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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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hatte sich bereits aufgelöst und war eine unsichtbare, unlösbare Verbindung mit der Speise eingegangen.
    Faulcon entfernte sich, um seinem Bedürfnis nachzugehen. Als er zurückkehrte, war auch für ihn bereits serviert.
    »Sie sprachen vorhin davon, daß sie sehr oft unterwegs sind«, sagte er. »Geschäftlich? In welcher Branche sind Sie tätig?«
    »Geisterjäger«, sagte Nicole trocken.
    Faulcon stutzte, verschluckte sich und hustete. Dann sah er Nicole kopfschüttelnd an. »Ghostbusters… ich verstehe zwar, daß Sie was gegen meine Anwesenheit hier haben, aber deshalb brauchen Sie mich nicht so auf den Arm zu nehmen…«
    »Niemand nimmt Sie auf den Arm«, warf Zamorra ein. »Wir sind tatsächlich Geisterjäger. Wir beseitigen Dämonen, Chouls, Vampire, Werwölfe und Hexen.«
    Faulcon wurde schweigsam und mißmutig.
    »Jetzt hast du ihn verärgert«, sagte Bill. »Mußte das denn sein? Ich meine, es glaubt uns ja ohnehin keiner außer den Geistern und Dämonen… Mister Faulcon, so blöd es klingt, aber es stimmt. Wir befassen uns hauptberuflich mit übersinnlichen Erscheinungen, die von vielen Leuten als Spuk und Dämonismus angesehen werden.«
    »Ausgemachter Blödsinn«, knurrte Faulcon. »Superquatsch.« Und damit war der Fall für ihn erledigt.
    Sollten sie ihn ruhig auf den Arm nehmen. Daß Menschen so offen über Dämonismus redeten, bewies, daß sie selbst nicht daran glaubten. Die wahren Spitzenkönner schwiegen sich darüber aus. So wie er. Er redete nicht, sondern handelte. Und versuchte den Dämon Zarathos zu beschwören. Was ging’s die Welt an? Die würde es rechtzeitig erfahren, wenn Zarathos zu wirken und zu wirbeln begann.
    Nach einiger Zeit verabschiedete Faulcon sich. Er hatte, was er wollte: sein Opfer. Diese Manuela Ford hatte die Astraldroge zu sich genommen. In der Nacht, wenn sie schlief, konnte er ihre Seele rauben. Das war alles.
    Als er gegangen war, sahen Zamorra und Bill sich an.
    »Mußtest du ihn wirklich so provozieren? Der mußte sich doch veräppelt bis zur letzten Reserveübung Vorkommen«, behauptete Bill.
    Zamorra verzog das Gesicht. »Von allein rückte er ja mit nichts heraus«, sagte er. »Also habe ich ihm den Köder so auffällig wie möglich vorgeworfen, und er hat prompt angebissen.«
    Nicole nickte. »Ich bin auch sicher. Ich hab’s ja als erste angesprochen. Irgendwie habe ich das Gefühl…«
    »… als ob er sehr wohl an Dämonen glaubt«, ergänzte Zamorra. »Er verbirgt etwas.«
    »Also doch«, stieß Bill hervor. »Ich gewinne meine Wette…«
    »Daß er an Dämonen glaubt, beweist noch lange nicht, daß er ein paar davon in der Westentasche mit sich herumträgt«, sagte Zamorra. »Sei lieber froh, wenn du verlierst. Sonst gibt’s für uns wieder haarige Arbeit.«
    Er tastete zum Amulett, das er unter dem halboffenen roten Hemd trug. Aber es war und blieb passiv. Es hatte auch während Faulcons Anwesenheit nicht angesprochen und auf Schwarze Magie hingewiesen.
    Sicher, es konnte falsch anzeigen wie schon so oft. Aber…
    Zamorra wollte nicht daran glauben, daß es schon wieder Arbeit gab. Aber eine winzige Spur Mißtrauen blieb jetzt. Faulcon war zu barsch, zu abweisend gewesen. Er wußte mehr, als er zuzugeben bereit war.
    Aber was?
    ***
    Robert Faulcon kehrte in sein Haus zurück, eine kleine Hütte draußen am Stadtrand, die er für längere Zeit gemietet hatte. Unten in den Kellerräumen befand sich sein eigentliches Reich. Die Wohnung darüber war mehr Tarnung als tatsächliche Unterkunft.
    Unten waren Faulcons Schätze untergebracht. Eine Reihe von Büchern über Okkultismus, Schwarze Magie und Dämonismus, eine Menge Gegenstände, die er für seine Beschwörungen und Riten verwendete…
    Und hier standen auch die Flaschen.
    Sieben Stück. Fünf von ihnen besaßen Inhalt. Seelen. Die Magie der Flaschen zwang sie, Gestalt zu zeigen. Winzige Menschlein, die dumpf vor sich hinbrüteten oder gegen die Flaschenwandung schlugen, welche die Seelen am Entweichen hinderte.
    Zwei Flaschen waren noch leer.
    Eine würde in dieser Nacht wieder gefüllt werden. Und die letzte… auch sie würde eine Seele bekommen. Und dann konnte Faulcon den Dämon in diese Welt herüberholen, aus seiner Verbannung befreien. Zarathos würde wieder erstarken und vielleicht erneut gegen Asmodis antreten, diesmal besser verheiratet als einst. Und es hieß, daß die Stellung des Asmodis gar nicht mehr so gesichert war, daß sein Höllenthron wankte. Andere streckten ihre Finger

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