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0292 - Der Bahnhof im Weltraum

Titel: 0292 - Der Bahnhof im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkundigte sich der Sergeant spöttisch.
    „Natürlich", bestätigte Redhorse. „Sie versprachen mir, daß man uns hier herausholt, sobald es Deproks Sippe wieder besser geht."
    „Wann wird das sein?"
    „Vermutlich nie", meinte Redhorse. „Der kapitale Bursche, den wir bei unserer Ankunft kennenlernten, ist offenbar der Sippenälteste. Seine Macht neigt sich dem Ende zu. Solange kein junger und starker Mann das Regierungsgeschäft übernimmt, ist es schlecht um uns bestellt. Denn nur ein Junger kann bei einem Wazala-Kampf bestehen."
    „Ich verstehe zwar kein Wort von dem, was Sie sagen. Sir, aber ich glaube Ihnen alles", sagte Surfat müde. „Ich weiß nur daß ich es hier nicht mehr lange aushalte."
    Redhorse ließ sich auf den Boden nieder und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Auch bei völliger Bewegungslosigkeit schwitzte er am gesamten Körper.
    „Vor allem müssen wir fertigbringen daß Bradon und die anderen an Bord dieses Schiffes kommen", sagte er nach einer Weile.
    „Was?" entfuhr es Surfat. „Sie wollen Bradons Gruppe diesen Barbaren ausliefern?"
    „Erstens glaube ich nicht, daß die Forrils Barbaren sind", sagte Redhorse. „Zweitens reicht der Sauerstoff in den Aggregaten der Männer dort draußen in der Kuppel nicht mehr lange."
    „Ist es nicht gleichgültig, wo sie ersticken?" fragte Surfat.
    Redhorse stand auf und schnippte mit den Fingern. „Es gibt noch eine Möglichkeit, hier herauszukommen, Brazos."
    Der Sergeant zog seinen Desintegrator und betätigte den Abzug. „Glauben Sie, Major? Die Burschen haben unsere Waffen entladen. Ich wundere mich, daß man uns alle anderen Ausrüstungsgegenstände überlassen hat."
    „Ich nehme an, die Forrils wissen genau, was sie tun.
    Wahrscheinlich haben sie uns mit einem bestimmten Hintergedanken in diesen Raum gebracht." Redhorse ging auf den nächsten Tank zu und klopfte gegen seine Außenfläche.
    „Die Forrils hoffen, daß wir die Anlage reparieren", sagte er.
    „Wirklich?" Surfat hüstelte. „Als ich zwanzig Jahre alt war, hat man mir etwas von hydroponischen Anlagen erzählt. Das habe ich längst wieder vergessen, Ich wette, Ihnen ergeht es nicht anders."
    „Trotzdem sollten wir uns hier umsehen", beharrte Redhorse. „Sie übernehmen die vordere Tankreihe, Brazos. Ich kümmere mich um die anderen Behälter."
    „Und wonach soll ich suchen?"
    „Nach defekten Stellen. Einige Tanks erhalten zweifellos zuviel Warmluft zugeführt. Dadurch beginnen die Pflanzen zu faulen.
    Gäbe es keine Filtrieranlage, hätte sich der Gestank bereits im gesamten Schiff ausgebreitet."
    Surfat sah den Major zwischen zwei Tanks verschwinden. Der Sergeant erhob sich mühsam und stützte sich an der Wand. Der Gedanke, daß er sich den Tanks nähern sollte, war alles andere als erfreulich. Trotzdem machte sich Surfat auf den Weg. Er klappte die Abdeckungen des ersten Behälters auf.
    Vorsichtshalber hörte er auf zu atmen. Doch seine Befürchtungen erwiesen sich als unangebracht. Der Tank war in Ordnung. Surfat untersuchte alle Behälter der vorderen Reihe. Aus dem letzten, dem er sich zuwandte, kam ihm eine Wolke üblen Gestanks entgegen. Er überwand seinen Widerwillen und untersuchte die Zufuhrleitungen und Kabelstränge. Als er mit den Händen einige Pflanzen zur Seite schob, erkannte er, daß sich am Boden des Tanks eine Verschlußklappe von einem Meter Durchmesser befand.
    Surfat kletterte in den Behälter. Es kostete ihn Kraft, auf dem schlammigen Untergrund das Gleichgewicht zu halten. Nach mehrfachen Anstrengungen gelang es ihm, die Klappe zu öffnen.
    Er schob sie zur Seite. Das brackige Wasser floß durch die entstandene Öffnung ab. Im spärlichen Licht, das von draußen hereinfiel, erkannte Surfat, daß sich in einem halben Meter Tiefe ein Einsatzsieb befand. Er hob es heraus. Surfat war davon überzeugt, daß der Schacht in einen anderen Raum führen mußte.
    Er bezweifelte jedoch, daß er hindurchkriechen konnte.
    Er stieg wieder aus dem Tank und suchte Redhorse. Er fand den Major in einem Tank der hinteren Reihe.
    Hier war der Gestank noch schlimmer als weiter vorn. Surfat würgte und fühlte, wie sein Magen rebellierte.
    Redhorse beugte sich über den Behälter und winkte dem Sergeanten mit schlammigen Händen zu.
    „Es liegt zweifellos an der Energiezufuhr", sagte er. „Sämtliche Thermostate zeigen verschiedene Werte an."
    Surfat nickte schwach. „Ich habe etwas gefunden, Sir", sagte er. „Das müssen Sie sich ansehen."
    Redhorse

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