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0297 - Der Verräter

0297 - Der Verräter

Titel: 0297 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Überzeugung. »Verlaß dich nur darauf.«
    »Wenn du meinst…«
    »Und wie.« Der Chinese ließ die schwarzhaarige Frau los, und Kara drehte sich um. Mit beiden Händen deutete sie auf die im Zimmer brennenden Lampen.
    »Sollen wir sie löschen?« fragte Shao.
    »Es wäre besser.«
    Shao ging zu den beiden Schaltern, drehte sie herum und schaltete die Beleuchtung aus.
    Es wurde dunkel.
    Nur in der Diele brannte noch die Lampe, die wollte Kara nicht gelöscht wissen.
    Suko und Shao wohnten oben. Bis zu ihrer Wohnung drang auch nicht das Licht irgendwelcher Leuchtreklamen, deshalb zeichnete sich das Fenster auch nur als graues Rechteck im Mauerwerk ab.
    In das Zimmer war eine andere Atmosphäre eingezogen. Niemand sprach mehr. Suko und Shao hatten ihre Plätze getauscht, und Kara rückte den Tisch ein wenig zur Seite, denn sie wollte in der Mitte des Raumes den Platz schaffen, den sie benötigte.
    Dort lag ein chinesischer Teppich, den sich Shao und Suko vor kurzem billig besorgt hatten. Er besaß eine, runde Form, und Kara konnte auf dem Teppich niederknien.
    Sie blieb in einer Haltung, wie man sie von orientalischen Gläubigen her kannte. Kara hockte auf den Knien und hatte ihre Hände flach auf die Oberschenkel gelegt.
    Suko und Shao beobachtete die Schöne aus dem Totenreich voller Spannung. Endlich war es ihnen gelungen, sie davon zu überzeugen, daß man etwas unternehmen mußte.
    Die Gestalt verschwamm im Dämmer. Das Flurlicht reichte kaum bis zu ihr. Nur Hände und Gesicht wirkten wie blasse Tupfer innerhalb der matten Dunkelheit.
    Sie konzentrierte sich. Zunächst legte sie den Kopf zurück, dann beugte sie ihn vor, blieb in der Haltung und begann zu reden.
    Gespannt hörten Suko und Shao zu. Über Karas Mund drangen Worte, die weder Shao noch Suko je zuvor gehört hatten. Sie wußten aber, daß ein altes Erbe nicht verlorengegangen war, denn der Kontinent Atlantis lebte in diesen Worten weiter.
    Magische Beschwörungen, Formeln einer uralten, längst versunkenen Welt, deren damalige Realität sich mit der Existenz einer uralten Magie vermischt hatte.
    Atlantis lebte.
    Das Gefühl überkam beide Zuschauer. Es riß sie in ihren Bann, und sie hörten gespannt zu.
    Kara konnte man als Frau bezeichnen, die den Tod überwunden hatte. Durch die Magie ihres Vaters Debios hatte sie ihm ein Schnippchen geschlagen, und seine Kraft war auch auf die Tochter übergegangen, wenn auch in abgeschwächter Form.
    Kara konzentrierte sich stärker. Die Worte wurden schneller gesprochen, als versuchte die Schöne aus dem Totenreich den Kontakt zu beschleunigen.
    Sie beschwor, hob dabei ihre Arme, und all diese Gestik deutete an, in welch einer gespannten Verfassung sich die Frau befand.
    Bekam sie Kontakt?
    Zwischendurch verstanden Suko und Shao einige Worte. Des öfteren fiel der Name Myxin und auch Delios, dann wieder versank die Stimme in einem seltsamen Murmeln.
    Ein erster Erfolg stellte sich ein.
    Sogar sichtbar, denn die Haut auf Karas Zügen änderte ihren Farbton. Hatte sie vorhin noch sehr bleich ausgesehen, so wurde sie nun ein wenig dunkler, und die beiden Zuschauer glaubten, ein violettes Schimmern auf dem Gesicht zu erkennen.
    Wurde Kara zu einer anderen?
    Suko und Shao hielten den Atem an. Der Chinese merkte, daß sich seine Partnerin bewegte. Eine Sekunde später spürte er ihre Finger auf seiner Hand. Die Kuppen waren kalt.
    Kara veränderte sich weiter. Die von ihr gesprochenen, beschwörenden Worte taten ihre Pflicht, sie spielten mit den Gesetzen der Natur und beeinflußten diese.
    Was vor kaum zu erfassenden Zeiten einmal niedergeschrieben oder gesprochen worden war, besaß auch in der Gegenwart noch seine volle Wirkung. Kara bekam Kontakt.
    Einen sichtbaren Kontakt sogar, das sahen auch Suko und Shao.
    Vor der Schönen aus dem Totenreich bewegte sich die Luft, verdichtete sich, so daß eine Szene inmitten des Zimmers schwebte, die sich vielleicht eine nicht meßbare Strecke entfernt befand.
    Ein Bild entstand.
    Vielleicht aus einer anderen Zeit oder einem anderen Raum hinein in das Zimmer transportiert, und aus diesem Bild formten sich Figuren, Akteure einer Szene, die sich ganz woanders abspielte.
    Drei Personen waren zu sehen.
    Gestalten, die Suko, Kara und Shao bekannt vorkamen. Bis auf eine. Aber diejenige war momentan für die atemlos dasitzenden Zuschauer weniger interessant, sie richteten ihren Blick auf eine kleine Person mit einer leicht grünlich schimmernden Haut.
    Es war Myxin!
    Und er trug das

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