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0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wer oder was war dieser Mann?
    Ich werde tatsächlich nach ihm fahnden lassen, beschloß Perkins. Aber unter anderen Voraussetzungen…
    Vielleicht war dieser in Leder gekleidete Fremde der Schlüssel zur Lösung der Rätsel, die diesen Zirkus und die geheimnisvollen Mordfälle umgaben…
    ***
    »He!« stieß Nicole Duval überrascht hervor. »Da steht er! Bremsen, Uschi, stopp!«
    Auch die Fahrerin des Buick Elektra hatte den in Leder gekleideten Mann am Highway-Rand entdeckt, der den Daumen hochreckte und dann grinsend einstieg. »Wiedersehen macht Freude«, sagte er. »Wo habt ihr Zamorra gelassen?«
    »Der ist festgenommen worden. Begründung? Kennt keiner«, sagte Nicole. »Und wie kommst du hierher?«
    »Ich wollte eigentlich noch weiter nach Miami hinein«, erklärte der Abenteurer. »Aber dann hatte ich plötzlich so eine Ahnung, als ob ihr hier entlangführet, ließ mich von meinem Mitnehmer raussetzen und stellte mich hier auf. Die Ahnung trog nicht.« Er erzählte kurz, was sich ereignet hatte. »Und was war bei euch? Habt ihr etwas erreichen können?«
    »Wir sind geflüchtet«, gestand Nicole. »Wir sind unterwegs, zurück zu deiner Prunkhütte. Du wärst ja irgendwann auch wieder eingetrudelt. Und dann wollten wir von dort aus einen guten Anwalt beauftragen, Zamorra herauszuhauen…«
    Tendyke nickte. »Mal sehen. Vielleicht gibt es eine bessere Möglichkeit«, sagte er.
    Uschi fuhr den Wagen weiter. Den Weg zu »Tendyke’s Home« kannte sie ja mittlerweile. Tendyke streckte im Fond des Wagens die langen Beine aus. Platz hatte die Luxuslimousine genug.
    »Da sind verschiedene Dinge, die mich - und nicht nur mich - interessieren«, begann Nicole. »Die Zwillinge sagen, sie könnten deine Gedanken nicht lesen, weil du dich abschirmst. Dann: Woher wußtest du, daß der Captain die Leoparden genau in diesem Moment erschießen lassen wollte? Bist du ein Telepath?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht«, sagte er.
    »Aber so etwas muß man doch wissen!« fuhr Monica neben ihm auf. »Für wie blöd hältst du uns eigentlich? Du bist unter Freunden, brauchst nicht Verstecken zu spielen!«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte Tendyke ruhig. »Ich weiß so vieles nicht. Aber ich habe zuweilen Ahnungen, die sich bewahrheiten. Vielleicht ist das Telepathie, vielleicht Hellsehen - bloß kann ich’s nicht bewußt steuern.«
    »Du lügst«, sagte Monica.
    »Ich habe es nicht nötig zu lügen«, gab Tendyke zurück. »Kuß!« Er beugte sich über die Telepathin. Sie lächelte resignierend und küßte ihn.
    »Das tut verdammt gut«, stellte er fest. »Ich wünschte, ich könnte euch beweisen, daß ich nicht lüge. Aber wenn ihr meine Gedanken nicht lesen könnt…«
    Nicole machte sich ihre eigenen Gedanken. Warum äußerte er sich überhaupt nicht dazu, daß die Zwillinge einmal versucht hatten, in seine Gedanken einzudringen? Jeder andere Mensch hätte irgendeine Reaktion gezeigt - Staunen, Verärgerung, Erschrecken. Aber Tendyke reagierte einfach nicht. Er ging zur Tagesordnung über, als sei das alles völlig normal.
    Der Wagen glitt über die Privatstraße auf das große, flache Haus zu.
    »Kennst du einen Anwalt, der Zamorra herausholen kann?« fragte Nicole.
    Tendyke hob die Schultern.
    »Ich bin sicher, daß Perkins denken kann«, sagte er. »Die Hilfestellung habe ich ihm mit meiner Aktion gegeben. Ich bin sicher, daß er alles rückgängig machen wird und Vernunft annimmt.«
    »Warum überhaupt das alles?«
    »Ich hab’ ihn aus dem Suggestivbereich unseres polternden Poltergeistes gebracht, zusammen mit den Tieren. Inzwischen dürfte ihm das alles klargeworden sein. Über dem ganzen Zirkus lag ein fürchterlicher geistiger Druck! Unser Gegner ist verdammt stark! Ist dieser Hypno-Druck euch beiden Para-Akrobatinnen überhaupt nicht aufgefallen?« wandte er sich an Monica.
    Die Telepathin schüttelte den Kopf. »Druck? Zwang…? Nein… Da war nur der Gegner an sich, aber dabei nicht greifbar, nicht zu lokalisieren… Und er hat uns genug zu schaffen gemacht durch den Killer und durch die hypnotisierten Polizisten.«
    »Hm«, machte Tendyke. »Na, ich werde mal bei Perkins anrufen. In spätestens einer Stunde müßte er in seinem Büro aufkreuzen, wenn er nicht dümmer ist, als die Polizei erlaubt. In der Zwischenzeit erholen wir uns und warten ab.«
    »Wenn nicht wieder Krokodile fliegen«, schränkte Nicole ein.
    »Alligatoren«, verbesserte Tendyke trocken. »Aber das dürfte kaum

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