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0296 - Die Herrin der Sterne

Titel: 0296 - Die Herrin der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich fest und zog zu sich heran, was er ergriffen hatte. Er hörte Doran stöhnen und fluchen. Sein langer Blaster war ihm jetzt im Weg. Auf so kurze Distanz konnte er seinen Gegner nicht damit bedrohen.
    Dowens Sehvermögen kehrte zurück. Er hatte Dorans schwitzendes, rotes Gesicht dicht vor sich - eine häßliche, von Wut verzerrte Fratze die keine Spur von Wohlwollen mehr aufwies.
    Dowen hatte jetzt die Oberhand. Er packte den Agenten bei den Schultern und wirbelte ihn herum. Dann trieb er ihm die Faust mit voller Wucht zwischen die Schulterblätter. Doran schrie auf. Von der Wucht des Faustschlages getrieben prallte er gegen das Aggregat des Kursrechners.
    Es gab einen knirschenden Laut. Doran drehte sich halb um die eigene Achse und rutschte haltlos zu Boden. Dowen stand über ihm, die Fäuste noch geballt und kampfbereit. Aber der Agent rührte sich nicht mehr. Er lag in merkwürdig verkrümmter Haltung, die Augen weit offen und mit seltsam glasigem Blick in die Höhe starrend.
    Dowen vergaß seine unbeherrschte Wut und untersuchte ihn.
    Doran war tot. Er hatte sich beim Aufprall auf das Rechenaggregat das Genick gebrochen.
    Verwirrt richtete Dowen sich auf. Das Haar hing ihm wirr ins Gesicht. Er strich es zur Seite. Mirona Thetin war in ihrem Sessel ohnmächtig geworden. Sid Goldstein stand neben ihr mit schußbereitem Blaster, dessen Lauf in Dowens Richtung zeigte.
    „Das nächstemal, Superman", sagte er ernst, „halte gefälligst ein bißchen mehr Abstand von deinem Gegner, daß andere Leute zum Schuß kommen können."
     
    *
     
    Eine halbe Minute später wimmelte der Gleiter von Soldaten. Der Körper des toten Agenten wurde abtransportiert. Es war Atlan alles andere als recht, daß Doran nicht mehr lebte - aber er belobigte Sid und Dowen trotzdem für ihren opferbereiten Einsatz. Mirona Thetin erholte sich inzwischen unter der Obhut einiger Ärzte.
    In den folgenden Stunden erwies es sich, daß Frank Dorans Tod weitaus weniger Nachteile mit sich brachte, als man zunächst angenommen hatte. In seinem Haus fand sich eine Liste der feindlichen Agenten die sich im Augenblick im Einsatz auf der Erde befanden. Die Liste befand sich auf einem Stück Mikrofilm, so groß wie ein halber Stecknadelkopf, das Doran in einer Mörtelfuge oberhalb seines Kamins versteckt hatte. Er bedurfte der Findigkeit und Erfahrung dreier Geheimdienstexperten, um es dort zu finden.
    Die Liste enthielt außer den Namen auch die Einsatzpunkte der Agenten und genaue Vorschriften für die Aufnahme von Funk- oder Visiphonkontakt. Die irdische Abwehr führte noch am selben Abend einen vernichtenden Schlag gegen das feindliche Netz, tötete einundvierzig Agenten und nahm die übrigen zweihundertachtunddreißig gefangen.
    Auch den Psychosendern wurde mit Erfolg zu Leibe gerückt.
    Einige der Gefangenen waren nach Anwendung von Druckmitteln bereit, die Position der Sender, die sie selbst angebracht hatten, zu verraten. Andere Sender wurden an Hand ihrer Ausstrahlung angepeilt - jetzt, nachdem man wußte, wie diese Ausstrahlung gemessen werden konnte.
    Erst sechs Tage nach Atlans Ankunft auf der Erde konnte man die Gefahr endgültig als beseitigt betrachten. Anhand von Gefangenenaussagen hatte man ermittelt, daß keiner der Sender länger als fünfzehn Tage in Tätigkeit gewesen war. Zu Sättigungserscheinungen war es also nirgendwo gekommen.
    Sobald der schädliche Einfluß beseitigt wurde, waren Menschen und Tiere wieder normal.
    Der Arkonide rüstete sich zum Rückflug. Erst wenige Stunden vor dem Start der EL-KAHIRA gab er die wahre Identität seiner rätselhaften, schönen Begleiterin zum erstenmal bekannt. Die Nachrichtenmedia der Erde und des Solarsystems waren im Handumdrehen voll von freizügig ausgeschmückten Berichten über die „Königin" von Sulvy-System, die sich das ungeheure Verdienst erworben hatte, die Erde vor einem der hinterhältigsten Anschläge auf das Leben ihrer Menschen- und Tierwelt zu beschützen.
    Auch Serene Haven und die Leute, die an der Aufklärung des Geheimnisses beteiligt waren, erhielten ein gerüttelt volles Maß an Publizität. Darunter waren außer Walter und Barbara Enne, Hine und Martha Luper auch Sid Goldstein und Dowen Konnery.
    Sid kam allerdings nicht dazu, die Erfüllung seines Traumes zu genießen. Als die Nachrichten sich endlich an überschwenglichen Worten über Mirona Thetin verausgabt hatten und über die sekundären Teilnehmer an den Geschehnissen zu berichten begannen, war die EL-KAHIRA

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