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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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zurückzufinden.
    »Nun, Sie sagten ,belieferten’«, fuhr ich hartnäckig fort. »Womit belieferte er wen, Mrs. Moore? Wir müssen jetzt alles wissen. Es lohnt sich nicht mehr, irgend etwas verheimlichen zu wollen. Sagen Sie uns bitte die ganze Wahrheit.«
    Sie schüttelte den Kopf und preßte die Lippen zusammen.
    »Ihr Mann verlor wegen Rauschgift seine Lizenz«, sagte Phil. »War es das?«
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    »Medikamente?« fragte ich.
    Sie schüttelte wieder den Kopf. Dann sagte sie leise:
    »Mein Mann vermittelte Babys.«
    ***
    »Kommen Sie mit, Miß Bee. Wir haben einen seltenen Besucher«, stieß der Mann zwischen den Zähnen hervor. Er zerrte die Kinderschwester durch die Diele in den Salon.
    Der Besucher drehte den Kopf nach hinten, als die Säuglingsschwester in den Raum geschleppt wurde.
    »Dieser Mann behauptet, daß mein Sohn Harry gekidnappt wurde. Was sagen Sie dazu?« Mr. Jorgen preßte die Worte durch die zusammengebissenen Zähne und sah abwechselnd auf Linda und auf den Besucher.
    »Aber das kann doch nicht sein, Mr. Jorgen. Harry liegt doch in seinem Bettchen«, erwiderte sie mit schwacher Stimme.
    »Das soll nicht Harry sein, sondern ein adoptiertes Kind, Linda«, sagte Mr. Jorgen drohend. »Sagen Sie die Wahrheit! Noch glaube ich Ihnen mehr als diesem Erpresser, der es wagt, mich in meiner Wohnung zu überfallen.«
    »Nein, ich… weiß nicht… ich… kann nicht erklären«, stotterte Linda Bee.
    »Na, Mister, Sie wollen doch diese Säuglingsschwester als Zeugin zu Ihren Behauptungen hören.«
    »Hallo, Miß Bee, hat Ihr Verstand darunter gelitten, daß man Ihnen in der Grotte ein mit Äther getränktes Tuch ynter die Nase hielt? Als Sie aufwachten, war der Kinderwagen verschwunden. Sie liefen den Weg zurück und fanden den Wagen in dem haibausgetrockneten Teich. Sie liefen auf den Teich zu, rissen den Wagen an sich und rasten damit auf den Hauptweg zurück. Sie liefen zur nächsten Telefonzelle, stürzten hinein und wählten die Nummer Ihres Freundes, stimmt es.« Seine Stimme klang sadistisch.
    »Hören Sie auf, hören Sie auf!« schrie Linda. »Ich kann es nicht mehr hören!« Sie preßte die Hände gegen die Ohren und flüchtete in die hinterste Ecke des Salons.
    »Doch —- die Story muß zu Ende erzählt werden, damit Mr. Jorgen mir glaubt. Später machten Sie Ihrem Freund oder Ihr Freund Ihnen den Vorschlag, ein Baby zu adoptieren und es an die Stelle von Harry in das Bett zu legen. Die Umstände waren günstig. Denn Mrs. Jorgen befindet sich seit der Entbindung im Krankenhaus. Und Mr. Jorgen hat sich, wie wohl die meisten Ehemänner, kaum um das Baby gekümmert. Es war wirklich eine rettende Idee — ein Kind zu adoptieren. So können Sie jederzeit den Kidnappern gegenüber behaupten — alles sei ein gut angelegter Bluff. Allerdings setzen Sie dabei Harrys Leben aufs Spiel. Ist Ihnen das klar?«
    »Um Gottes willen, wenn meine Frau davon erfährt«, stöhnte Mr. Jorgen. Sein Gesicht wurde leichenblaß. Er ließ sich in einen Sessel fallen und schlug die Hände vors Gesicht. »Wenn Eliz davon erfährt, stirbt sie.«
    »Sehen Sie, ich bin der einzige, der von der Geschichte weiß — bis auf die Nurse und den jungen Mann natürlich, der geplaudert hat. Ist es da unbillig, wenn ich von Ihnen 20 000 Dollar verlange?«
    »Sie selbst sind der Kidnapper und wollen nun doppelt kassieren«, erwiderte Mr. Jorgen.
    »Meinen Sie, ich würde mich als Kidnapper in die Höhle des Löwen wagen und Ihnen und der Polizei eine genaue Personenbeschreibung liefern, damit man mich auf den Elektrischen Stuhl bringen kann? Nein, Mr. Jorgen.«
    »Bestie!« schrie Mr. Jorgen. Seine Hände krallten sich um die Sessellehne. Nur die drohende Pistolenmündung hielt ihn davon ab, sich auf den Besucher zu stürzen.
    »Ich gebe Ihnen vierundzwanzig Stunden Zeit, mein Angebot zu überlegen, Mr. Jorgen«, fuhr der Mann ungerührt fort. »Sollten Sie sich widersetzen, kennen Sie die Konsequenzen. Sie würden damit zum Mörder Ihrer eigenen Frau, die aus der Presse die Einzelheiten des Falles erfahren würde. Sollten Sie auf die Idee kommen, eine Beschreibung von mir an die Polizei zu geben, ist Ihr Leben keinen Cent mehr wert. Es liegt also in Ihrer Hand, ob wir gut miteinander auskommen.«
    Der Besucher federte hoch.
    »Ich werde Ihnen die Polizei auf den Hals hetzen«, schrie Mr. Jorgen los.
    Das Gesicht des Besuchers nahm einen eiskalten Ausdruck an.
    »Dazu werden Sie so schnell keine Gelegenheit

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