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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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ergebnislos abziehen müssen.
    Ich tigerte von einem Taxifahrer zum anderen, hielt ihm Paulsens Bild vor die Nase und meinen Dienstausweis.
    Ohne Erfolg.
    Phil und ich blieben ohne Ergebnis, bis wir uns um zwei an der verabredeten Stelle trafen, nämlich an dem runden Verkaufskiosk in der Mitte der Halle.
    Ich sah Phil an.
    »Nichts«, brummte er. »Nur daß mir die Fußsohlen brennen vom Pflastertreten.«
    »Bei mir auch«, sagte ich abgespannt. »Komm, wir gehen erst einmal was essen!«
    Nach dem Mittagessen, das wir der Einfachheit halber gleich im Bahnhof einnahmen, machten wir weiter Es war fast 6 Uhr abends, als ich auf einen braunhäutigen Mann stieß, der sich das Foto ansah und gleich nickte.
    »Yeah, Chef«, sagte er. »Den Mann habe ich gefahren. Gestern abend, muß gegen acht oder so gewesen sein.«
    Ich hielt ihm das Zigarettenpäckchen hin, aus dem er sich bediente.
    »Mann«, seufzte ich, »Sie sind die Erlösung für einen geplagten G-man. Seit heute früh grasen Wir den Bahnhof ab, um den Taxifahrer zu finden. Puh! Haben Sie Lust auf eine Tasse Kaffee?«
    »Das ist ein dienstliches Gespräch für Sie, was?« fragte er listig. »In dem Falle könnte ich Ihnen zehn Minuten nicht abschlagen.«
    Ich klopfte ihm froh auf die Schulter. »Ihrem Boß gegenüber verantworte ich so viel Zeit, wie wir beide brauchen werden. Rufen Sie mich an, wenn er Ihnen deswegen Schwierigkeiten machen will. Hier ist meine Karte.«
    Er steckte sich meine Dienstkarte mit Office-Zahl und dienstlicher Telefonnummer zufrieden in die Brusttasche seiner kurzen Lederjacke. Wir suchten eine kleine Snackbar auf, setzten uns in die Ecke und bestellten jeder ein Kännchen Kaffee.
    »Fangen wir von vom an«, bat ich. »Erstens sind Sie ganz sicher, daß Sie diesen Mann gefahren haben? Oder könnten Sie ihn verwechseln; vielleicht mit jemandem, der ihm ein bißchen ähnlich sieht?«
    »Die Möglichkeit besteht immer«, gab er zu. »Da ich nicht wußte, daß sich das FBI für ihn interessiert, habe ich ihn natürlich nicht besonders aufmerksam angesehen.«
    »Wohin haben Sie ihn gefahren?«
    »Zum Times Square.«
    »Dann ist er’s nicht«, seufzte ich niedergeschlagen.
    »Aber von da wollte er weiter in die 84. Straße«, fuhr der junge Neger fort.
    Das war Balsam für meine Seele. Und für meine müden Beine.
    »Dann ist er’s doch«, sagte ich erleichtert. »Hatte er Gepäck bei sich, als er bei Innen einstieg?«
    »Ja. Zwei neue Ledertaschen. Große Reiset aschen, oben mit einem Bügel. Um alle beide lief ein breiter Gurt mit einem Schloß.«
    »Hatten Sie den Eindruck, daß er nervös war?«
    »Na ja, ein bißchen komisch kam er mir schon vor. Er hatte erst ungefähr zehn Minuten vor dem Eingang gestanden. Dabei hatte er den Hut tief in die Stirn gezogen und den Kragen hochgestellt. Er hielt nach irgendwas Ausschau. Aber das passiert ja vor einem Bahnhof am laufenden Band, daß einer auf jemand wartet. Aber dann kam er zu mir und stieg gleich hinten ein, bevor ich ihm die Tür aufmachen konnte.«
    Ich nickte nachdenklich. Natürlich gab es die Möglichkeit, daß sich Paulsen mit jemand vor dem Bahnhof verabredet hatte. Ebensogut aber konnte er sich lediglich vergewissern wollen, daß er nicht beobachtet und verfolgt wurde. Schließlich war er ein gesuchter Mann, und das wußte ja niemand besser als er selbst.
    »Schön«, brummte ich und bot noch einmal eine Zigarette an. »Wie geht’s jetzt weiter? Er stieg ein und — ?«
    »Er sagte gleich ,Zum Times Square. Ich nickte und zuckelte los. Am Times Square sah er sehr gespannt zum Seitenfenster hinaus. Ich bemerkte das im Rückspiegel. Und dann sagte er, ich sollte anhalten. Er wäre gleich wieder da. Na ja, man muß vorsichtig sein, nicht? Ich wollte schon sagen, er sollte erst mal bezahlen, da sah ich, daß er die beiden vollen, neuen Taschen auf dem Rücksitz liegenließ. Na, das war genug Sicherheit für die neunzig Cents, die er da zu bezahlen hatte. Ich wartete also.«
    »Haben Sie gesehen, was er tat?«
    »Er traf sich mit einem Mann.«
    »Wie sah der Mann aus?«
    »Tja, G-man, da fragen Sie mich zuviel. So genau habe ich nun auch wieder nicht hingesehen. Ich weiß nur, daß der Mann einen künstlichen Arm hatte. Wissen Sie, so ein Ding vorn mit einem Lederhandschuh.«
    »Links oder rechts?«
    »Warten Sie mal!« Er zog die Stirn in Falten und stellte seine beiden Zeigefinger vor sich auf die Tischplatte. »Also da stand der, den ich gefahren habe. Und da der andere. Er

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