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0296 - Die Herrin der Sterne

Titel: 0296 - Die Herrin der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte dieses lächerlichen Anstoßes bedurft, um ihn auf die richtige Spur zu bringen. Der Himmel mochte wissen, wieviel Zeit er noch mit nutzlosem Grübeln vergeudet hätte, hätte Sid nicht ahnungslos das Stichwort ausgesprochen.
    Konnery und Goldstein waren sofort auf den Beinen.
    „Was ist los, um Himmels willen?" erkundigte sich Konnery.
    „Der Sender", stieß Walter hervor. „Ich weiß, wo der Sender steckt! Rufen Sie den Lordadmiral. Wir dürfen keine Sekunde verlieren!"
    Konnery stob davon. Man hörte seine laute, aufgeregte Stimme, als er dem Arkoniden Meldung erstattete. Eilige Schritte kamen aus Hine Lupers Wohnzimmer. Atlan, begleitet von seinem Gefolge, trat durch die offene Tür.
    Walter ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Lisa hat den Sender!" rief er. „Lisa - die Kuh!"
    Hine Luper drängte sich nach vorn.
    „Walter, Sie sind übergeschnappt!" behauptete er mit Nachdruck.
    „Lisa ist ein harmloses Geschöpf. Sie ..."
    „Als ich meine Messungen anstellte", sagte er, „lag der Mittelpunkt des Einflußkreises in diesem Haus - oder zumindest nicht mehr als zwanzig Meter davon entfernt. Jetzt plötzlich liegt er außerhalb der Stadt, ein paar Kilometer von hier. Gestern abend hat Hine Luper auf der Agrikom-Sitzung durchgesetzt, daß seine Kuh Lisa auf dem Grasland im Südosten von Serene Haven weiden darf. Hine - wann hast du Lisa hinausgebracht?"
    Hine kratzte sich am Kopf.
    „Gleich nach der Agrikom-Sitzung", gab er zu. „Mitten in der Nacht."
    Atlan sah von einem zum andern.
    „Wir sehen uns das an", entschied er.
     
    7.
     
    Lisa weidete ruhig auf einem verlassenen Stück Grasland, das so weit von der Stadt entfernt war, daß man die Hausdächer kaum noch sehen konnte. Erst als sie den Fluggleiter landen sah, änderte sie ihr Benehmen. Sie war. intelligent genug, um zu erkennen, daß es sich um ein von Menschen besetztes Fahrzeug handelte, und gegen alles Menschliche richtete sich der unwiderstehliche Drang zum Zerstören und Töten, der ihr Kuhgehirn beseelte.. Solange sie keinen Menschen zu Gesicht bekam, verhielt sie sich ruhig. Erst als das Objekt ihres Tötungsinstinkts im Blickfeld erschien, wurde die verhängnisvolle Wirkung des Psychosenders nach außen hin erkennbar.
    Sid Goldstein und Dowen Konnery schwangen sich als erste nach draußen. Lisa stürmte brüllend und mit gesenktem Kopf auf sie zu. Dowen zielte sorgfältig, und als die Kuh noch fünfzehn Meter entfernt war, drückte er ab.
    Ein nadelfeiner Strahl fuhr Lisa mitten in den Schädel und tötete sie schmerzlos auf der Stelle. Von ihrem eigenen Schwung getragen; kam sie auf einknickenden Beinen noch fünf Meter näher. Dann stürzte sie und blieb reglos liegen.
    Hine Luper weinte. Zuviel war in den vergangenen Stunden auf ihn eingestürmt. Er saß neben dem Gleiter im Gras, die Hände vors Gesicht geschlagen, und ließ seinen Tränen freien Lauf.
    Eine Handvoll Experten sezierte die Kuh nach allen Regeln der Kunst. Der Sender wurde in einem der Mägen gefunden. Atlan rief per Minikom einen Meßtrupp herbei. Aus wenigen Metern Entfernung hatten die Männer schließlich den Erfolg, der ihnen bisher versagt geblieben war.
    Dieses Ergebnis, so ausschlaggebend es auch sein mochte, blieb im Augenblick jedoch vergleichsweise unbeachtet. Zwar wies Atlan seine Fachleute an, ihre Meßresultate auf dem schnellsten Wege bekanntzumachen, so daß eine weltweite Suche nach den versteckten Sendern beginnen konnte. Aber von der Begeisterung, die der unerwartete Erfolg eigentlich hätte auslösen sollen, war nicht viel zu verspüren.
    Eine andere Frage bedrängte die Gemüter der Beteiligten - eine Frage, die im Augenblick viel wichtiger zu sein schien als alle anderen.
    Wie war der Sender in den Magen der Kuh gekommen?
    Unter der Wirkung einiger Injektionen eines sanften Beruhigungsmittels konnte Hine Luper schließlich soweit von seinem Weinkrampf befreit werden, daß er auf Fragen reagierte.
    Dort, wo er ins Gras niedergesunken war, als Dowen Konnery seine Kuh erschoß, verhörte ihn Atlan.
    Nein, Hine hatte in den vergangenen Wochen oder Tagen keinen unbekannten Besuch erhalten. Er kannte jeden, der sein Haus betrat. Nein, er konnte nicht sagen, ob Martha irgend jemand empfangen hatte, während er nicht zu Hause war.
    Welcher seiner Besucher hatte ein ungewöhnliches Interesse an seiner Kuh gezeigt? Keiner.
    Hatte sich jemand der Kuh genähert? Jeder. Seitdem Lisa zum Luper-Haushalt gehörte, hatte sich kein Besucher jemals verabschiedet

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