Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ein Interview geben darf… Aber bis dahin habe ich mich verabschiedet, Jungs… Noch könnt ihr fragen, aber nicht mehr lange… Und rechts überholen ist zwar verboten, aber ich wäre eurem Fahrer dankbar, wenn er endlich nach vorn ziehen würde und sich dann ganz links hielte…«
    Einer der Kameramänner gab es über ein Sprechgerät in die Fahrerkabine durch. Der Dodge beschleunigte wieder und setzte sich vor den Truck. Tendyke sah, daß der jetzt nach rechts wollte. Da schnellte er sich, noch im Sichtschutz des Trucks, vom Pickup! Für ein paar Sekunden schwebte er zwischen Himmel und Erde und befand sich dann jenseits der breiten Mittelplanken!
    Wie ein Artist kam er auf und rollte auf dem schmalen Rasenstreifen ab. Flach an den Boden gepreßt blieb er liegen, während die Fahrzeuge sich mit heulenden Sirenen nordwärts entfernten.
    Eine halbe Minute später erhob er sich grinsend, klopfte sich den Schmutz von der Kleidung und lief noch geduckt an den rechten Rand der Gegenfahrbahn, auf die er vom Kamerawagen geflüchtet war. In der Ferne sah er einen Wagen nahen. Immer noch grinsend hob er den Daumen.
    Eine Minute später war er auf dem Rückweg nach Miami.
    ***
    Das Messer des Unheimlichen traf Zamorras Brust - und prallte gegen das Amulett, das er unter dem Hemd trug. Ein eigenartiger, schriller Laut erklang. Im nächsten Moment löste der Unheimliche sich auf.
    Zamorra lag noch da, zum ersten Mal in seinem Leben gelähmt vor Schreck. Erst als er begriff, daß sein unheimlicher Bezwinger sich aufgelöst hatte, atmete er tief durch und erhob sich, unterstützt von Nicole.
    Er öffnete das Hemd und betrachtete das Amulett. Es hatte sich nicht verändert, war nicht aktiv geworden. Aber irgendwie schien der Unheimliche die Berührung dennoch nicht vertragen zu haben. Zamorra hob die Schultern und wandte sich an Monica. »Kannst du ihn noch feststellen?«
    »Nein - vorhin nicht, jetzt nicht. Er denkt einfach nicht. Aber der andere ist noch da… Der Bösartige…«
    »Dann war dieser Bursche also nicht der richtige Gegner?«
    Nicole hob die Hand. »Ich hatte vielleicht ein paar Sekundenbruchteile mehr Zeit, darauf zu achten«, sagte sie. »Aber wir kennen diesen Angreifer.«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Das muß dieser Tom Belloni sein«, sagte sie. »Tendyke hatte eine Zeitung offen herumliegen. Ist dir wahrscheinlich nicht aufgefallen. Aber ein Foto des Ermordeten, wie er früher aussah, war abgedruckt. Und ich bin sicher, das war er.«
    »Daher also diese Geister-Erscheinung«, murmelte Zamorra. »Nur wenn es zu seinem Vorteil war, war er unheimlich materiell…«
    Er hörte Motoren dröhnen und Sirenen aufheulen. »Da ist schon wieder was los. Ob unser Freund Tendyke dahintersteckt?«
    »Hingehen, nachsehen«, schlug Nicole vor. »Monica, kannst du etwas feststellen?«
    »Bin ich eine Gedankenschnüfflerin?«
    »Vielleicht solltest du es trotzdem mal versuchen, damit wir ungefähr wissen, was uns erwartet«, sagte Nicole. »Ich mag diese Ungewißheit nicht.«
    »Jemand hat einen der Wagen entführt«, berichtete die Telepathin kurz darauf, während sie weitergingen. »Es hat einen weiteren Mord gegeben. Der Lieutenant, der den Fall bearbeitete -Roberts Bekannter - wurde von Raubtieren getötet in seinem Büro gefunden. Daraufhin sind der Zirkusboß und die Dompteuse festgenommen worden. Und ein Unbekannter hat die Leoparden entführt, die erschossen werden sollten.«
    »Tendyke?« stieß Zamorra hervor. »So verrückt kann nur er sein! Aber woher hat er das gewußt?«
    »Er ist ein geheimnisvoller Mann«, sagte Monica. »Zamorra, du kannst doch auch ein wenig Gedanken lesen, wenn die Umstände günstig sind… Ist dir bei ihm noch nie etwas aufgefallen?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Schon. Aber…«
    »Uschi und ich können seine Gedanken nicht lesen! Wir nehmen nur sein Grundmuster auf, aber keine Gedanken an sich. Er schirmt sich ab.«
    Zamorra pfiff durch die Zähne.
    »Ich denke, ihr seid keine Gedankenschnüffler«, sagte Nicole leicht belustigt.
    Die Telepathin hob die Schultern. »Weißt du, wenn wir einen Mann so mögen, daß wir mit ihm schlafen wollen, ist es schon ganz gut, einen Teil seiner Gedankenwelt zu kennen. Aber wir kommen durch die Abschirmung nicht durch.«
    »Dann ist sie ganz schön stark«, murmelte Zamorra. »Er ist also parabegabt… Wenn ihr beiden Supertelepathen nicht durchkommt, ist das schon erstaunlich. Ob er auch Gedanken lesen kann?«
    »Das liegt eigentlich nahe«,

Weitere Kostenlose Bücher