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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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magische Weise ein Kuckucksei ins Nest gelegt hatte? Sorgfältig überprüfte Faulcon alles und war erst zufrieden, nachdem er festgestellt hatte, daß es nicht die geringste Veränderung gab, weder eine mit den Augen erkennbare noch eine geheime, magische.
    Er betrachtete die Seelenflaschen und die darin befindlichen Wesenheiten, die in ihrer miniaturisierten Form die Gestalt ihrer Körper sichtbar werden ließen. An Manuela Fords Astralkörper blieb sein Blick schließlich hängen. Er betrachtete das Mädchen nachdenklich.
    Es starrte ihn aus der Seelenflasche heraus durchdringend an. Zorn sprach aus ihrem Blick, Haß und - Angst. Aber es war nicht die Angst vor dem Untergang. Es war etwas anderes.
    »Willst du wissen, was sie denkt?« meckerte der Familiaris auf Faulcons Schulter.
    »Ich habe eben ein weitreichendes Mitteilungsbedürfnis«, schrillte die unangenehme Stimme des Dämons. »Sie denkt an ihren Geliebten. Sie hofft, daß er und Zamorra rechtzeitig kommen und sie befreien. Und sie hat keine Angst vor dem Tod, sondern davor, zu sterben, ohne ihn noch einmal gesehen zu haben.«
    »Was geht es mich an?« fragte Faulcon trocken.
    »Denke nach«, sagte Zar. »Ohne die Unterstützung der Sekte der Jenseitsmörder wäre ich nicht an deiner Seite und hätte dein Gehirnstrommuster nicht verfälschen können, als Zamorra dich überprüfte. Du wärest also jetzt schon verloren.«
    »Und?«
    »Zamorra ist ein ausgesprochener Gegner der Sekte. Du könntest der Sekte ruhig einen Gefallen dafür tun, daß sie dir eben ein wenig geholfen hat.«
    »Und Zamorra töten.«
    »Das wirst du nur schwer schaffen«, versicherte Zar. »Und ich rate dir, aus dieser Gegend und aus der Reichweite Zamorras zu verschwinden, sobald du Zarathos, meinen Herrn, in diese Welt geholt hast. Denn es ist nicht sicher, ob wir dich gegen Zamorras Zorn werden schützen können.«
    »Wofür bist du dann überhaupt da, verdammt?« knurrte Faulcon erbost.
    »Es gibt Waffen und Mächte, die selbst für uns Dämonen gefährlich sind. Und an Zamorra, so sagt man, sind schon ganze Heerscharen Schwarzblütiger gescheitert. Selbst Asmodis in all seiner höllischen Herrlichkeit vermochte Zamorra bislang nicht zu besiegen. Und man sagt, er sei im Besitz einer Waffe, die für uns Dämonen absolut tödlich sei. Es ist der legendräe Ju-Ju-Stab des Zauberers Ollam-onga.«
    Davon hatte Faulcon noch nie gehört. Er wußte auch nicht, woher Zar seine Informationen bezog. »Zur Sache, Schwafelhans. Was verlangst du?«
    »Es reicht, wenn du die Zamorra-Crew schwächst. Sie hat in letzter Zeit einige Rückschläge hinnehmen müssen, aber noch längst nicht genug, um Zamorra zur Aufgabe zu zwingen oder ihn zu veranlassen, daß er Fehler begeht. Der Tod eines Mitgliedes seiner Crew wäre ein weiterer Rückschlag, wenn er selbst schon schwer angreifbar ist. Ich habe da einen guten Vorschlag.«
    »Ich höre«, sagte Faulcon wenig begeistert.
    »Vereine zwei Liebende miteinander«, sagte der Dämon. »Wähle als siebtes Opfer diesen Bill Fleming. Wenn du dann die Beschwörung vornimmst, werden die freigesetzten Seelen sich vereinigen, ehe ihre Kraft ausbrennt, um Zarathos zu befreien.«
    »Aber Fleming ist gewarnt«, wandte Faulcon ein. »Ich werde kaum wieder an ihn herankommen.«
    »Du bist aus dem Kreis der Verdächtigen ausgeschieden. Begreifst du das nicht? Notfalls helfe ich dir.«
    »Und bringst mich in deine Abhängigkeit, was?«
    Er warf noch einen Blick auf Manuelas Seele. Dann zuckte er mit den Schultern. Es gefiel ihm zwar gar nicht, sich ausgerechnet an Bill Fleming zu wagen, aber er ahnte, daß Zar nicht eher Ruhe geben würde, bis es geschah. Es wäre ihm lieber gewesen, diesen Dämon nicht auf seiner Schulter zu haben. Zamorra war ein Mensch, und mit Menschen wurde er notfalls auch allein fertig. Aber Zar war ein Dämon… wenn auch nur ein kleiner. Aber auch Kleinvieh machte Mist.
    Und er traute Dämonen nicht über den Weg. Auch nicht dem, den er beschwören wollte: Zarathos. Nicht umsonst sammelte er sieben Seelen anstatt drei oder fünf, die ihm auch halbwegs ausgereicht hätten. Aber den überschüssigen Rest der Seelenenergie benötigte er, um sich selbst zu schützen, seinen bannenden Drudenfuß zu verstärken.
    Das aber brauchten die Dämonen nicht zu wissen.
    ***
    Irgendwann am späten Abend verkündete Zamorra den Feierabend. Er fühlte sich am Ende seiner Nervenkraft. Sie hatten fast alle Stellen und alle in Frage kommenden Strecken

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