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0293 - Im Netz des Vampirs

0293 - Im Netz des Vampirs

Titel: 0293 - Im Netz des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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vorgestellt? Sie ist die Tochter unseres Bürgermeisters…«
    Das war zuviel.
    Nicole stand kurz vor einer Explosion.
    Und dann passierte es. Ohne Nicoles Einwirkung. Ohne daß überhaupt jemand unter den Dorfbewohnern den Finger krümmte.
    Mitten auf dem Festplatz entstand ein Riß, ein Loch in der Wirklichkeit, und daraus sickerte das Verderben unter die Feiernden…
    Das Böse schlug zu!
    ***
    Es war gespenstisch. Und mehr als das. Jäh erlosch das vielstimmige Gelächter und Gejohle. Bleierne Stille fiel über den Platz. Kaum einer sah, was geschah, aber alle spürten, daß etwas vorging. Die Atmosphäre, die Lufttemperatur, die Gerüche, das flackernde Licht… Alles war plötzlich verändert !
    Nur der, den es betraf, handelte gedankenschnell, während alle anderen noch damit beschäftigt waren, über das Was, Wie und Warum zu rätseln.
    Zamorra sprang auf.
    Er hatte bereits genug gesehen, um zu wissen, was sich mitten auf dem Festplatz anbahnte: ein Riß in der Welt, ein Tor ins Nirgendwo war im Entstehen begriffen!
    Noch fragte er nicht, worauf es zurückzuführen war. »Aufpassen!« schrie er den Nächstplazierten zu. »Macht, daß ihr wegkommt!«
    Nur langsam realisierten die Betroffenen den Sinn seiner Worte. Endlich sprangen sie auf und rannten von ihren Tischen weg.
    »Bringt euch aus der unmittelbaren Gefahrenzone!« rief Zamorra ihnen nach. Im nächsten Moment hatte er sich die Krawatte vom Hals gerissen und das Hemd geöffnet. Eine silberne Scheibe an einem Kettchen kam zum Vorschein. Das Amulett! Das magische Instrument, das Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte…
    Blitzschnell huschten Zamorras Fingerspitzen über die fremdartigen Hieroglyphen, die unterhalb der zwölf Tierkreiszeichen angeordnet waren.
    Doch kurz darauf stockte er in seinen Bewegungen.
    Eiskalt traf ihn die Erkenntnis, daß sich die seltsamen, vorstehenden Schriftzeichen nicht wie sonst verschieben ließen und damit die Macht des Amuletts entfalteten.
    Merlins Stern klemmte !
    Wahnsinn!
    »Was ist?« rief Nicole neben ihm. Sie war ebenfalls hochgeschossen, weil es sie, wie die meisten anderen, mittlerweile auch nicht mehr auf ihren vier Buchstaben hielt.
    »Das Amulett!« keuchte Zamorra. Schweiß stand auf seiner Stirn. »Es streikt!«
    »Nein!«
    »Doch!«
    Inzwischen hatten sich der fremde Einfluß, die Kälte und Feindlichkeit einer anderen, unsichtbaren Welt weiter stabilisiert.
    Mit Grauen starrten die Dorfbewohner und Zamorra auf die Mitte des Platzes, der inzwischen geräumt worden war.
    Doch die Drohung blieb, stärker noch fühlbar als zu Beginn. Jeder war sich der furchtbaren Gefahr bewußt, in der er schwebte, aber keiner hätte zu sagen vermocht, was seine Angst auslöste.
    Zamorra fixierte das unruhige Gebilde, von dem nun ein leichter Sog ausging. Ein schwarzes, an den Rändern ausgefranstes Loch, wie eine dunkle Gewitterwolke, aus der hin und wieder lautlose Blitze hervorzuckten und um die Bruchstellen leckten!
    Ein Dimensionstor…
    Oder irrte er sich? Der Parapsychologe war sich nicht hundertprozentig sicher. Aber er verfluchte seine Unvorsichtigkeit, außer dem versagenden Amulett keine weitere, im Kampf gegen das Übersinnliche wirksame Waffe aus dem Schloß mitgenommen zu haben. Und es bedrückte ihn gleichzeitig, daß er durch sein Erscheinen auf dem Fest andere in tödliche Gefahr gebracht hatte. Denn daran, daß der Anschlag ihm galt, gab es kaum einen Zweifel.
    Aber war es überhaupt ein gezieltes Attentat? Als Professor der Parapsychologie wußte er selbst am besten, daß es auch rätselhafte Phänomene gab, die nicht bewußt von irgendeiner Intelligenz provoziert wurden, sondern allein durch überphysikalische Mutationen hervorgerufen wurden…
    Der Sog wurde stärker.
    »Wir müssen etwas unternehmen«, flüsterte Nicole ihm zu. Ihre Stimme bebte vor innerer Anspannung. Von der gerade von Eifersucht geprägten Stimmung war nichts mehr an ihr zu bemerken. Der abwechslungsreiche Abend war vergessen.
    Vergessen hatte Zamorra auch seinen Flirt: Muriel Ferrier, die Tochter des Bürgermeisters. Doch dann wurde er auf fatale Weise wieder an sie erinnert.
    Plötzlich tauchte sie in der Mitte des leergefegten Festplatzes auf!
    Es war nicht zu erkennen, von wo sie kam. Zamorra hatte sie noch immer an ihrem Tisch vermutet. Doch aus unerklärlichem Anlaß hatte sie sich davongestohlen und lief nun geradewegs auf das bedrohliche Phänomen zu, das sich immer noch ausdehnte, sich in

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