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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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gab…«
    »Nur noch fünf…«
    »Aber insgesamt sechs, weil Opfer Nummer eins selbstverständlich starb, nachdem die Seele geraubt wurde! Was unser Seelendieb haben wollte, hat er also. Daß der leere Körper starb, ist eine andere Geschichte. Vielleicht paßt das noch nicht einmal in seinen großen Plan. Ein Regiefehler, ein Unfall… was weiß ich? Aber ich bin sicher, daß auch sechs Opfer noch nicht ausreichen.«
    »Eine magische Zahl«, überlegte Zamorra. »Wie wäre es mit sieben? Es läge nahe. Die nächsten Zahlen wären neun und dreizehn. Aber daran kann ich eigentlich nicht glauben, denn irgendwann müssen die Aktionen unseres Mister Unbekannt doch der Öffentlichkeit auffallen. Personen werden vermißt. Jemand stellt Vergleiche an. So wie wir. Und kommt damit der ganzen Angelegenheit auf die Spur.«
    »Gehen wir also von der Zahl sieben aus. Das heißt, daß es noch ein weiteres Opfer geben wird. Und, wenn wir die Zeichen richtig deuten, wird das in dieser kommenden Nacht geschehen. Denn bisher folgten die Opfer einander im Vierundzwanzig-Stunden-Rhythmus.«
    Zamorra nickte düster. »Daß wir versuchen müssen, das zu verhindern, ist uns allen ja wohl klar.«
    »Nicht nur das«, ergänzte Nicole. »Um es zu verhindern, müssen wir zunächst einmal unseren Gegner ausfindig machen.«
    »Was kann er Vorhaben?« überlegte Bill Fleming nachdenklich. »Sieben Seelen… die Lebenskraft von sieben Menschen… das ist ein ganz erhebliches Kraftpotential. Was mag damit bezweckt werden? Denn nur aus Jux macht sich doch niemand die Mühe, Seelen zu rauben… Er hat irgend etwas mit diesen Seelen vor.«
    »Eine großangelegte magische Aktion. Vielleicht die Beschwörung eines Superdämons.«
    »Das fehlt uns gerade noch«, murmelte Zamorra. »Bill…?«
    Der Freund sah ihn fragend an.
    »Ich muß in euer Zimmer«, sagte Zamorra. »Ich will noch einmal versuchen, das Amulett zur Aktivität zu zwingen. Und ich will ausprobieren, ob es mir nicht einen Hinweis geben kann.«
    Bill nickte. »Meinetwegen. Niemand wird dich daran hindern. Hier, der Schlüssel…«
    Der Historiker und Nicole Duval sahen dem Parapsychologen nach, als er zum Lift ging.
    »Er hat eine Spur«, sagte Nicole langsam. »Da bin ich ganz sicher. Aber wohin wird diese Spur uns alle führen?«
    ***
    Zamorra betrat das Zimmer, drehte den Schlüssel von innen herum, um auch wirklich ungestört zu sein, und löste das Amulett vom Hals. Nachdenklich betrachtete er die silbrige, handtellergroße Scheibe mit den verschlungenen, seltsamen Hieroglyphen, die bislang noch niemand hatte entziffern können. Er überlegte, welche der Schriftzeichen er einsetzen mußte, um das zu bewirken, was er tun wollte.
    Seit Leonardo deMontagne das Amulett zeitweise in seinen Klauen gehalten hatte, hatte es scheinbar einen Großteil seiner Kräfte eingebüßt. Inzwischen wußte Zamorra, daß dem durchaus nicht so war. Aber das Amulett, Merlins Stern, weigerte sich beständig, ihm zu Diensten zu sein. Mehr und mehr mußte er es bei jedem Einsatz förmlich zwingen, seine Kräfte einzusetzen. Irgendwann, das wußte er, würde er sich einen Ruck geben und sich des Amuletts intensiver annehmen müssen, um es wieder umzupolen. Bis dahin blieb ihm nur, sich mit der Unzuverlässigkeit abzufinden, es jedesmal aufs Neue gewaltsam zu aktivieren, wo es früher von selbst erwachte, und sich alle jene Fähigkeiten, die es einst besaß, neu zu erarbeiten.
    Er ließ sich auf dem Bett nieder, in dem Manu gelegen hatte. Im Schneidersitz, leicht vorgebeugt, hielt er das Amulett zwischen beiden Händen und versenkte sich in eine Halbtrance, die ihn zwar noch ansatzweise erkennen ließ, was um ihn herum vorging - für den äußersten Fall der Fälle - , aber ihm auch jene Einstimmung in seine Para-Fähigkeit verlieh, die die entsprechenden Kräfte freisetzen konnte.
    Er versuchte das Amulett mit einem Gedankenbefehl zu aktivieren.
    Er spürte eine schwache Resonanz, ein Echo wie aus weiter Ferne, aber das war auch alles. Das Amulett sprach nicht wie gewünscht auf seinen Gedankenbefehl an. Da begann Zamorra die Hieroglyphen auf dem umlaufenden Silberband in einer bestimmten Reihenfolge zu verschieben. Sie gaben dem Druck seiner Fingerkuppen leicht nach und bewiesen ihm damit, daß das Amulett zumindest grundsätzlich bereit war, seinen Befehlen Folge zu leisten, es kam eben nur auf den Druck an, den er ausübte.
    Drei Zeichen verschob er um jeweils drei Millimeter.
    Der Erfolg zeigte sich

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