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0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erstaunliches Tempo vor, fast schon wie ein kleines Flugzeug. Sie würden eher in Zielnähe ankommen als erhofft. Wahrscheinlich noch, bevor die Sonne endgültig versank.
    Dennoch wurde es knapp. Die Dunkelheit drohte. Die Suche nach einem Fluggerät hatte zuviel Zeit gekostet…
    Unter ihnen zog sich Meile um Meile dahin.
    ***
    Mit seinem unbewußten Verdacht hatte Zamorra nicht ganz unrecht. Denn die Nacht war die Domäne der schwarzen Mächte. Die Kraft, die der Schrumpfkopf einsetzen konnte, wuchs in der Nacht. Zamorra dagegen würde schwächer sein. Und Corros war nicht gewillt, diesen Vorteil zu verschenken. Also hatte er seine Magie eingesetzt, um Zamorra Steine in den Weg zu legen.
    Das hatte ihn zunächst Kraft gekostet. Er hatte sich verausgabt. Aber er wußte, daß er sich bald schon wieder erholen würde. Er holte Kraft aus dem blassen Licht des Mondes. Und notfalls mußte auch ein Blutopfer herhalten. Woher er dieses Blut nehmen würde, darüber machte er sich noch keine Gedanken. Bisher war immer alles zur rechten Zeit in erreichbarer Nähe gewesen, was er benötigte.
    Niemand hatte bemerkt, daß Corros aus weiter Ferne eingegriffen hatte. Aber jetzt wunderten sich einige Leute doch, weshalb sie einen bestimmten Charter-Auftrag nicht angenommen hatten. Warum eigentlich nicht? Aber darauf fanden sie keine Antwort.
    Die Dunkelheit würde Zamorra erfassen, ehe er Corros fand. Und plötzlich fand der Schrumpfkopf es gar nicht mehr so schlimm, daß sein untreuer Ex-Diener das Mädchen irgendwohin verschleppt hatte. Denn Zamorra würde sich darauf konzentrieren, zuerst das Mädchen zu finden. Bis er sich dann um Corros kümmern konnte, war er bereits im Nachteil.
    Das einzige, was Corros bedauerte, war, daß das Mädchen es geschafft hatte, die Schlange zu töten. Damit besaß Corros keine direkte Kontrolle mehr. Er konnte nur noch aus der Ferne tasten.
    Aber das tat er zur Zeit auch nicht mehr. Er sammelte seine Kräfte. Aber der Mond stand hoch und schien hell, wenn es draußen erst einmal Nacht geworden war.
    Corros’ Stunde kam.
    ***
    Monica blieb stehen und lehnte sich vorsichtig an einen Baumstamm. Sie war erschöpft und nahezu am Ende ihrer Kräfte.
    Sie wußte nichts mehr. Weder, wie lange sie schon unterwegs war, noch in welcher Richtung. Vielleicht war sie auch im Kreis gegangen, ohne es zu bemerken. Die brütende Hitze dörrte sie aus. Der Durst wurde immer schlimmer, und auch ein paar Insekten hatten inzwischen bemerkt, wo süßes Blut abzuzapfen war.
    Die Telepathin schloß die Augen.
    Hatte sie überhaupt noch eine Chance, irgendwie davonzukommen?
    Wenn sie alles genau durchdachte -nein.
    Inzwischen war es ihr schon egal, ob sie wieder in die Nähe des Schrumpfkopfes kam. Da gab es wenigstens eine Hütte, da gab es mit Sicherheit auch-Wasser. Verzweifelt kaute Monica Blätter, aber die enthielten kaum genug Feuchtigkeit, um ihren Durst zu stillen. Dabei brütete diese grüne Hölle förmlich von Nässe. Aber die befand sich in der Luft! Diese schwüle, feuchtheiße Luft nützte dem Mädchen überhaupt nichts.
    Sie öffnete die Augen wieder.
    Ein paar Meter vor ihr öffnete sich der Dschungel etwas. Eine große Lichtung breitete sich aus. Monica war sicher, sie noch nie zuvor gesehen zu haben. Zumindest war sie also nicht völlig im Kreis gelaufen. Aber…
    Sie hustete trocken. Ein paar Schritte brachten sie näher an den Rand dieser Lichtung heran. Hier wuchsen auch Bäume, aber sie waren niedriger. Buschwerk herrschte vor, hohes Gras…
    Monica ging weiter. Eine hilflose, verletzliche Gestalt in der Wildnis, einsam und verlassen.
    Der Boden unter ihren Füßen war weicher geworden. Er schien unter ihren Schritten leicht nachzugeben, federte auf und ab. Da stimmte doch etwas nicht.
    Und jetzt roch die Luft auch anders als nur ein paar Meter weiter im Dschungel. Sie sah jetzt auch, daß diese Lichtung mehr war als nur eine Lichtung. Sie erstreckte sich viel weiter, als Monica angenommen hatte. Das Gebiet niedrigeren Bewuchses mochte ein paar Kilometer Ausdehnung haben.
    Ein Verdacht erwuchs in ihr. Sie machte noch ein paar Schritte. Da sank ihr Fuß in weichem Boden ein.
    Das war Sumpf!
    Wasser hatte sie sich erfleht, hatte danach gesucht. Aber doch nicht in dieser Form! Panik erfaßte sie. Hier würde sie nicht weiterkommen. Dieser große, ausgedehnte Sumpf setzte ihrem Vorwärtsdrang ein Ende!
    Sie mußte zurück, wenn sie nicht Gefahr laufen wollte, plötzlich vom noch halbwegs festen Boden

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