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0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

Titel: 0293 - Zombies, die vom Himmel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erinnern. Er kam aus der Wüste, aus dem Nirgendwo in unsere Oase. Es ist schon lange her, und er berichtete, daß er den Scheitan beschworen habe. Ein großer Dschinn wäre ihm erschienen und hätte ihm seine Macht gezeigt. Es herrschte Krieg. Sehr viele Tote hatte es gegeben. Fremde Soldaten, doch sie wurden durch den Dschinn zum Leben erweckt. Da hat der Mensch, er hieß Lachal, dem Satan Treue geschworen. Er bat ihn, Macht über die Zombies zu bekommen. Der Scheitan gab sie ihm, und so zog er mit ihnen durch die Wüste. Die Zombies griffen ihn nicht an. Sie gehorchten ihm, denn sie waren auf der Suche nach dem, was ihr vorheriges Leben bestimmt hatte. Das Flugzeug. Sie wollten es haben und wieder so fliegen wie früher.«
    »Sie fanden es, nicht wahr?«
    »Ja, es dauerte Jahre, bis es soweit war. In der Zwischenzeit kam Lachal in unsere Oase, wo er mit Kesefel zusammentraf. Lachal wollte die Oase haben. Er stellte Kesefel vor die Wahl, sie ihm und den lebenden Toten freiwillig zu überlassen. Das tat Kesefel nicht. Er tötete Lachal und verscharrte seinen Leichnam in der Wüste. Sicherheitshalber köpfte er ihn, so daß Lachal nicht mehr zurückkehren konnte. Aber die Zombies fand er nicht. Die Wüste hatte sie geschluckt. So vergingen lange Jahre, bis sie wieder zurückkamen und auch ihr Flugzeug gefunden hatten, das sie sogar starten konnten. Dabei schienen sie nicht vergessen zu haben, was Lachal ihnen einmal versprach. Deshalb nahmen sie auch unsere Oase aufs Korn. Sie wollten diesen Flecken Erde überfallen, um uns zu töten. Das alles hat mir Kesefel noch vor unserem Abmarsch erzählt. Er wollte die lebenden Leichen aufhalten, doch leider ist ihm dies nicht gelungen. Kesefel muß tot sein.«
    »Wirklich?« hauchte jemand.
    »Ja, sonst hätten uns die Wesen nicht verfolgen können«, erwiderte Faradin.
    Die Frauen schwiegen. Sie waren es gewohnt, in dieser Männergesellschaft immer im Hintergrund zu stehen. Fragen zu stellen, war nicht ihre Art. Man hätte es ihnen auch nicht erlaubt. Sie hatten zu gehorchen und keinen Kommentar abzugeben, deshalb schwiegen sie auch jetzt. Nur ein hin und wieder aufkeimendes Schluchzen war zu hören und das schwere Atemholen der geschockten Personen.
    Bisher hatten sich die Kinder ruhig verhalten. Nun aber stellten sie Fragen.
    Sie wollten wissen, weshalb die Mütter weinten, und Faradin mußte eingreifen, um sie zu beruhigen.
    Der Mann ging. Er hoffte, daß die Frauen jetzt Bescheid wußten und sich dementsprechend verhalten würden.
    Vor der Baracke blieb er stehen. Sein Blick glitt über den Innenhof. Er sah auch den Brunnen und die Trümmer nahe der Mauern. Die Geschosse hatten sehr große Lücken gerissen. Als Verteidigungswall taugte die alte Festung nicht mehr viel.
    Aus der Dunkelheit löste sich eine Gestalt. Es war ein 17jähriger Junge. Er hielt ein Gewehr in der Hand. Die Mündung wies schräg gegen den Himmel. Über den Kopf hatte er eine Kapuze gestülpt, und vor Faradin blieb er stehen.
    »Ich habe noch nichts gesehen«, sagte er leise.
    »Wir auch nicht. Hast du Angst?«
    Der Junge hob die Schultern.
    »Sicher hast du Angst. Wir alle leben in einer schrecklichen Furcht. Die Hölle hat sich geöffnet und das Grauen entlassen. In diesen Augenblicken sind wir von Allah verlassen.«
    »Aber wir haben nichts getan.«
    »Dennoch ist es so schwer, dir eine Erklärung zu geben. Du bist noch zu jung.«
    »Ich werde sie töten, wenn ich sie sehe.«
    »Ja, wir alle wollen das. Aber vergiß nie, daß sie schon tot sind, mein Junge.«
    »Nein, nein…«
    Faradin gab dem 17jährigen noch einen Schlag auf die Schulter und verschwand.
    Die Frauen hatte er kontrolliert. Jetzt wollte er weiter seine Runden machen.
    Auch er hatte sich mit einem Gewehr bewaffnet. Zusätzlich trug er ein scharfes Messer. Wenn die Zombies angriffen, wollte er beides rücksichtslos einsetzen.
    Aus dem Dunkel huschte ein Schatten herbei. Er war sehr schnell und strich um die Beine des Mannes. Im ersten Augenblick erschrak Faradin, bis er erkannte, daß es sich bei dem Schatten um einen der Hunde handelte, die zusammen mit ihnen ebenfalls die Oase verlassen hatten. Der Hund blieb vor Faradin stehen, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schaute zu ihm hoch.
    Faradin lächelte. »Gibt acht, du wirst uns schon warnen, wenn sie kommen. Dann bell, mein Kleiner, bell laut, damit es alle hören und wir sie töten können!«
    Der Hund bewegte seinen Kopf, als hätte er die Worte tatsächlich verstanden.

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