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0293 - Unternehmen Central-Station

Titel: 0293 - Unternehmen Central-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„die Station ist so gut bewaffnet, daß sie sich selbst verteidigen kann. Dagegen habe ich mit meinen Schiffen keine Chance, den terranischen Einheiten zu widerstehen. Wenn Sie gestatten, nenne ich Ihnen ein paar Zahlen, damit Sie eine Vergleichsmöglichkeit über die Feuerstärke beider Verbände haben."
    Miras-Etrin winkte ungeduldig ab. „Was bedeuten schon Zahlen, Kommandant?" fragte er. „Bei einer Raumschlacht gewinnt nicht die größte Feuerkraft sondern die bessere Strategie. Sie wurden mir als ausgezeichneter Kommandant empfohlen, Tardom. Aber anstatt zu kämpfen, wollen Sie mir Zahlen präsentieren."
    „Ich will, daß Sie sich über den Ausgang der Schlacht im klaren sind", erwiderte Tardom. „Wir werden wahrscheinlich vollkommen aufgerieben. Es widerspricht den Methoden einer sinnvollen Kriegführung, derartige Opfer zu bringen."
    „Wenn Sie nicht sofort starten, lasse ich Sie erschießen und setze einen anderen Kommandanten ein", drohte Miras-Etrin. „Sie haben sechshundert Schiffe zur Verfügung. Machen Sie das Beste daraus."
    „Ich bin ein alter Mann", sagte der Tefroder ruhig. „Glauben Sie, daß Sie mich mit einer solchen Drohung erschrecken können?
    Wenn ich starte, finde ich ebenfalls den Tod."
    „So schlau, wie Sie vielleicht glauben, sind Sie nicht", sagte der MdI. „Passen Sie auf, Tardom! Wenn Sie mit Ihren Schiffen aufbrechen, haben Sie Aussicht auf einen schnellen Tod. Wie Sie als Rebell innerhalb dieser Station sterben würden, wissen Sie jedoch nicht."
    Tardom blinzelte verwirrt. Seine dicken Lippen bebten. Miras-Etrin sah, daß er den alten Raumfahrer unsicher gemacht hatte.
    „Ich muß auch an die Besatzung denken", verteidigte sich Tardom.
    Faktor IV erkannte, daß der Widerstand des Tefroders bereits gebrochen war. Natürlich hätte er einen anderen Kommandanten ernennen können, doch er wollte, daß die sechshundert Schiffe sich mit allen Mitteln zur Wehr setzten und das konnten sie nur unter Tardom; geschickter Führung.
    „Die Besatzung?" wiederholte Miras-Etrin. „Verschwenden Sie Ihr Mitgefühl nicht an ein paar tausend Duplos. Wenn Sie den Eindruck gewinnen, daß Sie der terranischen Flotte nicht gewachsen sind, können Sie sich langsam in Richtung zur Station zurückziehen."
    Miras-Etrin wußte, daß ein solcher Rückzug unmöglich war, wenn die gegnerischen Schiffe mit voller Gewalt zuschlugen. Er wollte Tardom jedoch eine Möglichkeit geben, den unsinnigen Befehl anzunehmen, ohne seinen Stolz zu verlieren. Der Kommandant fiel prompt darauf herein.
    „Ich wußte nicht, daß Sie an einen Rückzug dachten", sagte Tardom erleichtert.
    Dieser alte Narr ist mir sogar noch dankbar, dachte Miras-Etrin verwundert. Dabei wußte Tardom noch besser als der MdI, daß ein Rückzug über kurze Distanz unmöglich war, wenn die Schlacht einmal begonnen hatte.
    „Wir starten in wenigen Augenblicken, Maghan", sagte der Tefroder. „Ich möchte jedoch vorschlagen, die terranischen Schiffe in größerer Entfernung von der Station in einen Kampf zu verwickeln."
    Tardom rechnete sich offenbar eine Chance für einen schnellen Rückzug aus, wenn er nur weit genug in den Leerraum vorstieß.
    Miras-Etrin wollte ihm diese Illusion nicht nehmen. „Stellen Sie die Terraner, wo es Ihnen am günstigsten erscheint", sagte er.
     
    *
     
    Wieder wurde die Tür aufgerissen. Ein helles Rechteck fiel auf den Boden des kleinen Raumes. Mit mürrischem Gesichtsausdruck beobachtete Lathar, wie drei Roboter zu beiden Seiten des Eingangs Aufstellung nahmen. Ihre Waffenarme waren drohend erhoben. Dann erschien ein bewaffneter Tefroder. Er war klein und dick, was bei den Tefrodern überaus selten vorkam. Mit lauter Stimme gab er einige Befehle. Gleich darauf steuerte ein Spezialroboter einen Antigravtransporter in das Zimmer, wo sich die drei Gefangenen befanden.
    Lathar wandte den Kopf. Im Lichtschein, der von draußen hereinfiel, sah er Redhorse und Tratlo an der Wand hocken.
    Tratlos Gesicht war bleich und eingefallen, aber Redhorse sah beängstigend aus. Seine Augen glühten. Das Haar hing ihm wirr ins Gesicht.
    Der Tefroder kam herein und blickte auf den Transporter.
    „Können Sie gehen?" fragte er Lathar.
    Der Rumaler nickte widerwillig. Der Dicke winkte mit der Waffe.
    „Vorwärts!" kommandierte er. „Klettern Sie auf den Transporter."
    Lathar kam dem Befehl nach. Als er sich auf der Oberfläche der Antigravscheibe niedergelassen hatte, ging der Tefroder zu Tratlo und Redhorse. Er stieß den

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