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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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war ebenso groß wie ich, hatte breite Schultern und trug einen eleganten Zweireiher. Dazu einen hellen Strohhut auf dem Kopf.
    »Ja, und Sie sind Mr. Cotton?« fragte er zurück.
    »Allerdings«, erwiderte ich, »darf ich Ihnen meinen Ausweis zeigen?« Ich zückte die Zellophanhülle und hielt sie ihm hin. Climb hatte ein längliches, gebräuntes Gesicht mit dunklen Augen, einer ausgeprägten Nase und einer Bürste auf der Oberlippe.
    »Sie sind von der Polizei?« fragte er, »dann lassen Sie uns doch ins Haus gehen, Mr. Cotton.«
    »Einen Augenblick noch. Darf ich Sie bitten, mir eine einzige Frage zu beantworten?« Ich zückte das Foto und hielt es ihm dicht vor die Augen. »Wer ist dieser Mann? Kennen Sie ihn?«
    Climb zuckte zusammen, als er das Foto sah.
    »Er sieht verdammt entstellt aus«, murmelte er.
    »Gewiß. Kenne ich ihn?«
    »Ich glaube.«
    »Gut, dann kommen Sie herein.«
    Ich ließ Climb nicht aus den Augen. Er wurde aschfahl, als er die Diele betrat und den Lieutenant mit den Cops sah.
    »Was hat das zu bedeuten?« Climbs Stimme zitterte.
    »Gehen Sie noch zwei Schritt weiter«, sagte ich leise. Der Lieutenant und die Cops machten Platz, so daß Climb die Leiche sehen konnte. Der Barbesitzer kniff die Augen zusammen und rührte sich nicht vom Fleck. Sein Gesicht schien zu erstarren.
    »Na, kennen Sie ihn?« fragte ich mit ziemlicher Lautstärke.
    »Ja, es ist Dr. Moore«, antwortete Climb, ohne seinen Blick vom Toten zu nehmen.
    »Hielt Dr. Moore sich öfter in Ihrem Haus auf?« fragte ich.
    »Er besuchte mich jede Woche einmal. Ansonsten betreute er rheine Girls. Dr. Moore ist Mediziner, müssen Sie wissen. Ein…«
    »Dr. Moore war Morphinist. Sie wußten es?« bohrte ich weiter. Climb nickte. Dann riß er seinen Blick von dem Toten los und wandte mir sein Gesicht zu. Climb war in wenigen Sekunden um Jahre gealtert.
    »Wann haben Sie heute morgen das Haus verlassen, Mr. Climb?«
    Er schien meine Frage erwartet zu haben. Denn seine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen.
    »Ich habe das Haus gestern nachmittag verlassen und komme jetzt zum erstenmal zurück.«
    »Wo waren Sie heute nacht?«
    »Ich habe in einem Hotel übernachtet. Das pflege ich häufig zu tun.«
    »In welchem Hotel?«
    Climb machte ein verlegenes Gesicht. »Können Sie sich nicht auf das Hotel besinnen?«
    »Nein, beileibe nicht. Es war so ein halbverfallener Kasten, in dem ich nicht abgestiegen wäre. Aber mein Freund liebt so eine Art von Romantik.«
    »Ich fürchte, wenn Sie mit dem Namen des Freundes nicht herausrücken, wird der Gute Gelegenheit haben, Sie im Untersuchungsgefängnis zu besuchen«, fuhr ich ihm in die Parade.
    Climbs Gesicht nahm einen ängstlichen Ausdruck an.
    »Es ist doch nicht Ihr Ernst, Mr. Cotton, mich verhaften zu wollen. Ich habe mit diesem Mord nicht das geringste zu tun.«
    »Der Ermordete ist mit Ihnen bekannt, besuchte sie häufig und wird erschossen in Ihrer Villa gefunden. Meinen Sie nicht, daß da irgendwelche Zusammenhänge bestehen? Wie war also der Name Ihres Freundes?«
    »Harry Thomas Middlehood, 186. West.«
    »Telefon?«
    »Ja. Aber die Nummer…«
    »Lassen Sie nur. Ich sehe selbst nach.« Das Telefonbuch, das auf dem Hängebord lag, enthielt alle Nummern bis zur 200. West. In wenigen Sekunden hatte ich die Telefonnummer von Harry Thomas Middlehood. Ich nahm den Hörer von der Gabel und wählte. Es dauerte fast zwei Minuten, bis sich jemand meldete. Es war eine rostige Frauenstimme. Ich stellte mich vor und fragte nach Mr. Middlehood.
    »Ist leider nicht im Haus«, lautete die Antwort. Ehe ich Luft holen konnte, um die zweite Frage zu stellen, hatte die Frau bereits eingehängt.
    »Ist Mr. Middlehood noch unter einer anderen Telefonnummer zu erreichen?« wandte ich mich an Climb. Der Barbesitzer zuckte die Schultern.
    »Er ist Vertreter und viel unterwegs«, bequemte er sich noch hinzuzufügen, als ich ihn fragend ansah.
    »Dürfen wir Ihren Salon benutzen, Mr. Climb?« fragte ich.
    Der Barbesitzer machte einen Bogen um den ermordeten Arzt und stieß eine Tür auf. Breckfield ging mit seinen Leuten hinein. Climb folgte ihnen. Ich blieb mit dem Doc draußen.
    »Können wir die Leiche abtransportieren?« fragte mich der Doc.
    »Ja. Noch eine Frage. Ist der Mord an dieser Stelle geschehen, Doc?«
    »Das ist schwer zu sagen, Mr. Cotton. Was mich stutzig gemacht hat, ist die fast friedliche Lage des Ermordeten. Ich habe vermutet, daß die Tat in einem anderen Zimmer stattfand und der

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