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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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Er schüttelte den Kopf.
    »Es nützt nichts, wenn wir hier herumstehen und uns den Kopf zerbrechen«, sagte er. »Manu muß ins Krankenhaus. Vielleicht wissen die Ärzte mehr. Wenn es derselbe Fall ist wie der Mann von gestern, haben die Ärzte vielleicht schon Erfahrungswerte und können Manu sofort gezielt behandeln…«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, unkte Bill niedergeschlagen. Nicole zischte ihn an: »Nun hör, verflixt noch mal, endlich auf, deinen Pessimismus zu verströmen! Es reicht, daß du die ganze Zeit über auf deine verdammte Wette gepocht hast… noch ist doch nichts verloren, nichts entschieden!«
    Zamorra wählte per Zimmertelefon die Rezeption an. »Bitte, einen Krankentransport. Einen Arzt nach Zimmer 1307…«
    ***
    Der Arzt und zwei Sanitäter erschienen überraschend schnell. Sie brachten direkt eine Trage mit. Der Arzt untersuchte Manu Ford schnell und fachkundig.
    »Haben Sie eine Vorstellung, wie es zu diesem Fall kommen konnte?« erkundigte er sich. »Sie wissen sicher, daß es gestern bereits einen identischen Fall in diesem Haus gab? Das kann kein Zufall sein.«
    »Wir tappen im Dunkeln«, murmelte Bill. »Sie war gestern abend noch in einer Discothek, kam zurück, legte sich nieder… und jetzt ist sie im Koma.«
    »Koma-ähnlicher Zustand«, verbesserte der Arzt ruhig. »Mehr möchte ich im Moment nicht dazu sagen. Wir werden sie ins San-Vicencio-Hospital bringen. Dort haben wir bessere Möglichkeiten der Beobachtung.«
    »Beobachtung?« fuhr Bill auf. »Wie wäre es denn zur Abwechslung mal mit Behandlung?«
    »Regen Sie sich bitte nicht auf. Wir tun, was wir können, und in der Form und Abfolge, wie wir es für richtig halten«, sagte der Arzt gelassen. »Bitte, packen Sie zusammen, was nötig ist. Und bitte begleiten Sie uns für die Aufnahmeformalitäten.«
    »Wir kommen auch mit«, entschied Zamorra spontan.
    Manuela wurde auf der Trage hinausgebracht zum Lift. Dann ging es aufwärts.
    »Oben steht ein Hubschrauber«, erklärte der Arzt auf Zamorras fragenden Blick. »Das wäre eigentlich nicht nötig, weil zu kostspielig, aber die Hotelleitung besteht seit dem gestrigen Vorfall darauf. Ein Abtransport über das Dach erregt am wenigsten Aufsehen, weil kaum jemand darauf achtet.«
    »Okay«, entschied Zamorra. »Fliegen Sie hinauf, wir fahren mit dem Wagen an unser Ziel. Wir treffen uns im… wie hieß es noch?«
    Der junge Arzt nannte noch einmal den Namen des Hospitals und erklärte den Weg dorthin so eingehend, daß er nicht zu verfehlen war. »Bill, du fliegst mit«, sagte Zamorra und schob den Freund aus dem Lift. Dann, mit Nicole allein, drückte er auf den Abwärtsknopf.
    Die Kabine raste in die Tiefe.
    Irgendwie hatte Zamorra gar kein gutes Gefühl bei der Sache. Der Zustand Manuelas gab ihm erheblich zu denken. Sie hatte dasselbe gegessen und getrunken wie sie alle, sie waren immer zusammen gewesen… »Nici, war Manu gestern bei eurem Disco-Trip ein paar Minuten allein, daß sie sich da etwas hätte einfangen können?«
    »Keine Sekunde… glaubst du, daß ihr jemand eine Droge verabreicht haben könnte oder so etwas ähnliches?«
    »Oder so etwas ähnliches«, sagte Zamorra. »Anders kann ich mir diesen Totalausfall nicht vorstellen. An eine Art hypnotische Beeinflussung kann ich nicht glauben. Das hätte zumindest einer von uns beiden spüren müssen.«
    »Da war nichts«, sagte Nicole. »Ich glaube eher, daß etwas fehlte. Mir war, als sei Manu irgendwie… nicht vollständig.«
    Zamorra nickte nur.
    Der Lift stoppte. Sie eilten durch die Halle, verließen das Hotel und bestiegen den Mietwagen. Augenblicke später fädelte sich Zamorra bereits in den frühmittaglichen Verkehr ein und nahm Kurs auf das San-Vincencio-Hospital.
    Von dem Hubschrauber mit Bill und Manuela an Bord war schon nichts mehr zu sehen.
    ***
    »Fall Nummer sechs«, sagte Doktor Juan Christobel mit erzwungener Ruhe. »Und wieder im üblichen Vierundzwanzig-Stunden-Rhythmus…«
    »Sechs?« echote Bill und sah Zamorra und Nicole hilflos an. »Ich dachte, zwei… der Mann, der gestern seinen Zusammenbruch erlebte…«
    »Er war der fünfte«, sagte Christobal. »Bei allen liegen die gleichen Symptome vor. Die Erkrankten reagieren auf nichts, die Lebensfunktionen sind bis auf ein kaum noch erkennbares Minimum reduziert… sie könnten ebensogut tot sein.«
    Zamorra atmete tief durch.
    »Was ist mit den anderen geschehen? Gibt es irgend welche Anhaltspunkte, wie sie sich… infiziert haben

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