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0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

Titel: 0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Wenigstens in dieser Hinsicht verließen sich die Blutsauger auf die klassische Art der Vampire, denn die alten Blutsauger übernachteten zumeist in schwarzen Särgen.
    Dann hörte ich ein Wort, auf das ich schon lange gewartet hatte.
    Einer der Vampire sprach es aus.
    »Mandraka!«
    Ich zuckte zusammen. Sollte ich, John Sinclair, zu Mandraka gebracht werden? Eigentlich lag es auf der Hand, und ich verstand auch die folgenden Gesten.
    Man bedeutete mir, in den Sarg zu steigen, den die beiden Träger inzwischen abgesetzt hatten.
    Ich stieg ein.
    Für einen Moment überkam mich die Furcht, daß man noch einen Deckel auf das Unterteil setzen wollte. Dies geschah zum Glück nicht. Die Schwarzblut-Vampire wollten mich in der offenen Totenkiste transportieren.
    Zu viert hoben sie den Sarg an, schaukelten ihn und setzten sich in Bewegung.
    Ich tat nichts, blieb stumm und starr wie ein Toter liegen und wartete auf das Ziel dieser Reise…
    ***
    Shao hatte ihren Partner bereits gehört, als er aus dem Lift stieg und den Gang entlangeilte.
    Sie öffnete die Tür.
    Suko blieb stehen. Shao sah zwar blaß aus, dennoch zeichneten sich auf ihren Wangen rote Flecken der Hektik ab.
    »Was ist geschehen?« fragte Suko.
    »Komm erst einmal rein.«
    Der Chinese strich seiner dunkelhaarigen Partnerin, die über ihr Nachthemd einen Morgenrock geworfen hatte, über den Kopf und drückte sich an ihr vorbei. Mit raschen Schritten hatte er die Diele durchquert und betrat das Wohnzimmer.
    Dort wartete Kara.
    Sie saß in einem Sessel, richtete ihre großen, dunklen Augen auf die Tür und sah noch blasser aus als sonst, daran änderte auch der weiche Lichtschein nichts.
    »Ich grüße dich«, sagte Suko und nahm Karas schmale Hände zwischen die seinen. Wer ihre Hände so sah, hätte es nicht für möglich gehalten, daß Kara so perfekt mit einem Schwert kämpfen konnte.
    Und bei dem Wort Schwert hakte es bei Suko ein.
    Er vermißte die goldene Klinge, nahm es nur zur Kenntnis und sprach darüber nicht. Auch nicht davon, daß er Myxin nicht in der Wohnung sah, denn normalerweise gehörten Kara und Myxin zusammen wie das Salz und die Suppe.
    Shao kam und drückte die Tür zu. »Möchtest du etwas trinken?« fragte sie ihren Partner.
    »Nein, jetzt nicht.« Suko schaute Kara an. »Wie ich dich kenne, hast du Sorgen.«
    »Das stimmt«, erwiderte sie mit leiser Stimme.
    »Und worum geht es?«
    »Es gibt zwei Probleme. Eigentlich drei, wenn ich die Steine mit hinzuzähle.«
    »Welche sind das?«
    »Die Schwarzblut-Vampire, Myxin und die Steine…«
    Schon bei dem ersten Wort war Suko, der sich sonst immer gut unter Kontrolle hatte, zusammengezuckt. Das war doch nicht möglich, das konnte es nicht geben.
    »Mandraka?« fragte er.
    Jetzt wunderte sich Kara. Sie winkelte die Arme an. Ihre bleichen Finger umkrampften die Sessellehne. »Du kennst ihn?«
    »Nein, ich hörte nur von ihm.«
    »Wann?«
    »Vielleicht vor einer Stunde. Asmodis besuchte uns und berichtete von Mandraka. Der Teufel hat übrigens John Sinclair entführen lassen, damit er gegen die Schwarzblut-Vampire kämpft. Das jedenfalls nehmen wir stark an.«
    Shao bewies ihre Überraschung durch einen leisen Schrei. »John entführt?«
    Suko drehte sich kurz um. »Ja, aber das ist jetzt nicht mehr wichtig. Wir müssen mehr über Mandraka wissen. Kara, bitte, sag uns alles, was du weißt!« Suko schaute die Schöne aus dem Totenreich beschwörend an, und Kara nickte.
    »Ich werde euch alles berichten. Es klingt unglaublich, aber es ist eine Tatsache.«
    In den nächsten Minuten hörten Suko und seine Partnerin schweigend zu. Es war unwahrscheinlich, was Kara erzählte, und mehr als einmal schüttelten sie die Köpfe.
    »Sogar das Schwert hat mir Myxin abgenommen«, erklärte Kara.
    »Ich verstehe es nicht.«
    »Was ist nur mit ihm los?« fragte Suko.
    Ruckartig hob Kara den Kopf. »Was mit ihm los ist?« Ihre Stimme klang plötzlich hart und spröde. »Das kann ich dir genau sagen, mein lieber Suko. Myxin ist zum Verräter geworden!«
    Da standen die Worte im Raum. Suko und Shao wurden bleich. Sie schauten auf Kara, deren Gesicht maskenhaft starr wirkte. Es war ihr anzusehen, daß sie nichts von dieser schweren Anklage zurücknehmen würde. Es blieb dabei. Für sie war Myxin ein Verräter.
    »Hast du dich da nicht ein wenig übernommen?« fragte Shao leise. »Oder siehst du zu schwarz?«
    »Nein!« Entschieden schüttelte die Frau den Kopf. »Das sehe ich auf keinen Fall. Myxin hat mir

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