0293 - Zombies, die vom Himmel fallen
wenn ich den Mund öffnete, um Luft zu holen. Es war einfach zu heiß. Vor meinen Augen tanzte manchmal die Landschaft, und wir drei waren wieder in ein verbissenes Schweigen verfallen.
So näherten wir uns Schritt für Schritt unserem Ziel. Staubwolken wirbelten hoch, hüllten uns ein, senkten sich nie, weil sie immer erneut hochgeschleudert wurden.
Es war ein stumpfsinniges Marschieren. Suko hatte wieder die Spitze übernommen, und die Zeit schien stehengeblieben zu sein. Ich sehnte mich nach dem Untergang der Sonne, den ersten kühleren Temperaturen und auch der Kälte der Nacht.
Dann dachte ich an die Zombies. Sie hatten es besser als wir, denn ihnen machten äußere Einflüsse nichts aus. Diesen Wesen war es egal, ob es schneite, stürmte, die Kälte fraß oder die Sonne einen Körper ausdörrte.
Mittlerweile fühlte ich mich wie ein Schwamm, dem man das Wasser entzogen hatte.
Aber auch die Sonne konnte ihrem Kreislauf nicht entgehen. Die Schatten wurden länger. Ein Beweis dafür, daß der glühende Ball weitergewandert war, und die Temperatur kühlte auch ein wenig ab.
Zuvor hatte ich das Gefühl gehabt, als würden meine Lungen platzen, wenn ich einatmete. Nun ging es mir besser, und auf irgendeine Art und Weise fühlte ich mich erfrischt. Vielleicht lag das an dem allmählich abflauenden dumpfen Gefühl im Kopf, denn ich hatte mich wieder einigermaßen erholen können.
Auch die Berge waren nicht mehr so weit entfernt. Wir sahen sie deutlicher. Scharf stachen ihre Spitzen vor dem hellblauen Himmel ab. Wir sahen die gezackte Formation, als hätte eine riesige Handkante in die einzelnen Grate hineingeschlagen.
Auch die Beschaffenheit des Bodens änderte sich. Über Felsgestein schritten wir. Es war vom heißen Wüstenwind blankgewaschen worden. Nur die Felsspalten hatte der Wind noch mit feinem Sandstaub gefüllt.
Obwohl wir das Wasser in der Pause getrunken hatten, fühlte ich mich ausgetrocknet und ausgelaugt.
Wo steckten die Zombies?
Ohne daß wir darüber gesprochen hatten, quälte uns der Gedanke. Unsere Blicke waren starr nach vorn gerichtet. Wie mit Falkenaugen ausgerüstet, suchten wir die Landschaft ab, die ihr Bild verändert hatte. Vor uns lag ein Vorgebirge. Der Weg wurde steiler. Auch wir hatten mehr Mühe, ihn zu gehen. Es gab keine Pfade. Wir kletterten über Steine, liefen regelrechte Sand- und Geröllhalden hoch, während die Sonne immer tiefer sank und die Luft allmählich abkühlte.
Es ging uns besser.
Ein leichter Wind, der sich an den Hängen der Berge gebildet hatte, fiel in das Tal und streichelte unsere Gesichter. Obwohl er noch warm war, empfanden wir ihn als angenehm, unterbrach er doch den Kreislauf der Glutofenhitze.
Unsere Schuhe schlurften über den blanken Fels. Es war einfach zu schwer, in dieser Einöde irgendwelche Menschen zu entdecken, da es zu viele Geländeformen gab.
Dennoch sahen wir etwas.
Suko hatte es entdeckt. Er war stehengeblieben und deutete nach vorn. »Da, seht«, sagte er nur und streckte den rechten Arm aus.
Colonel Cramer und ich blickten in die entsprechende Richtung.
Ich war irgendwie auf den Anblick der Zombies fixiert gewesen. Sie allerdings entdeckte ich nicht.
Dafür brannten sich meine Blicke an dem Zielobjekt fest, das Suko als erster von uns gesehen hatte.
Es war das Fort!
Zum ersten Mal sahen wir es. Und dort mußten wir hin. Die Entfernung konnten wir schwer schätzen. Ob es nun drei Meilen waren, zwei oder fünf, wir konnten es nicht sagen, aber wir hatten einen Hoffnungsschimmer, und der spornte uns an.
Cramer lachte krächzend und hustete danach. »Ich wußte es doch«, sagte er. »Ich habe es genau gewußt. Dieses Fort mußte einfach noch existieren.«
»Und jetzt?« fragte ich.
Cramer hob die Schultern. »Es könnte unter Umständen belegt sein.«
»Das wäre für die Flüchtlinge ideal«, meinte Suko.
»Da können sie sich gegen die Zombies verteidigen«, fügte ich noch hinzu.
Cramer hatte Bedenken. »Falls sie sich dorthin wenden, wo auch die Menschen sind.«
»Keine Sorge, Colonel, die riechen ihre Opfer.«
»Sie haben Erfahrung, Sinclair.«
»Leider.«
»Vielleicht finden wir dort auch Wasser«, sagte Suko, schaute uns an und meinte: »Wir sollten dem Fort einen Besuch abstatten, und zwar so rasch wie möglich.«
»Aber die Waffen bereithalten!« Cramer klopfte auf den Lauf seiner Maschinenpistole. »Ich möchte nämlich nicht von einem lebenden Toten aus dem Hinterhalt angegriffen werden.«
»Fragen Sie
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