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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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haben«, zischte er. »Stehen Sie auf, Jorgen, los, ich verstehe keinen Spaß. Drehen Sie sich zur Wand.«
    Jorgen erhob sich und starrte auf die Pistole.
    »Umdrehen!« kommandierte der Fremde.
    Linda Bee schlug die Hände vors Gesicht.
    Mr. Jorgen gehorchte. Der Gangster trat von hinten an ihn heran und tastete die Taschen nach Waffen ab. Aus der Brieftasche zog er einige Dollarnoten und ließ sie in seiner Jacke verschwinden.
    »Es tut mir leid, Mr. Jorgen, daß die Konferenz, zu der Sie heute morgen wollten, ohne Sie beginnen muß«, sagte der Besucher, »oder können Sie sich schon jetzt entschließen, mir die zwanzigtausend zu zahlen?«
    »Nicht einen Cent«, knurrte Jorgen.
    »Okay, dann muß ich leider Vorsorge treffen, daß Sie nicht unüberlegt handeln.« Er trieb den Manager ins fensterlose Badezimmer. Während der Gangster einige schneeweiße Handtücher benutzte, um Jorgen kunstgerecht an Händen und Füßen zu fesseln, ließ er die Salontür nicht aus den Augen.
    Er steckte Jorgen einen Knebel in den Mund und band ihm ein Tuch vors Gesicht.
    »Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen, Mr. Jorgen«, sagte der Mann ironisch, »vielleicht denken Sie darüber nach, ob es nicht doch ratsamer ist, die zwanzigtausend Dollar zu zahlen.«
    Der Gangster klappte die Tür zu und schloß von außen ab. Den Schlüssel ließ er stecken.
    Als der Gangster in den Salon zurückkam, stand Linda Bee bleich wie eine Kalkwand immer noch auf dem gleichen Fleck.
    »Hallo, Täubchen, ich denke, es würde genügen, wenn ich dich in die Besenkammer sperre. Los, mach kein Theater, geh schon!«
    Die Besenkammer lag neben der Küche und besaß ein winziges Fenster. Der Mann stieß das Girl hinein, knallte die Tür zu und schloß ab. Mit hastigen Schritten ging er in die Diele zurück. Hier riß der Gangster den Stöpsel des Telefons aus der Dose, nahm den Kasten und warf ihn in eine Holztruhe. Eilig verließ er die Wohnung und fuhr mit dem Lift nach unten.
    Der Pförtner las angestrengt in der Morgenzeitung, als der Mann das Haus verließ.
    ***
    Die Frau erschrak über ihre eigenen Worte. Ihre Augen verengten sich zu winzigen Schlitzen. Sie schleuderte Henrys Bild gegen den vier Yard breiten Schrank, sprang auf, stürzte aus dem Zimmer und verschwand im Nachbarraum. Wir stutzten und horchten auf jedes Geräusch. Als schwere Gegenstände auf den Boden krachten, federten Phil und ich gleichzeitig hoch.
    Die Tür des gegenüberliegenden Zimmers war nur angelehnt. Ich stieß sie auf. Der Boden war mit Karteikarten, wie sie in einer ärztlichen Praxis gebraucht werden, übersät. Mrs. Moore schleuderte uns einen leeren Karteikasten entgegen. Ich wich zur Seite. Der Kasten krachte gegen die Wand. Als die Frau nach einer schweren Schreibtischlampe griff, sprang ich vor und entwand ihr das gefährliche Wurfgeschoß.
    »Nehmen Sie Vernunft an, Mrs. Moore«, sagte ich. »Sie wollen doch nicht, daß wir Sie abtransportieren lassen.«
    »Brauchen Sie einen Doc?« fragte Phil.
    Mrs. Moore schüttelte den Kopf.
    »Einen Whisky. Im Schrank oben rechts.«
    Mit zitternden Händen griff sie nach dem Glas und leerte es mit einem Zug. Die Reaktion war wie bei Gewohnheitstrinkern. Nach dem Whisky wurde die Frau ruhiger. Ihre Hand zitterte nicht mehr, als sie das Glas auf den Schreibtisch zurückstellte.
    Phil hatte in der Zwischenzeit einige Karteikarten aufgehoben und dabei einen Blick auf die Eintragungen geworfen. Anstelle des Namens stand eine Zahl, dahinter »f« oder »m«. Auf der anderen Seite der Karteikarte stand eine vollständige Adresse. Offensichtlich handelte es sich dabei um die Adoptiveltern. Das »f« hinter der Zahl bedeutete feminin und das »m« maskulin. Damit war das Geschlecht der Babys gemeint, die Moore vermittelte. Für den Namen der Mutter, die anonym bleiben wollte, hatte man auch eine Zahl aufgeschrieben.
    »Sie haben vom Geschäft Ihres Mannes gewußt?« fragte ich.
    Mrs. Moore nickte.
    »Well, Babys an Adoptiveltern zu vermitteln, ist gesetzlich nicht verboten«, gab ich zu. »Allerdings muß Ihr Mann dabei einen Fehler gemacht haben, der ihn das Leben kostete. Wollen Sie uns helfen, Mrs. Moore, den Mörder zu finden?«
    »Ja, Mr. Cotton.«
    »Wo ist die Liste mit den Adressen der Mütter, die auf den Karteikarten mit einer Zahl angegeben sind?« fragte Phil.
    »Die Liste trug mein Mann stets in der Tasche«, antwortete die Frau.
    »Auch vorgestern nachmittag, als er das Haus verließ?« bohrte ich weiter.
    »Die Liste war in

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