Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Maschine«, zeterte der Pilot und Eigner, der sich als Josepe daColombo vorgestellt hatte. »Einsteigen, Señoritas y Señor, rasch! Wir starten sofort.«
    Wenig später saßen sie in der geräumigen Kabine, die fast schon ein Saal war. Nun, in einer Hinsicht hatte Josepe daColombo nicht übertrieben: Die Sessel waren wirklich komfortabel und die Geräuschdämpfung hervorragend.
    Der Hubschrauber löste sich von seinem Standplatz und schnurrte davon. Aus dem Funkgerät vernahm Zamorra eine Serie spanischer Flüche, die er noch nicht kannte. Aber das war kein Wunder, besitzt doch das Spanische die meisten Flüche aller Sprachen der Welt. Jemand regte sich im Tower des Flughafens entsetzlich auf und kündigte Josepe an, ihn beim nächsten Mal von einer Militärmaschine jagen und abschießen zu lassen, sollte er es noch einmal wagen, ohne vorherige Starterlaubnis den Luftraum förmlich anzuspringen.
    »Ach, ist egal«, wehrte Josepe grinsend ab. »War nix Flugzeug am Himmel, warum also warten? Idiotische Bürokratie. Fluglotsen regen sich immer auf, wenn auf sie verzichtet wird. Geht aber doch auch.« Er gestikulierte mit beiden Händen, und Zamorra begann, sich zu fragen, wie er dabei den Hubschrauber dirigierte.
    Normalerweise wurden Maschinen dieses Typs von zwei Piloten geflogen. Entweder hatte daColombo dieses Gerät steuertechnisch umgebaut, daß er es allein lenken konnte, oder er war ein Genie. Bald schon stellte Zamorra fest, daß das erste zutraf. Da nämlich, als er sich, der Aufforderung des Piloten folgend, in den Co-Sitz zwängte, um den Kurs anzugeben.
    Er gab zunächst die generelle Richtung an und beobachtete dann, wie überaus geschickt der Pilot mit den Hebeln und Schaltern arbeitete. Die selbst für Zamorra verwirrende Menge der Instrumentenanzeigen schien daColombo ständig im Blick und im Griff zu haben.
    Zamorra drehte den Kopf und sah Nicole an. »Sag mal, Nici«, fragte er in einem schauderhaften französischen Küstenslang den der Pilot nur verstehen konnte, wenn er die Sprache mehr als nur perfekt beherrschte. »Warum besitzt dieser Mann einen so großen Hubschrauber, warum fliegt ausgerechnet er uns, und weshalb hat er sich soweit herunterhandeln lassen? Denn das, was wir ihm zahlen, deckt wirklich kaum die Betriebskosten.«
    »Er hat den Kopter vor ein paar Jahren spottbillig kaufen können, restauriert und ausgestattet, sich aber wohl verspekuliert. Das Ding ist einfach zu groß. Um es aber überhaupt bewegen zu können, fliegt er auch schon mal unter Preis. Er muß nämlich auf seine Flug-Sollstunden kommen, sonst ist er die Pilotenlizenz los.«
    Zamorra nickte. Das Problem kannte er. Das war hier nicht anders als in Frankreich oder sonstwo in der Welt. Jeder Pilot muß pro Jahr eine bestimmte Mindestanzahl an Flugstunden nachweisen, oder er verliert seine Lizenz.
    Demnach schien dieser große Hubschrauber wohl eher daColombos Hobby als sein Haupterwerb zu sein. Zamorra fragte ihn danach. »Können Sie damit überhaupt Ihren Lebensunterhalt bestreiten?«
    »Von Fliegen leben? No, Señor. Alle wollen Sonderpreise, wollen fliegen viel zu billig. Sie auch, Señor. Viel zu billig. Dabei ist Maschina so gut und so schnell, daß sie kosten müßte das Dreifache von dem, was ich verlange.«
    »Okay, und wovon leben Sie, Señor daColombo?«
    Der Pilot drehte den Kopf. Er grinste von einem Ohr zum anderen. »Ich lebe von Transportunternehmen. Habe große Firma. Elf große Trucks, Ami-Trucks! Gute Fahrzeuge. Sind ständig unterwegs, rund um Zifferblatt. Schwer- und Spezialtransporte. Bringt viel Geld. Deckt Unkosten von Hubschrauber mit. Und - wenn Maschina mal abstürzt, kommt Truck und transportiert nach Hause.«
    »Und wenn Maschina stürzt ab mitten im Dschungel vor Maul von Krokodil?« grinste Zamorra zurück.
    »Wird Krokodil mit verladen. Gibt keine Strecke und keinen Dschungel, wo Ami-Truck nicht durchkommt.«
    Zamorra bezweifelte das, aber er wollte den guten Mann in seinem guten Glauben lassen. Nach einer Weile wandte er sich zu Uschi Peters um. »Findest du Kontakt? Sind wir hier richtig?«
    »Nein und ja. Aber ich glaube, wir müssen bald eine leichte Kursänderung machen - wenn wir dahin wollen, wo Moni sich befindet.«
    Zamorra nickte. Das Mädchen ging vor. Wenn sie Monica hatten, konnten sie sich um ihren Gegner kümmern. Der lief ihnen mit Sicherheit nicht davon. Damit war die Entscheidung gefallen, wohin sie sich zuerst wandten.
    Zamorra sah auf die Uhr.
    Der Hubschrauber legte ein

Weitere Kostenlose Bücher