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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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nicht?
    Robert Faulcon schob sich grußlos an dem lustigen Völkchen vorbei und verließ das Hotel. Draußen stand sein Wagen. Er fuhr heimwärts.
    Dort deponierte er die fünfte Seelenflasche bei den vier anderen. In ihr hatte sich eine Gestalt manifestiert, eine winzige menschenähnliche Figur. Saumarez’ miniaturisierte Seele hatte das Aussehen des Körper angenommen, den sie einmal gelenkt hatte.
    Faulcon lächelte.
    »Du hättest dir nicht von mir einen Drink ausgeben lassen sollen«, sagte er spöttisch. »Aber nun bist du mein.«
    Zwei brauchte er noch, um Zarathos endgültig in die Welt der Lebenden zu holen.
    ***
    Durch das offene Fenster schien die Sonne.
    »Auf, auf, sprach der Fuchs zum Hasen, hörst du nicht den Jäger Blasen?« intonierte eine melodische Stimme.
    Zamorra weigerte sich, die Augen zu öffnen, bis Nicoles Lippen die seinen berührten. Da brachte er den Kraftakt fertig, die Arme zu heben und nach seiner Lebensgefährtin zu greifen. Sie sprang auf und entfernte sich ein paar Schritte vom Bett.
    »Wenn du mich haben willst, wirst du wohl aufstehen müssen«, verlangte sie.
    Zamorra hob den Kopf, hob die Augenlider und sah Nicole an. Nackt, zum Vernaschen süß und putzmunter wie der frische Morgen stand sie da und strahlte ihn an wie die Sonne. »Aufstehen, Cherie! Es ist fast Mittag.«
    »Es wird auch wieder Abend«, ächzte Zamorra in klarer Erkenntnis des üblichen Tagesablaufs.
    Nicole zog ihm die Bettdecke weg. »Komm endlich. Wir waren zum Frühstück verabredet. Vielleicht wird es was mit dem Mittagessen.«
    »Ich will nicht essen. Ich will naschen«, ächzte Zamorra und erhob sich bedächtig. »Ich habe dich zum Fressen gern. Komm her.«
    »Denkste«, erwiderte Nicole. »Du mußt schon herkommen… Es ist wirklich gleich zwölf.«
    Zamorra vergewisserte sich mit einem mißmutigen Blick auf die Uhr, daß dem so war. Dann raffte er sich auf, schritt an Nicole vorbei und gab ihr lediglich einen Kuß auf die Wange. »Mehr gibt’s nicht. Zur Strafe für dieses brutale Wecken.« Er schwankte in Richtung Dusche. Die Nacht war in der Tat verflixt lang geworden. Der Saufabend mit Bill war buchstäblich ins Wasser gefallen - kurz nach Ladenschluß waren die beiden Mädchen wieder erschienen und hatten vergnügt ihren Entschluß mitgeteilt, die beiden Angehörigen des starken Geschlechts zum Bad am nächtlich unbevölkerten Strand einzuladen. Und das hatte dann alles teuflisch lange gedauert, hatte aber auch teuflisch Spaß gemacht. Nur entsprechend müde war Zamorra jetzt. Wie Nicole es schaffte, so frisch auszusehen, war ihm ein Rätsel.
    Als er die Dusche wieder verließ, ging es ihm schon erheblich besser, die Müdigkeit verflog, und er plante bereits, das Mittagessen um noch wenigstens eine Stunde zu verschieben. Aber Nicole hatte sich bereits angekleidet.
    »Das ist ärgerlich«, stellte er fest.
    »Das ist die Strafe für Nichtbeachtung vor dem Duschen«, erwiderte Nicole.
    »Wohl eher das Ergebnis eurer Einkaufsorgie«, erkannte Zamorra. »Nicole hatte mal wieder ihrem Hang für Perücken nachgegeben und sich ein strohblondes, langhaariges Ding beschafft, das ihr auch noch unverschämt gut zu Gesicht stand. Dazu ein schockgelbes T-Shirt mit tiefem Ausschnitt, schockgelbe und knackende Shorts, schockgelbe Söckchen und schockgelbe Tennisschuhe, und das alles mit Goldlitzen reichlich verziert. Daß gelbe Armreifen nicht fehlten, war klar.«
    »Ich bin der Gilb«, erklärte Nicole. »Na?«
    »Ohne den gelben Kram gefällst du mir besser«, sagte er, umarmte sie und schickte seine Hände kurz auf Wanderschaft, um festzustellen, daß sich unter dem gelben Zeugs nur Nicole befand. Sie stöhnte leise auf, löste sich dann wieder von ihm.
    »Aber es ist zumindest originell«, sagte er. »Aber warum ausgerechnet gelb?«
    »Weil rot ja wohl nicht ging«, erwiderte Nicole geheimnisvoll wie das Orakel von Delphi.
    Eine Viertelstunde später wurde Zamorra klar, warum rot ja wohl nicht ging. Manuela Ford trug rote Armreifen, rote Söckchen, rote Tennisschuhe, rote Shorts, rotes T-Shirt und eine rote Perücke. Feuerrot.
    »Wir geruhen wahnsinnig zu werden«, murmelte Zamorra und nahm an dem Tisch Platz, den Bill und Manu in Beschlag genommen hatten. »Habt ihr schon bestellt?«
    »Auf euch gewartet. Die nächste Nacht wird aber kürzer«, drohte er an.
    »Klar«, frohlockte Manu. »Nur noch vier Stunden Schlaf statt deren fünf.«
    »So war das nicht gemeint.«
    Manu winkte ab. »Schlaf ist

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