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0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte Monica. »Wer so trainiert ist, daß er sich blockiert, der muß auch aktiv werden können, ganz zwangsläufig.«
    »Dann bin ich mal gespannt, was wir mit ihm noch für Überraschungen erleben«, sagte Zamorra nachdenklich. »Und vor allem, wie er sich aus dieser Sache wieder herauswindet. Wenn er den Käfigwagen tatsächlich entführt hat, hat er sich zumindest erst mal gegen das Gesetz gestellt…«
    »Gegen eine Auslegung des Gesetzes«, widersprach Monica. »Schau dir das Chaos hier an…«
    Sie hatten den Schauplatz des Geschehens erreicht. Es wimmelte wie in einem Ameisenhaufen. Polizisten, Zirkusängehörige und Reporter befanden sich in ständiger Bewegung, scheinbar bemüht, das Chaos bis ins Unermeßliche zu vergrößern. Monica lachte auf. »Das muß filmreif gewesen sein. Er hat zwei Streifenwagen geleimt… Oh, die Polizisten sind ihm verdammt böse! Und sie fragen sich, warum er das gemacht hat. Wenn es ihm darum ging, die Tiere zu retten, hätte er doch auch eine andere Möglichkeit finden können.«
    »Wir lassen es uns von ihm erzählen, ja?«
    »Hoffentlich bekommt er noch Gelegenheit dazu. Wir… Paß auf, da ist der Unsichtbare wieder! Er stellt etwas an…«
    »Was?«
    Monica stöhnte auf. »Er hat zwei Polizisten im Griff… Hat sie im hypnotischen Zwang! Weg hier, Zamorra! Schnell…« Und sie zog ihn mit sich. »Sie sollen dich verhaften… Als Mittäter…«
    »Ja, sind denn die verrückt?« stieß der Professor hervor. Er begann zu laufen. Und er ahnte, daß die Lage immer verfahrener wurde. Hier schien plötzlich jeder verrückt zu spielen!
    Hinter ihnen stampften Schritte.
    »Stehenbleiben, oder wir schießen!« gellte der Ruf…
    ***
    Captain Perkins hatte seine Show so, wie er sie eigentlich gar nicht haben wollte. Natürlich war der Truck gestoppt worden. Cal Byrkin hatte wenig Interesse, sich mit der Polizei anzulegen. Ihn als »Mitläufer« konnte eigentlich niemand verantwortlich machen, wenn er sich glaubhaft darauf hinausredete, daß dieser verrückte Fremde in der Lederkleidung ihn zu seinem Tun gezwungen hatte.
    Aber dann kümmerte sich niemand um Cal Byrkin.
    Drei wiedererwachte Polizisten wurden aus dem Auflieger geholt - die Uniformierten und Captain Perkins. Und da war dieser Kamerawagen, der alles mitfilmte und über Hochleistungsmikrofone jedes Wort aufnahm, das gesprochen wurde. Einer der Reporter marschierte direkt auf Perkins zu.
    »Stimmt es, daß Sie die Tiere erschießen lassen wollten, weil einer Ihrer Mitarbeiter ermordet wurde?«
    »Das steht hier nicht zur Diskussion!« wehrte Perkins erbost ab. »Schaff mir einer diese Reporter vom Hals…«
    »Sie sollen behauptet haben, einer der Leoparden habe Ihren Mitarbeiter getötet! Uns liegt aber eine Aussage vor, nach der keines der Tiere seinen Käfig verlassen konnte…«
    »Verschwinden Sie!« schrie Perkins. »Zu gegebener Zeit wird es eine Pressekonferenz geben!«
    Der Reporter wurde abgedrängt. Die Kameras liefen mit. »Filme beschlagnahmen«, befahl Perkins. Da warnte ihn der Kameramann: »Wir übertragen live, Captain… Und ein paar Millionen Zuschauer erleben das hier in diesem Moment mit!«
    Perkins ballte die Fäuste. »Machen Sie, daß Sie wegkommen! Ich stelle hiermit öffentlich fest, daß Sie eine Polizeiaktion behindern.«
    »Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Information…«
    Trotzdem wurde der Reporter zurückgedrängt und der Fahrer des Kamerawagens aufgefordert, unverzüglich weiterzufahren. Immerhin - auf dem Highway besteht Halteverbot.
    Captain Perkins kratzte sich nervös das Genick. Er begann zu überlegen. Dieser Fremde mußte den Verstand verloren haben, den Truck mit den Leoparden zu entführen… Und daß die Fernsehanstalt sich eingeschaltet hatte, machte die Sache auch nicht einfacher. Selbst dann nicht, wenn die Sache mit der Live-Sendung nur ein Bluff war. Aber das ließ sich so schnell nicht überprüfen. Immerhin hatten die Fernsehleute erreicht, was sie wollten: Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit war auf diesen Vorfall gerichtet worden, und durch die Art der unbeantworteten Fragen war Perkins deutlich ins Unrecht gesetzt worden.
    War es das, was der Wahnsinnige beabsichtigt hatte, der nicht mehr aufzufinden war? Er mußte schon längst über alle Berge sein, unauffindbar. Aber Perkins hatte sich sein Aussehen eingeprägt. Er würde eine Fahndung ausschreiben lassen und…
    Er sah wieder zum Container, in dem sich die Raubtierkäfige befanden.
    Die Leoparden hatte er

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