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0296 - Die Herrin der Sterne

Titel: 0296 - Die Herrin der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anfang an klar. Da niemand einen Plan hatte mußten sie alles daran setzen, um Zeit zu gewinnen - und sei es nur, um genügend Spielraum zum Nachdenken zu bekommen.
    Es war jetzt rund zwei Uhr nachmittags. Noch zwei Stunden, und es war finster. Der Fluggleiter des Lordadmirals war mit allen Finessen ausgerüstet, natürlich auch mit Ultrarot-Suchern. Und ein Agent der Meister wußte, wie man mit solchen Geräten umging.
    Selbst in der finstersten Nacht konnte er die Umgebung des Fahrzeugs so hell ausleuchten, daß selbst eine Maus sich nicht rühren konnte, ohne daß er es bemerkte.
    Es gab nur einen einzigen Ausweg. Die Ultrarot-Scheinwerfer wurden von einem Aggregat gespeist, dessen wichtigstes Charakteristikum eine komplizierte Elektronik war.
    Jede Elektronik ließ sich mit verhältnismäßig einfachen Mitteln lahmlegen. Ein geschickt arbeitender Störsender, und Doran konnte den Ultrarotscheinwerfern nicht ein einziges Lichtquant entlocken.
    In einer Situation wie dieser war es fehl am Platze, Rangunterschiede zu berücksichtigen. Als Dowen sicher war, daß sein Plan gut war, bahnte er sich mit den Ellbogen einen Weg durch die diskutierenden Offiziere und baute sich mit einem exakten Gruß vor dem Lordadmiral auf.
    Dem Mann, der sich Frank Doran nannte, war die Ausweglosigkeit seiner Lage erst bewußt gewesen, als er sich unter die Zuschauer mischte, die Hine Lupers Haus belagerten, und Mirona Thetin zu sehen bekam, die von einer bewaffneten Eskorte zu Atlans Fluggleiter gebracht wurde.
    Doran kannte die Tefroderin - und Mirona wußte es. Sie kannte ihn ebenfalls vom Ansehen. Ein paar Minuten lang zog er in Erwägung, die Stadt heimlich zu verlassen, aber kurze Zeit später erfuhr er, daß Atlans Leute Hine Lupers Kuh erschossen hatten.
    Das Geheimnis des Psychosenders war also entschleiert. Atlans Fachleute würden Hine ausfragen, und dabei fiel mit aller Wahrscheinlichkeit der Name Frank Doran, Doran rechnete sich aus, daß er nicht mehr genug Zeit hatte, sich auf unauffällige Weise in Sicherheit zu bringen. Er mußte zu anderen Mitteln greifen, und da er darauf trainiert war, sich selbst in der widrigsten Lage zu behaupten, erkannte er die meistversprechende Möglichkeit nach nur wenigen Sekunden konzentrierten Nachdenkens.
    So, wie Atlan es kurze Zeit später vom Offizier der Wache zu hören bekam, gelang es ihm, sich in den Besitz des Fluggleiters und seiner Geisel zu setzen. Er band Mirona auf einen Sessel im Fahrgastraum des Fahrzeugs, wo er sie vom Pilotensitz her ständig im Auge behalten konnte. Die Tefroderin sprach kein Wort, und auch Doran stand der Sinn im Augenblick nicht nach Unterhaltung.
    Er setzte sich mit der Außenwelt in Verbindung, gab sich zu erkennen und stellte seine Forderungen. Zehn Minuten verstrichen, dann erhielt er zur Antwort, daß der Arkonide sich auf dem Weg hierher befinde und selbst mit ihm zu sprechen wünsche. Doran gab sich damit zufrieden. Es ging auf drei Uhr, und in Kürze würde es dunkel. Aber der Gleiter war mit einer Ultrarotanlage ausgerüstet, und kein Terraner wäre so dumm, das Fahrzeug anzugreifen, nur weil er glaubte, daß die Finsternis ihn beschützte.
    Atlan erschien eine Viertelstunde nach drei. Hinter ihm her kam eine fahrbare Generatorenstation, begleitet von einer Scheinwerferbatterie. Die Sonne senkte sich ziemlich rasch dem Horizont entgegen, und es wurde allmählich düster. Die Scheinwerfer fuhren rings um den Fluggleiter auf, wurden mit der Kraftstation verbunden und eingeschaltet. Die Landschaft lag plötzlich in gleißende Helle getaucht.
    Atlan sprach von der Generatorenstation aus, die am Rande des Lichtkreises lag, und bediente sich eines leistungsstarken Lautsprechers, der mühelos bis zu den Außenmikrophonen des Gleiters reichte.
    Die Entfernung betrug zweihundert Meter. Das war mehr als die sichere Schußweite des Spazierstock-Blasters, der Dorans einzige Waffe darstellte - und der Arkonide wußte das natürlich.
    Er war zunächst nicht bereit, Dorans Forderungen auch nur zu diskutieren, sondern forderte den Agenten auf, sich zu ergehen.
    Doran hatte damit gerechnet. Es war natürlich, daß Atlan seine eigene Position erst dadurch zu verbessern versuchte, daß er so tat, als läge ihm an Mirona Thetin überhaupt nichts. Doran wußte, daß dem nicht so war, er hatte darauf seinen Plan gebaut. Noch lange bevor die stürmische Entwicklung der letzten Stunde einsetzte, hatte er von Leuten in Serene Haven gehört, der Arkonide bemühe sich um

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