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0292 - Satans Knochenuhr

0292 - Satans Knochenuhr

Titel: 0292 - Satans Knochenuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Momenten erschien dann zumeist der Teufel. Als hätte er es gerochen. Eingehüllt in eine Wolke von Rauch, Schwefelgestank und Blitzen kam er an, schälte sich vor ihn Augen aus der grauen Nebelzone einer fremden Höllendimension und begann zu lachen.
    Sheila litt Qualen. Sie haßte den Teufel, aber sie kam nicht gegen ihn an.
    Er stand vor ihr in all seiner Widerlichkeit. Mit seinem behaarten Körper, der Häßlichkeit seines Gesichts, den gnadenlosen Augen, dem tückischen Grinsen und dem Wissen darum, daß ihm diese Gefangene nicht entwischen konnte.
    Es strömte Dampf aus seinem Maul, dessen Ausläufer auch Sheila erreichte und in ihrer Kehle brannte.
    Der Teufel lachte jedesmal, wenn er die Qual auf dem Gesicht der Frau sah.
    »Wie fühlst du dich?« fragte er auch jetzt wieder, als er Sheila in einer wachen Phase besuchte.
    »Geh weg!« schrie sie und bäumte sich aus ihrer liegenden Stellung hoch, aber der Satan lachte nur, breitete seine Arme und damit auch den Umhang aus, während er sich die Hände rieb, so daß Funken zwischen seinen Fingern hochsprangen.
    »Ich wollte nur wissen, wie es dir geht, meine Kleine.«
    »Schlecht, wenn ich dich sehe.«
    »Das tut mir leid. Andere fühlen sich in meinem Reich wohl. Ich denke da nur an Jane Collins.«
    »Ich bin keine Hexe.«
    »Nein?« Höhnisch kicherte Asmodis. »Keine Hexe. Dann wird es Zeit, daß du zu einer wirst. Ich habe mir da etwas Besonderes ausgedacht, damit du nachfühlen kannst, wie einer Hexe zumute ist.«
    Sheila verstand den Satan nicht. War Asmodis überhaupt zu verstehen?
    Diese Frage beschäftigte Sheila stark, eine Antwort hatte sie nie darauf gefunden.
    »Was meinst du?«
    »Ich bin in deiner Gewalt. Mir ist egal, was du machst. Doch, ich habe eine Bitte.«
    Der Teufel wußte, was kam. Er antwortete: »Gern, rede nur, kleine Sheila.«
    »Ich will wieder weg!«
    Asmodis lachte nicht einmal, als er das hörte. »Wieder weg!« brüllte er. »Sie will wieder weg. Das gibt es doch nicht. Ja, du kannst wieder weg. Du darfst dich innerhalb meiner Hölle bewegen. Von einer Qual zur anderen. Ich habe dir versprochen, daß ich dich langsam weichkoche. Ich gebe dir Momente, in denen du klar denken und als Mensch überlegen kannst. Dann kommt dir dein grauenhaftes Schicksal besonders hart zu Bewußtsein. Da wirst du eingeklemmt und eingerahmt von dem Wissen, daß du nichts mehr erreichen kannst. Du empfindest dein Schicksal als doppelt grausam und mehrfach so schlimm. Vielleicht ist es das, was ihr Menschen mit dem Wort Fegefeuer umschreibt. Dir jedenfalls steht einiges bevor, und zum Schluß wirst du zudem, was auch Jane Collins ist, meine treue Dienerin und Hexe. Hörst du? Hexe!«
    Sheila starrte den Satan an. Noch nie hatte er so deutlich gesprochen, aber an seinen Worten gab es keinen Zweifel. Man mußte sie glauben. Alle Scheußlichkeiten, die man sich nur vorstellen konnte, wurden im Hirn des Teufels geboren.
    »Nun?«
    »Geh mir aus den Augen!«
    Der Satan schritt vor Sheila auf und ab. Er ging nicht weg, sondern genoß seine Sonderstellung, und sein scharfer Blick war auf Sheila Conolly gerichtet. »Hatte ich dir nicht versprochen, das Gesicht zu nehmen? Du sollst erkennen, wie es ist, als Hexe zu leben und als Hexe zu sterben, meine Liebe. Gib acht!«
    Plötzlich spürte Sheila die Berührung, obwohl sie selbst nichts sah. Da strich etwas über ihr Gesicht.
    Es war wie ein flüchtiger Hauch, eine Berührung von Fingerspitzen. Sie merkte das Kribbeln, und sie geriet in einen seltsam dumpfen Zustand, der gleichzeitig dafür sorgte, daß ihr Denken zuerst reduziert und danach ausgeschaltet wurde.
    Sheila Conolly war nur mehr eine Hülle. Ein lebloses Etwas, dem man alles genommen hatte.
    Und so lag sie.
    Bewegungslos, aber sie spürte etwas. Sie erlebte etwas so intensiv mit, daß sie das Gefühl hatte, selbst der Mittelpunkt zu sein, obwohl dies nicht stimmte.
    Sie lag im Nichts, befand sich in einer Dimension des Schreckens, wurde vom Teufel geführt, geleitet und hatte das Gefühl, inmitten eines Flammenmeeres zu stehen.
    Sheila brannte.
    Sie sah die Flammen nicht, sie merkte nur die Wirkung. Der Körper war eingeschlossen in einer feurigen Lohe, deren gierige Finger hochzuckten und sogar ihr Gesicht erreichten.
    Das Gesicht!
    Die Schmerzen waren schlimm, grauenhaft. Sie glaubte daran, daß sich die Haut zusammenzog, zu einem zerknitterten Etwas wurde, und ihr Mund öffnete sich weit.
    Schreie drangen hervor.
    Wilde, grausame, unkontrollierte

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