Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
Vom Netzwerk:
ganz schön reingefallen. Aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel.«
    »Was schon der Leitspruch des heiligen Franziskus war«, brumrnte Bill.
    Eine weitere halbe Stunde später sahen sie das Häuschen vor sich liegen. Der graue Chevrolet parkte an der Straße vor der Einfahrt. Bill stoppte gut 50 Meter vorher.
    »So«, sagte er. »Was machen wir jetzt?«
    »Jetzt überprüfe ich diesen Robert Faulcon.«
    ***
    »Er ist da«, krähte Zar auf Faulcons Schulter. Der Dämonenbeschwörer zuckte zusammen.
    »Wer?«
    »Wer wohl?« kreischte Zar. »Vor wem habe ich dich wohl gewarnt? Zamorra natürlich, du Narr! Ich spüre ihn. Er ist gerade in der Nähe angekommen.«
    Faulcon fühlte sich unwohl. »Kannst du seine Gedanken lesen?«
    »Nein«, gestand Zar. »Aber ich spüre seine Aura. Er ist da, und er will etwas von dir. Er will wissen, ob du der Seelendieb bist. Er wird dich überprüfen.«
    »Du sagtest, du würdest mich davor schützen, daß er mein Gehirnstrommuster identifiziert.«
    »Das werde ich jetzt tun. Und damit dieser Zamorra es einfacher hat, wirst du nun hinausgehen, dich in den Wagen setzen und davonfahren. Dadurch verhinderst du, daß dieser Zamorra zu dir kommt und eventuell hier im Haus auf Spuren stößt.«
    Faulcon seufzte. »Das gefällt mir alles gar nicht. Das heißt doch, Zamorra vorsätzlich zu provozieren.«
    »Natürlich. Aber danach bist du aus dem Schneider, Faulcon. Danach wird er dich nicht mehr im Verdacht haben, weil die Überprüfung ja negativ ausfiel. Los, beweg dich endlich, bevor er es sich überlegt und hierher kommt.«
    Seufzend fügte sich Faulcon, steckte aber vorsichtshalber seine Waffe ein. Im Notfall wollte er Zamorra erschießen, gleichgültig, was sich daraus für Konsequenzen ergaben. Er wollte sein gewagtes Spiel auf keinen Fall verlieren, schon gar nicht jetzt, da er quasi zum Spielball der Mächtigen geworden war. Zwischen zwei Fronten wollte er auf keinen Fall stehen. Eine reichte ihm vollkommen aus.
    Er verließ das Gebäude und sah einen alten Buick gut 50 Meter entfernt am Straßenrand stehen.
    »Steig ein«, zischte Zar ihm zu.
    Faulcon hütete sich, zu auffällig zu dem Buick hinüberzuschauen, stieg in seinen Chevrolet und fuhr los. Er fühlte ein eigenartiges Kribbeln im Nacken; seine übersteigerte Nervosität machte sich bemerkbar. Nach ein paar hundert Metern sah er in den Rückspiegel, um sich zu überzeugen, daß der Buick nicht wendete und ihm folgte. Aber er rollte in der entgegengesetzten Richtung weiter.
    »Die Überprüfung ist vorbei«, zischelte Zar auf seiner Schulter. »Theoretisch kannst du jetzt machen, was du willst. Du bist nicht mehr in der Schußlinie.«
    »Dein Wort in Asmodis’ Ohr«, murmelte Faulcon.
    »Asmodis?« kreischte Zar schrill. »Der spielt in der Hölle schon bald keine Rolle mehr, mein Lieber…«
    Faulcon verzog das Gesicht. So ganz beruhigt war er immer noch nicht, weil er den Künsten Zars nicht traute. Aber immerhin konnte er sich jetzt darauf konzentrieren, sein siebtes Opfer zu finden.
    Das sollte doch wohl nicht allzu schwierig sein.
    ***
    Zamorra wollte soeben den Buick verlassen, um direkt zum Haus zu gehen, als Robert Faulcon ihm zuvorkam. Er war es, da gab es keinen Zweifel. Also sah Zamorra keine Veranlassung, sich selbst zu zeigen.
    Er fokussierte das Amulett auf den Mann, der auf den Chevrolet zuging, und benutzte es als Vergleicher und Verstärker. Aber…
    Das Gehirnstrommuster Faulcons stimmte nicht mit dem des nächtlichen Besuchers überein. Es gab nicht die geringsten zufälligen Übereinstimmungen. Enttäuscht wollte Zamorra schon aufgeben, als ihm etwas anderes auffiel.
    Er konzentrierte sich stärker. Und das Bewußtseinsabbild eines anderen Wesens schob sich in den Vordergrund. Etwas, das mit dem Auge nicht zu sehen war, das sich auf magische Weise unsichtbar machte. Aber diese magische Aura nahm Zamorra deutlich wahr.
    Er versuchte Gedanken aufzufangen, aber das gelang ihm nicht. Dazu reichten seine Kräfte auch bei Verstärkung durch Merlins Stern nicht aus. Denn dieses magische Wesen schirmte sich so ab, wie auch Zamorras Denken abgeschirmt war, um nicht von Unbefugten erkannt zu werden. Das war sein einziger unveränderlicher großer Vorteil gegenüber den Mächten der Finsternis. Sie waren nicht in der Lage, seine Gedanken zu erfassen und seine Pläne zu durchschauen. Das hatte ihm schon des öfteren, wenn er sich in der Gewalt seiner Gegner befand, das Leben gerettet…
    Das magische Wesen

Weitere Kostenlose Bücher