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0297 - Der Verräter

0297 - Der Verräter

Titel: 0297 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zähen Schlamm festhingen.
    Auch ich konnte jetzt meine Stellung wechseln und drückte meinen Körper nach hinten.
    Das klappte gut, denn ich ließ die Frau nicht los, und ich spürte den Ruck, der durch ihre Gestalt ging, als die Beine aus dem Morast gezogen wurden.
    Die Lampe schleuderte ich zur Seite, da ich mit beiden Händen Zugriff, denn allmählich bekam ich im rechten Arm ein sehr lahmes Gefühl. Nun hielt ich sie doppelt so stark fest, und auch die Frau klammerte sich beidhändig an mich.
    Ich konnte sie hochziehen.
    Dabei hing sie schwer in meinem Griff, bewegte noch ihre Beine und konnte plötzlich eine Hand lösen und die Finger um den Rand der Gruft legen, damit ihr Gewicht nicht nur allein an meinen Armen hing. So klappte es besser.
    »Gleich haben wir es!« flüsterte ich ächzend, denn ich stellte fest, daß sich auch meine Kräfte allmählich dem Ende zuneigten.
    Noch einmal setzte ich alles ein. Verzweifelt führte ich den Kampf gegen die Mattheit.
    Und gewann.
    Als die Frau ihr Bein angezogen hatte und sich mit dem Knie auf die Kante der Gruftöffnung stemmte, sah ich mich als Sieger. Ich hatte es tatsächlich geschafft, die Frau vor einem grauenhaften Schicksal zu bewahren.
    Sie fiel nach vorn, blieb bäuchlings liegen, während ich auf den Rücken krachte, für einen Moment meine Arme ausbreitete, den Mund öffnete und stark durchatmete.
    Niemand von uns sprach. Wir waren einfach zu erschöpft, und ich hörte das dumpfe Schlagen meines eigenen Herzens. Die Echos hallten im Kopf nach. So blieb ich liegen. Manchmal tanzten rote Flecken vor meinen Augen, bis ich erkannte, daß es keine Zeichen der Erschöpfung waren, sondern der rote Vollmond am Himmel sich dafür verantwortlich zeigte.
    Die Nacht des roten Mondes!
    Trug er für alles die Verantwortung? Ich konnte es nicht sagen, nur Vermutungen anstellen und ich dachte daran, wie der Fall begonnen hatte, der mich schließlich in so eine prekäre Lage brachte.
    Mit einem Anruf hatte es angefangen. Ein Unbekannter lockte mich in eine alte Hausruine, die auf einem Abrißgelände stand. Der Unbekannte hatte sich nicht zu erkennen gegeben, mich aber mit der ehemaligen Vampirin Lady X geködert. Ich fuhr hin, nahm aber Suko entgegen aller Warnungen als Rückendeckung mit.
    Was mit Suko geschehen war, wußte ich nicht. Ich wurde überwältigt. Plötzlich stand ein Wesen vor mir, wie es nur die Hölle ausspeien konnte, und es war auch praktisch von der Hölle geschickt worden. Vom Teufel persönlich.
    Ich geriet in seine Gefangenschaft, wurde angekettet, und der Satan konnte triumphieren.
    Natürlich glaubte ich an mein letztes Stündlein. Der Irrtum stellte sich sehr rasch heraus. So gern der Satan mich vernichtet hätte, er tat es nicht, und das hatte seinen Grund.
    Der Teufel steckte in Schwierigkeiten. Es gab mehrere starke Gruppen, die sich innerhalb des Dämonenreiches bekämpften. Der Teufel und seine höllischen Kräfte standen auf der einen Seite, während die anderen Seiten, mußte man schon sagen, von dämonischen Wesen aus uralter Zeit besetzt waren. Ich brauchte da nur an die Großen Alten zu denken oder ähnliche Wesen.
    Asmodis hatte dabei ein ganz bestimmtes Wesen oder eine ganz bestimmte Gruppe im Auge.
    Und zwar die Schwarzblut-Vampire.
    Schreckliche Geschöpfe, die sich zwar vom Blut anderer ernährten, Menschen jedoch verschonten und sich auf Dämonen und deren Helfershelfer stürzten. Ihr Anführer hieß Mandraka. Bisher hatte ich ihn noch nicht zu Gesicht bekommen, doch der Teufel schien einen gewissen Respekt vor ihm zu haben, denn er hatte mich nicht nur vor Mandraka gewarnt, sondern mich auch auf ihn angesetzt.
    Ich sollte mich um ihn kümmern.
    Nun, ich hatte keine andere Wahl. So arbeiteten der Satan und ich gewissermaßen zusammen, obwohl wir Todfeinde waren. Eigentlich hätten mich die Schwarzblut-Vampire überhaupt nicht zu kümmern brauchen, doch der Satan hatte mir da etwas gesagt, das mich mißtrauisch werden ließ. Diese Blutsauger wollten zwar den Lebenssaft der Dämonen, aber sie würden ihre Macht auch ausdehnen und dies auf der Erde, so daß es zwangsläufig zwischen uns zu einer Eskalation gekommen wäre. Je früher ich dieser entgegentrat, um so besser.
    Ich hatte die Schwarzblut-Vampire erlebt. Sie kamen, als Asmodis gegangen war.
    Und sie bissen mich.
    Noch jetzt dachte ich schaudernd daran. Zu zweit hatten sie ihre spitzen Zähne rechts und links in meinen Hals gehackt, doch mein Blut schmeckte ihnen nicht. Sie

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