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0295 - Tal der vergessenen Toten

0295 - Tal der vergessenen Toten

Titel: 0295 - Tal der vergessenen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Katharina Knappe bat uns in den Wohnraum, wo wir auf der Couch Platz nahmen. Moderne Möbel schmückten das Zimmer. Helles Holz und helle Polster gaben dem kleinen Raum einen gemütlichen Touch.
    »Möchten Sie etwas trinken?« fragte sie.
    Wir lehnten beide ab.
    Sie zündete sich wieder eine Selbstgedrehte an. »Glauben Sie das, was Gerd da gesagt hat?« fragte sie uns.
    »Da wir ihm im Moment nicht das Gegenteil beweisen können, ja«, erwiderte ich, wobei mir Will durch sein Nicken zustimmte.
    »Ich kann es nicht fassen.«
    »Das nehme ich Ihnen ab, Frau Knappe. Es ist wirklich schrecklich, wenn man mit solchen Dingen konfrontiert wird.«
    »Aber lebende Tote?« Sie verzog das Gesicht zu einem säuerlichen Ausdruck. »Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Gibt es denn so etwas in Wirklichkeit?«
    »Leider ja«, erwiderte Will leise und schaute hoch.
    »Was?«
    Ich stand meinem deutschen Freund bei. »Es gibt Zombies, Frau Knappe. Wir selbst haben schon gegen sie gekämpft. Damit müssen Sie sich leider abfinden.«
    »Dann kann Gerd also recht gehabt haben?«
    »Das ist möglich.«
    Die Frau schüttelte den Kopf, wobei sich Unglauben auf ihrem Gesicht ausbreitete. »Wenn es die wirklich geben sollte, wo könnten sie herkommen?« hakte sie nach.
    »Das ist die Frage«, sagte ich.
    Will Mallmann hob seinen Arm. »Auch ich habe mir darüber Gedanken gemacht«, erklärte er. »Dabei gehe ich davon aus, daß wir dieses gesamte Gebiet oder den ganzen Landstrich einmal näher unter die Lupe nehmen sollten. Hier wird doch Braunkohle gefördert.«
    »Das ist richtig«, bestätigte die Frau.
    »Gut. Ich habe gelesen, daß Dörfer verschwinden und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.«
    »Korrekt.«
    Will beugte sich vor. »Und zu jedem Dorf wird auch ein Friedhof gehören«, fuhr er fort. »Was ist, mit den Toten geschehen, die in den Gräbern lagen?«
    Die Antwort kam nicht sofort. Katharina Knappe setzte sich nur aufrecht hin und schaute Will ins Gesicht. »Moment, Sie denken…«
    »Ich denke gar nichts, Frau Knappe. Ich habe Ihnen nur eine Frage gestellt.«
    »Die Toten werden umgebettet.«
    »Von wem?«
    »Das hat eine Gesellschaft übernommen.« Sie schüttelte den Kopf. »Unsinn. Darum kümmern sich die Abbaufirmen. Es gibt da Abteilungen, die sich mit diesem Problem beschäftigen. Ein Abteilungsleiter ist mir persönlich gut bekannt.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Matthias Äcker!«
    »Dann müßten wir mit ihm reden«, sagte ich.
    Kathie Knappe verzog das Gesicht. »Ja, meinetwegen.«
    »Haben Sie etwas?«
    »Eigentlich nichts, aber ich mag den Mann nicht besonders, wissen Sie. Nicht jeder Mensch kann einem sympathisch sein, das müssen Sie verstehen.«
    »Das ist völlig verständlich. Hier geht es auch nicht um persönliche Beziehungen, sondern allein um die Sache.« Ich schaute auf die Uhr. »Wahrscheinlich befindet sich Herr Äcker jetzt im Dienst oder?«
    »Soviel ich weiß, ja. Sie betten um.«
    »Dann können wir es miterleben?« fragte Will.
    »Wahrscheinlich.«
    »Wissen Sie, wo das geschieht?«
    »Nein, aber ich kann mich erkundigen.« Katharina Knappe stand auf und ging zum Telefon. Sie wandte uns den Rücken zu, deshalb sahen wir nicht, welche Nummer sie wählte.
    Während sie sprach, unterhielt ich mich leise mit meinem Freund Will Mallmann. »Die Idee ist gar nicht schlecht. Möglicherweise kann uns dieser Herr Äcker weiterhelfen.«
    »Das hoffe ich. Wobei ich mir den Kopf über ein Motiv zerbreche.«
    »Ja, das weiß ich auch nicht«, gab ich zu.
    »Vielleicht liegt es in der Vergangenheit dieses Landes begraben«, vermutete Will.
    »Kann sein.«
    Kathie Knappe hatte aufgelegt und drehte sich zu mir um. »Ich habe erfahren, was ich wollte. Sie brauchen nicht einmal sehr weit ins Gelände.«
    »Und wo ist das genau?«
    »Ich erkläre es Ihnen.« Die Frau erklärte es nicht nur, sie zeichnete es uns sogar auf. Wir schauten dabei zu und bedankten uns für ihre Hilfe. »Wahrscheinlich werden wir Ihnen noch einen Besuch abstatten.«
    »Tun Sie das.« Sie brachte uns zur Tür. Daß sie noch eine Frage hatte, sahen wir ihr an, deshalb erkundigte ich mich danach. »Was haben Sie auf dem Herzen?«
    »Sagen Sie, Herr Sinclair. Glauben Sie wirklich, daß es ein Zombie war, der dieses schreckliche Verbrechen verübt hat? Eine lebende Leiche?«
    »Wir müssen damit rechnen.«
    »Das finde ich grauenhaft.«
    »Leider besteht das Leben nicht nur aus Sonntagen, Frau Knappe. Wir werden alles tun, um den

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