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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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abgeklappert und keinen Erfolg gehabt. Merlins Stern hatte dem Meister des Übersinnlichen dabei zwar weniger Kraft entzogen, als er ursprünglich befürchtet hatte, aber dennoch wollte er und konnte er nicht mehr weitermachen. Er brauchte eine längere Ruhepause, mußte einfach zwischendurch einmal abschalten. Die nervtötende Routine der Überprüfungen an ihm.
    Außerdem machte sich der Hunger immer stärker bemerkbar. Also suchten sie das kleine, aber gediegene Hotelrestaurant heim. Bill war damit gar nicht einverstanden. Er wollte weitermachen. »Es geht um Manu, verdammt noch mal!« hielt er Zamorra vor. »Kannst du das nicht verstehen? Würdest du auch aufhören, wenn es Nicole wäre?«
    Zamorra sah ihn wortlos an.
    »Ja, Bill, er würde«, mischte sich Nicole ein. »Denn irgendwann kommt der Zusammenbruch. Mann, Bill - es kommt doch nicht auf Sekundenbruchteile an. Und wenn wir die restlichen vier Stationen morgen vornehmen, ist das allemal früh genug.«
    Bill gab sich damit nicht so recht zufrieden. Dumpf brütete er vor sich hin, während die Bestellungen aufgegeben wurden und das Essen serviert wurde.
    Plötzlich wurde Zamorra aufmerksam. Das Amulett erwärmte sich kaum merklich und zeigte damit die Nähe einer schwarzmagischen Kraftquelle an.
    Ein wenig wunderte er sich darüber.
    Aber vielleicht hatte Merlins Stern sich wieder einigermaßen »eingeschossen«, da er den ganzen Tag über in Bereitschaft gehalten worden war. Und so meldete das Amulett sich jetzt von selbst, das der legendäre Magier Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne schuf.
    Zamorra sah sich unauffällig suchend um. Da bemerkte er einen Schatten. Den Schatten eines schwarzmagischen Geistes. Mit den Augen konnte er das Wesen nicht wahrnehmen.
    Der Familiaris war da…
    ***
    »Du hast Angst«, zischelte Zar. »Du traust meinen Fähigkeiten nicht.«
    Faulcon nickte.
    »Dennoch bist du sicher! Ich schirme dich ab. Ich verfälsche dein Gehirnstrommuster!«
    Faulcon schüttelte den Kopf. Er wollte nichts riskieren. Nicht hier in der Öffentlichkeit des Restaurants. Er stand halb hinter der Eingangstür und spähte zu dem Tisch hinüber, an dem Zamorra, Nicole und Bill saßen.
    »Nun gut«, krächzte der Familiaris. »Ich werde die Droge anbringen. Gib sie mir.«
    Faulcon zeigte sich etwas erleichtert. Wenn Zar sich in Zamorras Nähe begab, dann war das eben sein Risiko und nicht das Faulcons. Im Gegenteil, Faulcon hoffte, daß Zamorra den Dämon bemerken und ihn bekämpfen, vielleicht sogar vernichten würde. Das mochte ihm selbst die Chance geben, den Familiaris loszuwerden und ohne ihn zu verschwinden…
    »Darauf hoffe nicht zu sehr«, zischelte Zar spöttisch. »Außerdem würde ich nicht ungerächt bleiben. Du bist auf Gedeih und Verderb mit mir verbunden. Das solltest du wissen. Mein Untergang ist auch der deine.«
    Faulcon hielt ihm das papierähnliche Fetzchen entgegen. Der Familiaris nahm es mit einer Klaue entgegen und hüpfte von Faulcons Schulter. Er sah sich prüfend um. Im Moment waren sie hinter der Tür allein. Niemand sah her. Von einem Moment zum anderen nahm der Dämon menschliche Gestalt an. Aus der gnomenhaften Schreckensgestalt wuchs ein elegant wirkender Mann empor, in der Kleidung eines Kellners. Freundlich lächelnd bewegte er sich auf den Tisch Zamorras zu und blieb neben Bill Fleming stehen. Er sah die drei Menschen an. »Sind Sie zufrieden? Haben Sie noch besondere Wünsche?«
    Zamorra und Nicole schüttelten die Köpfe. Bill Fleming sah auf. »Wir melden uns dann schon«, bellte er den vermeintlichen Kellner an. »Sie sind etwas aufdringlich, guter Mann. Ich kann mich nicht entsinnen, daß einer von uns Sie gerufen hat. Sind Sie so darauf angewiesen, Ihren Umsatz zu steigern?«
    »Ich bitte um Verzeihung, aber mir liegt wie auch allen meinen Kollegen stets nur das Wohl aller unserer Gäste am Herzen. Sollte ich Ihnen aufdringlich erscheinen, dann…«
    »Hauen Sie ab!« fuhr Bill ihn an.
    »Wie Sie wünschen, Señor.« Der Kellner drehte sich um und entfernte sich.
    ***
    Niemandem war aufgefallen, daß ein winziges Fetzchen Papier seiner Hand entglitten war, auf Bills Teller landete und sich sofort unsichtbar mit der Speise verband. Die Droge war an den Mann gebracht.
    Nicht einmal Zamorra war es aufgefallen.
    Niemand achtete darauf, daß der Kellner nicht im Kücheneingang verschwand, sondern zur Restauranttür schritt. Dort löste er sich auf, wurde unsichtbar. Nur Faulcon konnte sehen, daß aus der

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