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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Strick für den Henker
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wirst du sicher nicht viel geben, Darky?«
    »Bestimmt nicht, Gilbert!«
    »Schade, dann ist eben nichts zu machen. Junge, wird der Boy sich freuen, der meine Moneten mal durch Zufall findet. Der hat ausgesorgt.«
    Coleman antwortete nicht, aber seine Gedanken kreisten nur noch um die eine Frage, ob er Gilbert trauen könnte. Mit den Flöhen könnte er sich in einen anderen Staat absetzen. Er wußte genau, daß der Waffenstillstand zwischen den Gangs nicht ewig währen würden. Dann machten sie sich wieder gegenseitig den Garaus.
    »Wo hast du das Geld denn versteckt?« fragte er lauernd.
    »Du bist vielleicht eine miese Type, Darky. Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Laß uns türmen, dann wirst du es früh genug erfahren. Vielleicht könnte ich mich sogar dazu entschließen, dir eine Partnerschaft anzubieten.«
    Darky Coleman wehrte ab. »No, Gilbert! Kein Interesse] Ich habe keine Lust, auf dem Stuhl zu schmoren. Wenn ich dir trauen könnte, wäre ich mit dem Geld zufrieden.«
    Gilbert griff in die Tasche und warf ein Geldbündel auf den Tisch.
    »Da, du ungläubiger Thomas! Das gehört dir! Den Rest bekommst du, wenn ich in Sicherheit bin. Du hast schließlich eine Knarre. Wo liegt also ein Risiko? Viel wichtiger ist die Frage, wie wir hier wegkommen? Ich kann schließlich nicht über die Straße marschieren. Meine Visage fällt zu sehr auf. Jeder kennt mein Bild in dieser lausigen Stadt.«
    Coleman steckte das Geld ein. »Meldrum hat einen Buick auf dem Platz stehen. Den könnten wir nehmen. Wir müßten ihn allerdings vorher ausschalten.«
    Gilberts Kopf führ hoch. »Na, los! Worauf wartest du noch?«
    Coleman stand auf. »Also schön, Gilbert! Ich wage es! Aber wenn du mich ’reinlegen willst, knalle ich dich über den Haufen, klar?«
    Gilbert grinste. »Rede kein Blech, Darky! Beeile dich lieber, damit uns die anderen nicht in die Quere kommen.« Coleman ging zur Tür und zog sie auf. »Bob!«
    Er bekam keine Antwort. Zögernd drehte er sich zu Gilbert um.
    »Er hört mich nicht, Gilbert! Ich muß zu ihm hin. Denke daran, daß du nicht weit kommst, wenn du inzwischen abhauen willst.«
    »Du fällst mir allmählich auf den Wecker, Darky. Mach, was zu willst.« Coleman trat auf den Platz hinaus und horchte. Er vernahm das Geräusch des Schweißbrenners. Leise schlich er auf einen Gang zwischen den Autowracks zu.
    Meldrum brannte gerade die Schutzbleche des alten Ford ab. Coleman glitt geräuschlos an ihn heran. Er mußte jetzt seine ganze Aufmerksamkeit nach vorn richten. Darum sah er nicht, daß Gilbert ihm gefolgt war. Der Killer hatte eine Brechstange aufgehoben.
    Als Coleman den Coltgriff in Meldrums Genick schlug, holte Gilbert mit der Brechstange aus. Krachend sauste sie auf Colemans Schädel. Er sackte sofort zusammen. Meldrum hatte den Schlag nicht richtig mitbekommen. Er kroch auf allen vieren auf der Erde herum.
    Gilbert schlug noch einmal zu. Meldrum gab keinen Laut von sich. Nicht einmal, als sein Gesicht genau vor die Düse des Schweißbrenners fiel. Gilbert beachtete ihn schon nicht mehr. Er nahm Coleman den Colt und das Dollarpäckchen ab. Dann machte er sich auf die Suche nach dem Buick.
    Er fand ihn hinter einem Holzschuppen. Der Schlüssel steckte im Armaturenbrett. Der Motor funktionierte tadellos. Gilbert gab Gas und rollte auf die Ausfahrt zu. Zwei Minuten später brauste er bereits über den Vernon Boulevard. Auf seinem Gesicht lag ein satanisches Grinsen.
    ***
    Ich glaubte mich verhört zu haben. Aufgeregt umklammerte ich den Telefonhörer.
    »Ist es auch kein Irrtum, Bernie?« fragte ich vorsichtshalber.
    »No, Cotton!« antwortete Bernie Tobias. »Ich habe den Brüdern nie getraut, deshalb habe ich auch ihre Schlupfwinkel beobachten lassen. Tony Howiek berichtete mir, daß Vincente mit dem Chevrolet gekommen ist. Er hatte Karky Coleman bei sich. Gilbert will er mit, Sicherheit erkannt haben. Er muß noch drin sein, während Aurelio schon wieder weg ist.«
    »Wir kommen sofort, Bernie!«
    Ich knallte den Hörer auf die Gabel und sah Phil an.
    »Gilbert steckt auf dem Autofriedhof eines gewissen Bob Meldrum, der zu Aurelios Gang gehört.«
    Wir holten uns von der Waffenkammer unsere Dienstpistolen und hinterließen bei Patrick O’Brian das Fahrtziel. Dann flitzten wir zum Hof. Minuten später sausten wir in Richtung Queensburg Bridge davon.
    Bis zu der angegebenen Adresse brauchten wir nur eine knappe halbe Stunde. Der Autofriedhof lag zwischen der 36. und 37. Avenue. Gegenüber

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