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0296 - Die Herrin der Sterne

Titel: 0296 - Die Herrin der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohne Lisa nicht wenigstens einmal auf den Rücken geklopft zu haben.
    War jemand längere Zeit und ohne Aufsicht in der Nähe der Kuh gewesen? Niemand länger als eine oder zwei Minuten. War das „längere Zeit?" An dieser Stelle nahm Atlan zur Kenntnis, daß er nicht wußte, wie der Sender der Kuh beigebracht worden war.
    Minuten später kamen ihm seine Biologie-Sachverständigen zu Hilfe. Die Außenhaut des Senders war untersucht worden. Obwohl die Plastikmetall-Hülle eindeutige Spuren des Einflusses von Magensäure zeigte und demnach wenigstens vierzig Stunden lang in Lisas Magen gelegen haben mußte, zeigten einige Stellen der Hülle dennoch eindeutig identifizierbare Überreste von Grarninose - einer Substanz, die penetrant nach trockenem Gras roch und als Appetitanreger für kranke, pflanzenfressende Haustiere verwendet wurde.
    Diesem Trick hatte Lisa wahrscheinlich nicht allzulange widerstehen können. Es war anzunehmen, daß wer auch immer den Sender appliziert hatte, sein Kunststück in weniger als einer halben Minute hatte bewerkstelligen können.
    Das machte Hine Lupers bisherige Aussagen so gut wie wertlos.
    Als Hine sich schließlich an den einzigen Vorfall erinnerte, der wirklich von Bedeutung war, da war es beinahe schon zu spät.
    Atlans Minikom surrte, und der Arkonide schickte sich an, den Anruf entgegenzunehmen, als Hine plötzlich einfiel: „Ach ja - Frank Doran, der wollte Lisa kaufen!"
     
    *
     
    Frank Doran - Agent der Meister? Walter schüttelte den Kopf.
    Was immer Frank im Sinn gehabt haben mochte, als er Hine anbot, seine Kuh abzukaufen, es mußte völlig harmlos gewesen sein.
    Atlan hatte inzwischen den Minikom eingeschaltet. Walter hörte eine quäkende Stimme, konnte jedoch die Worte nicht verstehen.
    Es kam ihm allerdings so vor, als sei der Sprecher über alle Maßen aufgeregt. Und er sah, wie der Arkonide erblaßte.
    Als er die Hand mit dem kleinen Gerät schließlich senkte, starrte er eine Zeitlang ausdruckslos vor sich hin, als hätte er die Welt ringsum vergessen. Walter verspürte den Drang, auf Atlan zuzugehen, ihn bei den Schultern zu fassen und wachzurütteln.
    Bevor er seinen Vorsatz verwirklichen konnte, erwachte der Arkonide von selbst aus seiner Starre Er sah Walter an, als käme er ihm zum erstenmal vor Augen. Sein Blick wanderte unstet zur Seite und erfaßte die wartenden Offiziere.
    „Ein alter Mann", sagte er mit schwerer Stimme, „ist in meinen Fluggleiter eingedrungen, überwältigte die Wachen und halt Mirona Thetin als Geisel. Er macht keinen Hehl daraus, daß er als Agent für die Meister der Insel arbeitet."
    Dowen Konnerys erste Reaktion war eine Welle heißen Zorns, die ihn fast um den Verstand brachte.
    Der Lordadmiral war sichtlich bedrückt, aber er blieb Herr der Lage. Es ließ sich nicht übersehen, daß der Agent es fertiggebracht hatte, sich in eine überaus vorteilhafte Situation zu manövrieren. Er hatte Mirona Thetin in seiner Gewalt, und niemand konnte ihm etwas anhaben. Er hatte sich über den Außenlautsprecher des Fluggleiters zu Verhandlungen bereit erklärt, und jedermann konnte sich vorstellen, worüber er verhandeln wollte. Er brauchte freien Abzug, und niemand konnte ihn ihm verweigern, solange sich die Tefroderin in seiner Hand befand.
    Der junge Leutnant, der die dreiköpfige Wache in der Umgebung des Gleiters befehligte, war völlig zerknirscht. Er hatte es für normal gehalten, daß ein alter Mann, der den ganzen Tag lang nichts zu tun hatte und in einer langweiligen kleinen Stadt lebte, sich für die Ansammlung von Fahrzeugen interessierte und sie sich aus der Nähe anschauen wollte. Er machte einen durchaus vertrauenswürdigen Eindruck und hatte, auf einen Spazierstock gestützt, den Leutnant sogar um Erlaubnis gebeten, bevor er sich Atlans Fluggleiter näherte. Als er dicht vor dem Einstieg stand, hatte sich der Spazierstock plötzlich als Blaster erwiesen. Die drei Wächter waren tot, noch bevor sie wußten, was eigentlich geschah, und der Alte hatte sich ins Innere des Fahrzeugs geschwungen, ohne daß jemand etwas dagegen unternehmen konnte.
    Fünf Minuten später hatte er den Außenlautsprecher in Betrieb gesetzt und angefangen, seine Forderungen zu stellen. Aus der Beschreibung des Leutnants ging hervor, daß es sich tatsächlich um einen Einwohner von Serene Haven handelte. Walter Enne und Hine Luper erkannten ihn. Er hieß Frank Doran, war angeblich Junggeselle und vor einem halben Jahr zugezogen.
    Eines war Dowen von

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