte dem Fremden ins Gesicht. Der Unbekannte, der einen ängstlichen Schrei ausgestoßen hatte, blinzelte verwirrt zu Deprok empor.
    „Er ist häßlich und nackt", stellte der Sippenälteste fest.
    „Bei allen Planeten, Don!" stieß der Fremde hervor. „Die Kerle sprechen Kraahmak."
    „Nehmt dem zweiten Gefangenen auch den Helm ab!" befahl Deprok.
    Er löste das Netz von Surfats Körper. Der Sergeant erhob sich mühevoll.
    „Sie sind unsere Gefangenen", sagte Deprok knapp. „Wenn Sie sich einem Befehl widersetzen, werden Sie getötet."
    Der dicke Fremde nickte verstört.
    „Warum ist der Lift noch nicht abgeschaltet?" schrie Deprok.
    Einer der Kundschafter beeilte sich, den Befehl des Sippenältesten auszuführen.
    Der Ganzvater wandte sich wieder an die Gefangenen.
    „Woher kommt ihr und was wollt ihr hier bei den Sippen der Forrils?" erkundigte er sich.
    Inzwischen war auch der zweite Fremde von Helm und Netz befreit worden. Er hatte Deproks Worte verstanden. Deprok erkannte, daß er der Anführer war.
    „Wir kommen aus dem Weltraum", sagte der Fremde. „Wir haben keine feindlichen Absichten. Warum habt ihr unsere Schiffe beschossen?"
    „Der Große Waza hat eure Schiffe vernichtet",

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