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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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Sie auf jemanden?« erkundigte er sich. Saumarez schüttelte den Kopf, während er den Arm hob und zur Bar hinüber winkte. Er tat dies mit zwei gespreizten Fingern und deutete leicht auf Faulcon. Wenig später tauchte die Bedienung auf, ein leichtgeschürztes, hübsches Mädchen mit großen, braunen Rehaugen. Saumarez strahlte sie an. »Der Herr hier zahlt diesmal«, verkündete er. »Wohnen Sie auch hier im Hotel, Señor?«
    Faulcon schüttelte den Kopf und zog die Brieftasche hervor. »Ich zahle sofort«, sagte er und beglich den Betrag. Als er die Brieftasche wieder einschob, blieb ein schmales, daumennagelgroßes graues Stück Papier zwischen seinen Fingern. Er verbarg es in der Hand.
    Daß Pedro Saumarez allein war, wußte er schon längst. Saumarez war Geschäftsmann, hatte hier eine Besprechung mit Vertragspartnern abgehalten und hängte noch ein paar Tage selbstverordneten Urlaub dran, weil es einfach wärmer war als auf dem Kontinent. Er war alleinstehend, und deshalb würde ihn niemand vermissen. Und selbst wenn - bis sich jemand um seinen Verbleib kümmern würde, war alles längst vorbei. Nicht umsonst hatte Faulcon seinen Tätigkeitsbereich nach hier auf die Azoren verlegt. Hier ging alles ein wenig bedächtiger.
    Sie unterhielten sich. Kurz bevor Saumarez sein Glas antrinken wollte, machte Faulcon eine weitausholende Armbewegung. »Sehen Sie den Mann da drüben an der Bar? Hat der nicht vor ein paar Tagen mal in der Zeitung gestanden?«
    Saumarez drehte den Kopf. Als Faulcons Hand zurückfuhr, entfiel ihr das kleine Stückchen Papier und landete in Saumarez’ Glas. Aber war es wirklich Papier? Kann Papier sich so rasch rückstandslos auflösen und dabei nicht einmal die Flüssigkeit in Unruhe bringen oder verfärben?
    Als Saumarez sich wieder zurückdrehte und nach seinem Glas griff, war von dem grauen Fetzchen nichts mehr zu erkennen.
    »Ich glaube, ja«, sagte er. »Fleming, nicht wahr? Bill Fleming, der Historiker. Hat in Tunesien eine Tempelruine nahe der Küste entdeckt und durch unglückliche Umstände fast sein gesamtes Team verloren. Daß sich dem überhaupt noch Leute anschließen, wundert mich«, knurrte Saumarez und trank.
    Faulcon leerte sein Glas ebenfalls und verabschiedete sich dann. Richtig gerade gehen konnte er wohl immer noch nicht. Dabei sah er gar nicht betrunken aus. Saumarez sah ihm kopfschüttelnd nach.
    Er zeigte keine äußerliche Wirkung. Das war auch nicht vorgesehen. Er war und blieb ahnungslos. Dabei war er längst Robert Faulcons fünftes Opfer.
    ***
    Kurz nach Mitternacht beschloß Pedro Saumarez, den Tag zu beenden. Er brauchte etwas Ruhe. Die vorhergehenden Tage waren hart gewesen. Geschäftsbesprechung, abends Discothekenbummel mit den Handelspartnern, und daß die Nacht dann nicht einsam blieb, dafür sorgten genug einheimische Mädchen die Touristinnen, die auf Abenteuer aus waren. Aber Saumarez war aus dem Alter inzwischen heraus, in dem man das spielend verkraftet. Er war müde.
    Er kehrte in sein Zimmer zurück, legte sich ins Bett und schloß die Augen. Bald kamen die Träume, und sein Schlaf wurde fester und fester.
    Jetzt erst begann die Droge, die ihm Robert Faulcon verabreicht hatte, Wirkung zu zeigen…
    ***
    Robert Faulcon wartete noch zwei weitere Stunden. Da erst konnte er sicher sein, daß sein Opfer wirklich schlief. Er hatte Saumarez über mehrere Tage beobachtet und schon von Anfang an auf seine Liste gesetzt. Vier Opfer besaß er bereits, Saumarez würde das fünfte sein. Nur Nummer sechs und sieben machten ihm noch etwas Sorgen, da hatte er noch keine Kandidaten. Aber er war ja auch nicht an eine bestimmte Zeitspanne gebunden.
    Er konnte weiter beobachten und warten.
    Es sei denn, eines der Opfer wurde als solches erkannt. Aber bis die Behörden merkten, daß da etwas nicht stimmte… nein, nicht hier! Drüben in New York, oder in London, Paris, Frankfurt… da würde man eher mißtrauisch werden.
    Faulcon fuhr wieder zum Hotel. Er ließ den Wagen draußen auf dem Vorplatz stehen und bewegte sich wie jemand, der einfach dazugehörte. Er war schon einige Male heute und in den vergangenen Tagen hier gesehen worden, niemand würde also zu so nächtlicher Stunde Verdacht schöpfen, niemand würde ihn aufhalten oder gar des Hauses verweisen. Daß er nicht wirklich hier wohnte, konnte niemand auswendig wissen. Dafür war das Hotel einfach zu groß.
    Faulcon bewegte sich so wie ein ganz normaler Hotelgast, der auf dem Parkplatz feststellte, daß er noch

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