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0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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küßte sie und lächelte. »War wohl gerade rechtzeitig, mein Auftauchen«, sagte er. »Was hat unser Freund denn da oben angestellt?«
    Nicole bei der Hand fassend, ging er mit ihr auf Tendyke zu. Der schüttelte sich wie ein nasser Hund. Knapp nickte er Zamorra zu; das reichte als Dank. Beide Männer wußten nur zu gut, was sie aneinander hatten und was sie füreinander taten.
    »Die Pflaume ist überreif; du kannst sie pflücken«, sagte Tendyke und deutete nach oben.
    »Was ist mit ihm?« fragte Zamorra. Astrano schwebte reglos in der Luft. Er floh nicht, griff aber auch nicht an. Er war anscheinend gelähmt.
    »Ich habe ihm eine Kopfnuß gegeben«, schmunzelte Tendyke. »Er schläft jetzt.«
    »Daß man Geister bewußtlos schlagen kann, ist mir neu«, sagte Nicole. »Wie machst du das, daß er dir nicht entflutschte?«
    »Für Gespenster habe ich eben ein glückliches Händchen«, sagte der Abenteurer. »Wie ist es nun, Zamorra? Willst du ihn dir nicht vornehmen? Jetzt ist doch die beste Zeit!«
    Zamorra nickte. Er bildete über Merlins Stern ein Kraftfeld, das den Geist des toten Magiers einhüllte und in die Tiefe gleiten ließ, bis er direkt vor ihnen lag. Inzwischen war einigermaßen Ruhe im Zirkus eingekehrt. Ein paar Angestellte in bunten Fantasieuniformen stürmten in die Manege und versuchten, die drei Fremden dort zu vertreiben; den besinnungslosen Geist sahen sie nicht und schritten sogar durch ihn hindurch.
    »Wir müssen Sie bitten, den Zirkus zu verlassen«, hieß es. »Die heutige Vorstellung kann aufgrund der Geschehnisse nicht mehr stattfinden. An der Kasse bekommen Sie Ihr Eintrittsgeld zurückerstattet.«
    Zamorra grinste nur, dann steuerte er Astrano mit dem Kraftfeld vor sich her nach draußen. Auch dort war inzwischen Ruhe eingekehrt. Ordner sorgten dafür, daß die Leute zu ihren Fahrzeugen gelangten und auch tatsächlich abfuhren. Die Show war vorbei, ehe sie überhaupt angefangen hatte.
    »Es wäre einfacher gewesen, wenn sie von Anfang an abgesagt hätten«, brummte Zamorra. »Dann hätte es dieses verdammte Chaos erst gar nicht gegeben. Und wir hätten uns mit viel mehr Ruhe um Astrano kümmern können.«
    »Ohne daß andere Menschen gefährdet worden wären«, fügte Tendyke hinzu. »Okay, die Leoparden habe ich alle soweit wieder eingefangen… Ein Teil muß aus Geisterprojektionen bestanden haben, weil sich die entsprechenden Biester einfach auflösten, wenn ich sie packen wollte.«
    »Und was ist mit Jenny O’Tyrell? War sie es, die die Viecher freigelassen hat?«
    »Möglich. Unter Hypno-Zwang ist alles möglich. Was machen wir jetzt mit dem da?«
    »Ich muß mich in aller Ruhe mit ihm befassen können«, sagte Zamorra. »Ich muß die Hintergründe begreifen… Nur dann kann ich ihn endgültig unschädlich machen, seiner Seele den Frieden geben.«
    »Okay, bringen wir ihn zu mir«, schlug Tendyke vor. »Schaut mal, wer da kommt - Captain Perkins! Der sieht aber ziemlich zerknittert aus…«
    Der Streifenwagen der Polizei hatte sich mit Rotlicht entgegen dem Strom der enttäuscht heimwärts fahrenden Zuschauer bis dicht an den Zirkus herangemogelt. Jetzt stieg Perkins aus.
    »Was war hier los? Haben Sie das Chaos entfesselt? Und warum sind Sie dann gleichzeitig gegen die Polizei vorgegangen?«
    »Wieso das?« fragte Zamorra. »Wir sind uns da keiner Schuld bewußt.«
    »Ja, wer, zum Teufel hat dann die Insassen der beiden Patrol Cars außer Gefecht gesetzt, die ich sicherheitshalber herbeordert hatte? Die lagen wunderbar in Hypnoseschlaf!« regte Perkins sich auf. »Waren kaum wachzubekommen!«
    »Den Übeltäter haben wir hier«, sagte Zamorra und deutete auf den Geist, der im Kraftfeld vor ihm schwebte. Perkins konnte ihn nicht sehen - aber er hatte keinen Grund mehr zu der Annahme, daß Zamorra ihn hereinlegen wollte. »Er ist betäubt und erst einmal nicht mehr in der Lage, Unheil anzurichten. Und ich werde ihn auch endgültig aus dem Verkehr ziehen können, mein Wort darauf.«
    »Sie können also getrost die Fahndung nach Mister Byrkin einstellen und Mister Williams wieder freilassen«, fügte Nicole hinzu. »Beide sind außer Gefahr und können auch selbst nicht mehr zur Gefahr werden. Den Geist, der hinter allem steckt, haben wir ja jetzt unter Kontrolle.«
    »Irgendwie erinnert mich das alles doch fatal an den Film ›Ghostbusters‹«, sann der Captain. »Aber ich fürchte, mir bleibt nichts anderes übrig, als Ihnen zu glauben. Das ist ein verdammter Fall… Wie ich das

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