Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
Vom Netzwerk:
ihn so lange hinter Gitter zu schicken, bis er ein alter Mann ist und kein Unheil mehr anrichten kann.«
    Ich sah auf meine Uhr.
    »Vielen Dank für die freudige Mitteilung, Chef«, rief ich hastig. »Aber wir müssen uns beeilen. Wenn das diesmal richtig klappen soll, müssen wir ein paar Vorbereitungen treffen. Erstens darf Claude nicht in Gefahr kommen, zweitens darf für Adams und Graham kein Loch in der Falle offenbleiben, und drittens dürfen sie keine Gelegenheit erhalten, das Teufelszeug in allerletzter Minute verschwinden zu lassen. Los, Phil, wir müssen uns beeilen!«
    Wir verließen rasch das Zimmer unseres Chefs. Auch solche Zufälle gibt es gelegentlich im Leben eines Kriminalbeamten. Leider nicht allzu häufig.
    ***
    Wir trafen uns um 9.15 Uhr mit Claude in der Praxis eines Zahnarztes, der uns seine Räumlichkeiten für derlei geheime Zusammenkünfte ab und zu zur Verfügung stellte. Die Praxis hatte den Vorteil, daß man sie auf zwei Wegen erreichen konnte. Einmal offiziell durch den vorderen Hauseingang, zum zweiten aber auf dem etwas mühsamen Umweg über eine Feuerleiter, die man wieder vom Dach eines Nachbarhauses, das niedriger war, erreichen konnte. Auf diesem Wege suchten wir den Zahnarzt auf.
    »Bitte, treten Sie ein«, sagte der Zahndoktor freundlich, als wir unser Signal an seiner Tür geklingelt hatten. »Starke Schmerzen, was?«
    »Entsetzlich!« stöhnte Phil. »Ich fürchte, er muß ’raus.«
    Die T.ür schloß sich hinter uns. Obgleich niemand im Treppenhaus gewesen war, führten wir doch immer ein derart ablenkendes Gespräch, damit niemand mißtrauisch werden konnte, der uns vielleicht im Treppenhaus hörte.
    »Wen erwarten Sie?« fragte der Zahnarzt.
    »Wie er richtig heißt, wissen wir selber nicht«, gab ich zu. »Er lebt unter einem Decknamen und falschen Zuchthausentlassungspapieren in New York, ist aber in Wahrheit ein G-man aus dem Hauptquartier in Washington. Er kam eigens nach New York, um in der Rolle eines zahlungskräftigen Unterweltlers einige Beziehungen anzuknüpfen.«
    »Sie arbeiten aber auch mit allen nur erdenkbaren Methoden«, lachte der Zahnarzt.
    »Es bleibt uns keine andere Wahl«, sagte Phil. »Sie können unseren Mann daran erkennen, daß er eine Ausgabe der ›Herald Tribune‹ unter dem linken Arm tragen wird Das Blatt ist so gefaltet, daß der Titel nach unten schaut,«
    »Ich werde darauf achten, sobald es klingelt«, versprach unser freundlicher Helfer. »Und nun darf ich Sie allein lassen. Wenn Sie sich die Zeitschriften anschauen wollen — bitte! Dafür liegen sie da.«
    Wir bedankten uns und warteten. Es war Punkt 9.15 Uhr, als wir es an der Tür klingeln hörten. Und gleich darauf ließ der Zahnarzt Claude herein, nickte uns noch einmal zu und zog sich sofort zurück.
    »Hallo, Claude«, sagte ich und sah unseren Mann aufmerksam an.
    »Hallo, Claudia«, erwiderte er das Kennwort, das sicherheitshalber außer dem Trick mit der Zeitung vereinbart worden war.
    Wir lachten uns zufrieden an.
    »Ihre Rolle ist ausgespielt, Claude«, sagte ich ernst. »Sie werden morgen früh in aller Öffentlichkeit verhaftet werden, damit niemand hier auf den Gedanken kommen kann, daß Sie mit uns Zusammenarbeiten. Anschließend können Sie in aller Stille nach Washington zurückkehren.«
    »Ich kenne jemand, der sehr dankbar dafür sein wird«, grinste Claude. »Nämlich meine Frau. Ich habe sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.«
    »Ein Sonderurlaub wird bestimmt für Sie herausspringen«, meinte Phil zuversichtlich. »Sie haben ja alles geschafft, was zu schaffen war: Sie haben Adams getäuscht.«
    »Abwarten«, meinte Claude skeptisch. »Noch haben wir ihn nicht und nicht das Heroin.«
    »Das bringt uns zur Sache«, sagte ich. »Wir haben nicht viel Zeit. Es ist beschlossen worden, daß einer von uns beiden in Ihrer Rolle auftreten soll, Claude. Halten Sie das für möglich?«
    Er wiegte den Kopf hin und her und erwiderte:
    »Es kommt darauf an, wieviel Sie erreichen wollen Mit Adams ist vereinbart worden, daß ich dreizehn Minuten vor zehn vor einem bestimmten Haus in der Fünften Avenue stehen soll. Er will mich dort mit einem Wagen abholen lassen. Ich glaube kaum, daß er selbst kommen wird, das hat er ja nicht nötig.«
    »Er wird seine Gorillas schicken«, meinte Phil.
    »Das glaube ich allerdings auch«, stimmte Claude zu. »Und in diesem Falle hätte mein Ersatzmann Aussicht, bis in Adams’ Wohnung zu kommen, denn seine Gorillas kennen mich

Weitere Kostenlose Bücher